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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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bereit wäre, sich mit ihm einzulassen, so wollte er sie nicht benutzen. Er würde ihr nie mehr bieten können als eine heimliche Büroaffäre, und dafür war sie ihm zu schade.
Noch immer fühlte er die Berührung ihrer Hand auf seiner Schulter, sanft, liebevoll, tröstend, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als sie in seinen Armen zu halten und mehr davon zu spüren.
Über diesen Gedanken verging der Tag; er war nicht in der Lage sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, immer wieder spukten die Ereignisse des vorherigen Abends qualvoll durch seinen Kopf, und immer wieder musste er an Megan denken, die ahnungslos nebenan in ihrem Büro saß.
Ihm war klar, dass es für sie beide besser wäre, den Kontakt zu ihr auf die anfallenden Arbeiten zu begrenzen, und sich nicht mehr abends mit ihr hier aufzuhalten. Doch er sehnte sich danach, sie bei sich zu haben, und sei es auch nur für profane Gespräche über die Arbeit, oder ihre Nähe zu genießen, wenn sie zusammen am PC saßen und arbeiteten.
Hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und seinem rationalen Denken saß er auf seinem Stuhl, starrte trübsinnig vor sich hin und rang mit sich.
Am frühen Nachmittag schließlich raffte er sich auf und ging hinüber in Megans Büro.
»Mrs. Turner, wie sieht es aus, haben Sie heute ein wenig länger Zeit?«
Als sie ihn überrascht anschaute, fügte er hinzu: »Ich muss für die nächste Woche eine Präsentation vorbereiten, und ehrlich gesagt hätte ich dabei ganz gerne ein bisschen Gesellschaft.«
     

20
    N achdem sie David zugesagt hatte, zu bleiben, und er wieder in seinem Büro verschwunden war, griff sie zum Telefon und wählte mit fliegenden Fingern die Nummer von zu Hause.
»… ich hätte gerne ein bisschen Gesellschaft«, hämmerte es in ihrem Kopf, während sie nervös auf dem Tisch herumtrommelte, und darauf wartete, dass Brad den Hörer abnahm.
»Brad, ich bin es«, meldete sie sich dann, und bemühte sich, ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu geben. »Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich heute länger arbeiten muss.«
»Warum rufst du überhaupt noch deswegen an?«, schnauzte er ins Telefon, »Das ist ja nichts Neues mehr. Melde dich doch lieber, wenn du die Absicht hast, mal pünktlich nach Hause zu kommen und dich um deine Familie zu kümmern.«
»Bitte, jetzt reg dich doch nicht schon wieder so auf. Ich muss noch eine Präsentation vorbereiten, die der Chef morgen braucht«, schwindelte sie nicht ganz wahrheitsgemäß.
»Warum stellst du dir nicht gleich dein Bett ins Büro, dann brauchst du gar nicht mehr nach Hause kommen«, tobte Brad.
»Es wird nicht spät, ich verspreche es dir.«
»Apropos Bett – ich wette, dein Chef wird auch da sein. Wie laufen denn diese Überstunden so? Treibst du es mit ihm auf dem Schreibtisch? Oder kriechst du für ihn sogar unter den Schreibtisch?«
»Diese Geschmacklosigkeiten höre ich mir nicht länger an«, sagte sie tonlos, und er lachte höhnisch.
»Ja, geschmacklos ist wohl genau der richtige Ausdruck dafür. Komm, sag schon, tust du für ihn das, was du mir immer verweigert hast?«
»Du und deine krankhaften Phantasien«, entfuhr es ihr zornig, und ohne nachzudenken, platzte sie voller Wut heraus: »Und wenn du es ganz genau wissen willst, ja, ich würde es für ihn tun, und er bräuchte es nicht einmal zu verlangen, ich würde es freiwillig und mit Vergnügen tun. Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden.«
Wütend knallte sie den Hörer auf, nicht in der Lage, noch ein weiteres Wort von ihm zu ertragen.
Im gleichen Augenblick wurde ihr bewusst, dass es vermutlich sehr unklug gewesen war, Brad eine solche Bemerkung an den Kopf zu werfen, und noch erschreckender wurde ihr bewusst, dass sie ihm die Wahrheit gesagt hatte, dass sie ohne zu zögern bereit war, alles für David zu tun.
Geschockt über ihre eigenen Gedanken schlug sie die Hände vors Gesicht und schüttelte hilflos mit dem Kopf.
»Wie kann ich in dieser Situation nur an so etwas denken?«, fragte sie sich ungläubig, »Wie kann ich bloß auf solche Ideen kommen, während mein ganzes restliches Leben ein einziger Trümmerhaufen ist?«
     
    Irgendwann hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie fähig war, David ruhig und ohne roten Kopf gegenüberzutreten.
Sie goss zwei Tassen Kaffee ein, klopfte an seine Tür und betrat dann sein Büro.
»Hey«, lächelte er, offensichtlich etwas entspannter als am Vormittag, »das nenne ich Service.«
»Ich dachte, Sie könnten vielleicht eine kleine Aufmunterung

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