Coming Home
gelegt.
Doch dann drehte sie sich um, ging leise hinaus, und schloss das erste Mal seit ein paar Wochen wieder die Tür hinter sich.
An diesem Tag bekam Megan David nicht mehr zu Gesicht, und frustriert fuhr sie am Abend nach Hause.
Cynthias Auftritt und die offensichtlich mehr als unterkühlte Atmosphäre zwischen den beiden ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, und sie sah ihren Verdacht bestätigt, dass David in seiner Ehe offenbar genauso wenig glücklich war wie sie.
Ihre Zuneigung zu David hätte sie eigentlich dazu veranlassen müssen, sich über diesen Umstand zu freuen, doch sie konnte es nicht wirklich. Zum einen tat er ihr leid, zum anderen änderte das überhaupt nichts an der Situation. Er war gebunden, und selbst wenn er Megan auch ein klein wenig Gefühle entgegenbringen sollte, es würde niemals so weit kommen, dass er dafür seine Ehe aufgeben würde. Offenbar hatte er, genauso wie sie selbst, triftige Gründe, an dieser scheinbar lieblosen Verbindung festzuhalten, und daran würde sich nichts ändern, was auch immer vielleicht unausgesprochen zwischen ihnen im Raum stand.
»Ich muss aufhören daran zu denken«, machte sie sich voller Schmerz klar, »wir arbeiten zusammen, er ist mein Chef, und je eher ich mich damit abfinde, desto besser ist es für uns beide. Es kann nicht sein, es darf nicht sein, und es wird nie sein.«
Als David am Abend nach Hause kam, erwartete Cynthia ihn bereits im Schlafzimmer.
Mit einem hauchdünnen, durchsichtigen Nachthemd bekleidet lag sie auf dem Bett, und warf ihm einen lauernden Blick zu.
»So mein Lieber, dann werden wir jetzt mal Klartext reden«, sagte sie drohend, »ich denke, das ist in unserem beidseitigen Interesse.«
»Was soll das? Ich bin hier, ich bin pünktlich, wie du es verlangt hast, also was willst du noch?«, fragte er resigniert.
»Du weißt ganz genau was ich will«, erklärte sie süffisant, »und du wirst jetzt endlich mal tun, was von dir erwartet wird.«
»Cynthia, wenn es wieder um dieses Baby-Thema geht, vergiss es«, wehrte er schroff ab. »Ich habe dir gesagt, dass das nicht in Frage kommt, und dabei bleibt es.«
Sie sprang vom Bett hoch und baute sich vor ihm auf, schob angriffslustig das Kinn nach vorne.
»Du hast wohl schon vergessen, was du meinem Vater und mir schuldig bist?«, keifte sie, »Du solltest lieber von deinem hohen Ross herunterkommen, als es dir um das Geld ging, war ich dir immerhin gut genug.«
»Ja, und das bereue ich inzwischen zutiefst, das kannst du mir glauben«, erklärte er bitter. »Ich war so dumm zu glauben, dass ich in dir eine zärtliche, liebevolle Frau gefunden habe, aber du hast mich ja sehr schnell eines Besseren belehrt.«
Wütend blitzte sie ihn an.
»Ist es diese kleine Schlampe, ja? Hat sie dir den Kopf verdreht? Rührst du mich deswegen nicht mehr an? Wie lange treibst du es schon mit ihr?«, tobte sie voller Hass.
»Nenn sie nicht noch einmal Schlampe«, zischte er leise, »Sie hat mehr Charakter, als du jemals haben wirst.«
»Ach ja, wirklich ein toller Charakterzug, für den Mann einer anderen Frau die Beine breitzumachen«, höhnte Cynthia. »Hast du wenigstens deinen Spaß mit ihr? Tut sie all das mit dir, was du immer von mir verlangt hast?«
»Was habe ich denn schon verlangt? Dass du nicht daliegst wie ein Brett? Dass du vielleicht mal ein kleines bisschen mehr Leidenschaft zeigst? Oh mein Gott, wie konnte ich nur«, sagte David sarkastisch. »Dabei konnte ich ja froh sein, wenn du dich überhaupt dazu herabgelassen hast, mich zu ertragen, wie hätte ich darüber hinaus erwarten können, dass du noch andere Dinge mit mir tust?«
Angewidert schaute er sie an, und fügte dann hinzu: »Und falls es dich wirklich interessiert, weder schlafe ich mit ihr, noch spielt sich da sonst irgendetwas ab.«
»Ich glaube dir kein Wort, aber eigentlich ist es mir auch egal, was du mit ihr treibst.« Cynthia ließ sich aufs Bett fallen und lächelte. »Du hast die Wahl – entweder wirst du dich dazu durchringen, hier deine Pflicht zu erfüllen, oder ich werde meinem Vater berichten, wie hingebungsvoll deine Sekretärin ihre Aufgaben wahrnimmt, und dein kleines Flittchen gehört dann sehr schnell der Vergangenheit an.«
19
D avid wurde blass, stand unbeweglich da und starrte Cynthia fassungslos an.
In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, am liebsten hätte er sie gepackt und geschüttelt. Er war dicht davor, sich einfach umzudrehen und zu gehen, diese abstoßende Frau, seine Frau, und
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