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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Störung froh sein oder sie bedauern sollte.
So sehr er sich danach sehnte, sie im Arm zu halten, und so heftig er sie auch begehrte, wenn es wirklich so weit käme, würde sich schlagartig alles ändern, und vermutlich würden die Probleme für sie beide dann erst richtig anfangen.
Hilflos griff er nach dem Telefon und wählte Ricks Nummer, er wusste nicht mehr weiter, und brauchte dringend jemanden, mit dem er reden konnte.
     

22
    W enig später saßen die beiden Freunde ein paar Straßen weiter in einer kleinen Eckkneipe, jeder mit einem Glas Bier vor sich. Rick hatte am Telefon sofort bemerkt, dass es David nicht gut ging, hatte sich direkt nach dem Anruf in sein Auto gesetzt und war mit Vollgas durch die Stadt geprescht.
»Mensch David, du siehst richtig Scheiße aus«, sagte er in seiner gewohnt laxen Art, nachdem sie beide ein paar Schlucke getrunken hatten, »was ist los?«
»Danke für die Blumen«, murmelte David trocken, »aber du hast Recht, ich fühle mich auch so, wie ich aussehe. Ich habe keine Ahnung was ich machen soll, und wie das alles weiter gehen soll.«
Zögernd berichtete er seinem Freund von den jüngsten Ereignissen, erzählte ihm, wie er mit Megan zusammen im Büro gesessen hatte, wie ihr Mann aufgetaucht war, und schilderte dann auch, was am Abend zuvor zu Hause geschehen war.
Rick saß nur da, starrte ihn schweigend an, und seine Augen wurden immer größer.
»Das ist nicht dein Ernst«, kommentierte er dann entgeistert als David geendet hatte. »Du hast also tatsächlich mit Cynthia geschlafen?«
»Was hätte ich denn machen sollen? Sie hat mich erpresst, sollte ich etwa riskieren, dass sie zu ihrem Vater rennt, damit der Megan dann umgehend auf die Straße setzt?«
»Oh Mann, da hast du dir aber ganz schön was eingebrockt. Dir ist ja wohl klar, dass Cynthia immer wieder damit anfangen wird, nachdem du einmal nachgegeben hast. Sie wird so lange an dir herumzerren, bis du sie endlich geschwängert hast. – Ich frage mich nur, wie du es überhaupt fertiggebracht hast …«
»Das ist mir auch klar«, fiel ihm David ärgerlich ins Wort, »Und falls es dich wirklich interessiert, ich habe dabei an Megan gedacht.«
Als er Ricks ungläubigen Blick sah, fügte er aufgebracht hinzu: »Ja ich weiß, das ist das Allerletzte, und du brauchst nicht glauben, dass ich sonderlich stolz da drauf bin. Aber ich denke sowieso nur noch die ganze Zeit an sie, und irgendwie ist das ganz von alleine passiert, ich habe das mit Sicherheit nicht beabsichtigt.«
Unglücklich griff David nach seinem Glas und trank es fast in einem Zug leer, bestellte danach eine weitere Runde. »Jetzt schau mich nicht so vorwurfsvoll an, sag mir lieber was ich machen soll.«
»Willst du meine ehrliche Meinung hören?«, fragte Rick, und als David nickte, fuhr er fort: »Wenn du es sogar schaffst, Cynthia anzurühren, nur weil du an diese Megan denkst, dann solltest du vielleicht endlich mit ihr schlafen.«
»Ich will nicht einfach mit ihr ins Bett steigen, jedenfalls nicht nur, begreife das doch. Ich will sie nicht benutzen, ich habe Gefühle für sie.«
»Das verstehe ich ja. Aber wenn es sich irgendwie ergibt, dann tu es eben einfach, und schau danach, wie sich die Dinge weiter entwickeln. Außerdem«, Rick grinste, »würde es dir sicher mal wieder gut tun, richtigen, vernünftigen Sex zu haben, vielleicht kannst du dann wieder etwas klarer denken.«
David schüttelte den Kopf.
»Du und deine tollen Ratschläge«, sagte er trocken, »wie stellst du dir das denn vor? Soll ich sie einfach über den Schreibtisch werfen und mich auf sie stürzen? Ich glaube kaum, dass sie davon begeistert wäre, und ich ehrlich gesagt ebenso wenig.«
»Mein Gott, lass dir eben etwas einfallen, wozu hast du denn deinen Grips? Lade sie zum Essen ein, schenk ihr Blumen, mach sonst was, und sag ihr endlich, was du für sie empfindest. Trau dich einfach, was hast du denn schon zu verlieren? Sehr viel schlimmer und verfahrener kann die ganze Sache doch sowieso nicht mehr werden.«
     
    David und Rick hatten noch bis spät in die Nacht in der Kneipe gesessen, und David hatte seinen Kummer im Alkohol ertränkt. Er hatte nicht die geringste Lust gehabt, nach Hause zu fahren, und ein Bier nach dem anderen in sich hineingeschüttet, bis Rick ihn schließlich irgendwann nach Mitternacht zu sich nach Hause bugsiert hatte. Dort hatte er die restlichen Stunden der Nacht auf der Couch verbracht, war jedoch trotz seines immensen Bierkonsums nicht wirklich zur Ruhe

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