Coming Home
gebrauchen«, schmunzelte Megan und stellte ihm die Tasse auf den Tisch.
»Oh ja, das kann ich allerdings«, sagte er lakonisch, dann wandte er sich wieder seinem PC zu.
»Setzen Sie sich ein bisschen zu mir, und geben Sie mir ein paar Tipps, wie ich dieses widerspenstige Programm dazu bringe, das zu tun, was ich möchte«, forderte er sie auf. »Irgendwie hat dieses Ding seinen eigenen Kopf.«
Megan tat wie geheißen und schaute ihm eine Weile zu, dann nahm sie ihm die Maus aus der Hand.
»Männer und Technik«, seufzte sie gespielt verzweifelt, »hier ist ausnahmsweise mal keine brachiale Gewalt, sondern etwas Fingerspitzengefühl angebracht.«
»Hm, eigentlich dachte ich immer, ich hätte sehr gefühlvolle Finger, zumindest wurde noch nie das Gegenteil behauptet«, grinste er, und sie wurde rot.
»Vielleicht sollten Sie lieber aufpassen, wie das funktioniert, sonst stehen Sie vor Ihrem Publikum, und wissen nicht einmal, wo Sie die Präsentation starten können«, wies sie ihn zurecht, und schob damit die Bilder, die bei seiner Bemerkung abrupt in ihrem Kopf aufgetaucht waren, rasch wieder beiseite.
Schließlich tauschten sie die Plätze, Megan übernahm die Erstellung der Folien, während David ihr vorgab, was sie schreiben sollte. Sie alberten dabei ein wenig herum, Megan erklärte ihm sporadisch, wie die einzelnen Funktionen des Programms zu nutzen waren, und er rutschte ein wenig dichter an sie heran, um besser sehen zu können.
Ihre Knie berührten sich, sie konnte seine Nähe plötzlich so intensiv spüren, dass ihre Hände zu zittern begannen, und sie anfing, sich ständig zu vertippen.
»Stimmt etwas nicht?«, fragte er auf einmal leise, und irgendwie klang seine Stimme so weich, dass Megan den Eindruck hatte, dass er ganz genau wusste, was nicht stimmte.
»Sie machen mich nervös«, murmelte sie verlegen, und im gleichen Augenblick wurde ihnen beiden bewusst, dass sie viel dichter beieinandersaßen, als es für eine Arbeitsbeziehung üblich war.
Gleichzeitig rutschten sie beide ein Stück voneinander weg, und David räusperte sich.
»Gut, ich brauche dann noch ein paar Grafiken von den Marktentwicklungen, die möchte ich gerne einbinden.«
Megan wechselte in das Tabellenkalkulationsprogramm, er zeigte ihr, wo er die entsprechenden Daten abgespeichert hatte, und sie begann, daraus Diagramme zu erstellen.
Ohne es zu bemerken, waren sie wieder näher zusammengerückt, und erneut spürte Megan, wie sein Knie leicht ihr Bein berührte.
»Oh mein Gott«, dachte sie beunruhigt, »wie soll ich mich denn so auf die Arbeit konzentrieren?«
Mühsam klickte sie mit der Maus auf dem Bildschirm herum, schob die Diagramme in die Präsentation und tippte dann mit zitternden Händen den Text dazu ein, den er ihr mit leicht belegter Stimme diktierte.
Auf einmal nahm er ihr die Maus aus der Hand und legte sie weg.
»Megan«, sagte er leise und drehte sie mit ihrem Stuhl ein Stück zu sich herum, sodass sie ihn ansehen musste. »Ich weiß, dass …«
Weiter kam er nicht, denn im gleichen Augenblick hörten sie, wie nebenan die Tür zu Megans Büro geöffnet wurde, und als sie sich überrascht herumdrehte, konnte sie durch die offene Verbindungstür Brad im Raum stehen sehen.
21
I m gleichen Moment, als Megan Brad dort stehen sah, hatte er sie auch erblickt, und sie sprang auf.
»Brad, was machst du denn hier?«, fragte sie unglücklich, und hoffte, nein, betete inbrünstig, dass er ihr jetzt hier vor David keine Szene machen würde.
Brad machte ein paar Schritte in Davids Büro hinein.
»Ich war zufällig in der Nähe, und dachte mir ich komme dich abholen, und schaue dabei gleich mal, was du so machst«, erklärte er ruhig, doch in seinen Augen blitzte es wütend.
»Wie bist du denn überhaupt hereingekommen? Normalerweise ruft der Pförtner vorher an, wenn Besucher da sind.«
»Oh, als ich kam, war die Pförtnerloge gerade nicht besetzt, also bin ich einfach hineingegangen. Du hattest mir ja irgendwann mal deine Zimmernummer gesagt, und immerhin bin ich dein Mann, da dürfte das ja wohl nicht so schlimm sein«, grinste er, und Megan war völlig klar, dass er vermutlich so lange vor dem Eingang auf der Lauer gelegen hatte, bis der Pförtner irgendwann einmal zur Toilette gegangen war.
»Außerdem wollte ich dich nicht durch einen Anruf stören, und wie ich sehe, war das wohl auch ganz gut so«, fuhr er dann mit einem zornigen Blick in Davids Richtung fort.
Die Aggression, die Brad ausstrahlte, war unübersehbar, und Megan
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