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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Kartons ab und suchte dann in Davids Portemonnaie nach dem passenden Geld. Dabei fiel ihr unbewusst auf, dass er seltsamerweise kein Foto seiner Frau einstecken hatte, das dafür vorgesehene Fach war leer.
Rasch drückte sie dem Jungen einen Geldschein und ein paar Münzen in die Hand, griff dann nach den beiden Pizzakartons und betätigte gerade den Rufknopf für den Fahrstuhl, als sich plötzlich die Tür zum Treppenhaus öffnete, und Jennifer und Bridget herauskamen.
»Ach schau mal an, da ist ja unsere Chefsekretärin«, sagte Bridget spöttisch, und Jennifer grinste.
»Na, sind mal wieder Überstunden angesagt?«
Sie betonte das Wort »Überstunden«, indem sie mit den Fingern zwei symbolische Anführungszeichen in die Luft malte, und Megan presste die Lippen zusammen. Natürlich hatte sich inzwischen herumgesprochen, dass sie Davids Assistentin war, in einer kleinen Firma wie dieser hier machten Neuigkeiten schnell die Runde, doch sie hatte nicht die Absicht, sich auf ein Gespräch mit den beiden Kolleginnen einzulassen.
Dann fiel Jennifers Blick auf die beiden Pizzaschachteln, und ihre Augen blitzten boshaft auf.
»Also, das sieht mir ja wirklich ganz nach einem sehr vertraulichen Beisammensein aus, habt ihr denn auch Kerzen auf dem Tisch?«
»Nachdem sie es ja geschafft hat, sich nach oben zu schlafen, muss sie jetzt wahrscheinlich dafür sorgen, dass sie auch dort bleibt«, bemerkte Bridget anzüglich.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Aufzugs, und ohne die beiden noch eines Blickes zu würdigen stieg Megan ein und drückte den Knopf für die fünfte Etage.
»Bist jetzt wohl zu hochnäsig geworden, um mit uns zu sprechen, was?«, hörte sie Jennifer noch giften, während die Tür langsam zuglitt. »Aber du solltest lieber etwas kleinere Brötchen backen, Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, und ich bin mir sicher, dass Davids Frau sich sehr dafür interessieren wird, was sich hier abspielt.«
     

18
    E in paar Tage vergingen, und Megan hatte das Zusammentreffen mit Jennifer und Bridget schon wieder völlig vergessen, als sich plötzlich irgendwann abrupt und ohne vorheriges Anklopfen die Tür zu Davids Büro öffnete.
Sie saß gerade an seinem PC und tippte etwas, während er hinter ihr stand, über sie gebeugt auf den Monitor schaute und ihr diktierte, was sie schreiben sollte.
Überrascht drehten sie beide den Kopf, und obwohl Megan Cynthia nicht kannte, wusste sie in derselben Sekunde, dass es sich nur um Davids Frau handeln konnte.
»Hallo David«, sagte Cynthia süßlich, doch ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht.
»Was willst du denn hier?«, fragte er abweisend, während er einen Schritt von Megan weg trat.
»Oh, ich war bei meinem Vater, und dachte, ich schaue mal kurz bei dir vorbei«, erklärte Cynthia kalt, »aber wie ich sehe, bist du wohl sehr beschäftigt.«
Sie warf einen abschätzigen Blick auf Megan und fügte dann hinzu: »Ich wusste ja gar nicht, dass du seit Neuestem eine Sekretärin hast.«
Megan stand auf.
»Ich denke, ich lasse Sie besser alleine«, murmelte sie unbehaglich und ging zur Tür.
»Bringen Sie mir einen Kaffee, ohne Milch, zwei Stück Zucker«, befahl Cynthia ihr und ließ sich auf einem der Stühle am Besprechungstisch nieder.
»In Ordnung«, nickte Megan und wollte hinausgehen, doch David hielt sie zurück.
»Lassen Sie das mit dem Kaffee«, sagte er ruhig, und wandte sich dann an seine Frau. »Wie du eben so richtig bemerktest, ist Mrs. Turner meine Sekretärin und wird nicht dafür bezahlt, dich zu bedienen«, betonte er kühl. »Außerdem habe ich nicht viel Zeit für dich, ich habe noch eine Menge zu tun.«
Erstaunt starrte Megan ihn an, und genauso entgeistert riss Cynthia die Augen auf. Dann kniff sie die Lippen zusammen und stand wieder auf.
»Darüber unterhalten wir uns noch«, zischte sie verärgert, während sie auf die Tür zuging, »und ich erwarte dich heute Abend ausnahmsweise einmal pünktlich zu Hause.«
Mit einem letzten giftigen Blick auf Megan verließ sie den Raum, und hinter ihr krachte die Tür ins Schloss.
Megan zuckte zusammen, und warf einen betretenen Blick auf David, der sich inzwischen scheinbar völlig ungerührt an seinen Schreibtisch gesetzt hatte.
»Ich … ich bin dann erstmal drüben«, sagte sie unsicher, und er nickte abwesend.
Einen Augenblick blieb sie noch stehen, schaute ihn an, sah, wie er nachdenklich den Kopf in die Hände stützte, und am liebsten wäre sie zu ihm gegangen und hätte ihre Arme um ihn

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