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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ahnte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er ausflippte.
»Gut, dann lass uns jetzt gehen«, sagte sie leise und ging auf ihn zu, »wir waren sowieso gerade fertig.«
»Tja, da bin ich wohl genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen«, erwiderte Brad mit einem bösen Lächeln, »allerdings sind wir beide noch nicht miteinander fertig.«
David, der bisher schweigend und mit vor der Brust verschränkten Armen dagesessen und sich das Ganze mit gerunzelter Stirn angesehen hatte, stand jetzt ebenfalls auf.
»Mrs. Turner, ich danke Ihnen für Ihre Hilfe«, sagte er ruhig, doch Megan kannte ihn inzwischen gut genug, um zu spüren, wie es unter der Oberfläche brodelte. »Falls ich noch etwas für Sie tun kann, dann lassen Sie es mich wissen, ich bin noch einen Moment hier im Büro.«
Megan verstand, was er ihr damit sagen wollte, und warf ihm einen dankbaren Blick zu, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, packte Brad sie am Arm und schob sie durch die Tür ins Nebenzimmer.
»Danke, aber ich glaube, Sie haben schon genug für meine Frau getan«, warf er David mit verhaltener Wut über die Schulter zu und zog dann die Tür hinter sich ins Schloss.
     
    »Kannst du mir mal sagen was das soll?«, zischte Megan wütend, nachdem sich die Tür geschlossen hatte, und riss ihren Arm aus seiner Umklammerung los. »Wie kommst dazu, einfach hier aufzutauchen und so einen Wirbel zu machen?«
»Habe ich euch etwa gestört? Das tut mir aber leid.« Brad grinste zynisch. »Oder wart ihr wirklich schon fertig, und du warst ihm noch schnell behilflich, seine Hose zuzumachen, als ich hereinkam?«
»Hör auf damit«, fuhr sie ihn an, »dir ist doch wohl klar, dass er jedes Wort hören kann? Es ist hier nichts passiert, rein gar nichts, weder heute, noch sonst irgendwann, also behalte deine schmutzigen Phantasien für dich, oder willst du, dass ich wegen dir meinen Job verliere?«
»Nun, ich will für dich hoffen, dass hier nichts passiert ist, und ich rate dir, dass es auch künftig dabei bleibt«, lenkte er ein. »Ich werde bestimmt nicht ruhig zusehen, wie du hier mit diesem aufgeblasenen Möchtegernchef alles Mögliche treibst, während ich jeden Abend zusehen kann, wo ich bleibe.«
»Ich treibe hier gar nichts«, erklärte sie energisch, »und wage dich nie wieder, hier aufzukreuzen und mich in eine so unmögliche Situation zu bringen, niemals wieder, hast du mich verstanden?«
»Na immerhin hast du mir vorhin am Telefon doch selbst erklärt, dass du nichts lieber tun würdest, als unter seinem Schreibtisch herumzurutschen, also brauchst du dich nicht wundern, wenn ich mal nach dem Rechten schaue.«
»Du bist ja krank«, murmelte sie angewidert, »ekelhaft und krank.«
Sie schaltete ihren PC aus und griff nach ihrer Tasche. »Wir gehen jetzt besser.«
Fröhlich pfeifend folgte Brad ihr zur Tür, und als sie wenig später auf den Fahrstuhl warteten, hörte Megan, wie sich hinten auf dem Flur leise eine Tür schloss.
     
    Unruhig war David in seinem Büro auf und ab gegangen, hatte nervös auf die Geräusche aus dem Nebenraum geachtet, bereit, sofort hineinzustürmen, wenn er den Eindruck haben würde, dass dieser ungehobelte Kerl handgreiflich werden würde, doch außer leisem Gemurmel war nichts zu hören gewesen.
Als er mitbekam, dass die beiden das Büro verließen, hatte er noch eine Weile auf dem Flur gestanden und gehorcht, um sicher zu sein, dass Megan nichts geschehen war. Doch offenbar war so weit alles in Ordnung, und kopfschüttelnd war er in sein Büro zurückgegangen.
»Wie ist sie nur an diesen widerwärtigen Typ geraten?«, dachte er mitleidig, und im gleichen Moment wurde ihm bewusst, dass er mit Cynthia auch nicht gerade besser dran war.
Im nächsten Augenblick fragte er sich, ob Megan wohl mit ihrem Mann schlief, und ob sie es vielleicht sogar freiwillig tat. Unwirsch schüttelte er diese Gedanken sofort wieder von sich ab, das war einzig und allein ihre Sache und ging ihn nichts an.
Müde ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und dachte daran, wie er kurz zuvor noch mit Megan hier gesessen hatte, wie nah sie sich gewesen waren, und dass er drauf und dran gewesen war, ihr zu sagen, was er fühlte. Er hatte deutlich gespürt, dass sie genauso unruhig gewesen war wie er, dass sie genauso mit ihren Gefühlen kämpfte wie er, und wenn ihr Mann nicht aufgetaucht wäre, würden sie jetzt vielleicht hier auf dem Boden liegen, und …
Unglücklich wischte er diese Vorstellung beiseite und wusste nicht, ob er über die

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