Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen
gedulden."
"Da scheint mich jemand nicht richtig zu verstehen", entgegnete Major Hoffmann. "Ich bin überhaupt nicht daran interessiert, mich mit so einem Ding abzuplagen. Von mir aus kann er hier bleiben."
"Dieses Ding, wie Sie zu sagen belieben, hat fast zwanzig Jahre Forschungsarbeit erfordert", stellte Dr. Andreotti fest. Die Antwort des Majors hatte ihn verletzt. "Ich bitte mir etwas mehr Respekt aus."
"Das ist von mir nicht zu erwarten", gab Hoffmann zurück. "Tut mir leid, Doktor. Können wir jetzt aufbrechen?"
"Sie können." Der Robotologe beugte sich über den Container und drückte eine Taste an seiner Seite. Ein leises Summen ertönte, und dann schwebte der Behälter mit dem Roboter etwa einen Meter
weit in die Höhe. Unsichtbare Antigravfelder trugen ihn, so daß Dr. Andreotti ihn nun mit einem Finger hätte wegschieben können. Er legte jedoch beide Hände an den Container, um jegliches Risiko auszuschalten, das durch eine unbedachte Bewegung entstehen konnte.
"Hoffentlich ist KA-ZD ... oder wie er heißt, nicht so kompliziert, daß er die Robotergesetze vergißt", sagte Peter Hoffmann. Dr. Andreotti lächelte verständnislos.
"Das bestimmt nicht, Major", antwortete er. "Kennen Sie diese Gesetze denn?"
"Ich schon, obwohl ich kein Roboter bin, aber ich erwarte, daß er sie kennt." Peter Hoffmann klopfte gegen den Container und zitierte: "Erstens: Ein Roboter darf niemals einen Menschen verletzen oder durch sein Verhalten zulassen, daß ihm Schaden zugefügt wird."
"Richtig", bestätigte der Robotologe. "Weiter."
"Zweitens: Ein Roboter muß den Befehlen gehorchen, die ihm ein Mensch gibt - ausgenommen natürlich, wenn diese Befehle dem ersten Gesetz widersprechen."
"Auch richtig." Dr. Andreotti schob den Container auf den Gang hinaus und zur Station von Professor Common hinüber. "Und das dritte Gesetz?"
"Ein Roboter muß sich selbst vor Zerstörung bewahren, sofern er damit nicht gegen die ersten beiden Gesetze verstößt."
"Genau das."
"Und Sie meinen, dieser Roboter hat das alles behalten?"
"Natürlich."
"Dann muß er wahrhaft intelligent sein", spöttelte der Major. Dr. Andreotti warf ihm einen verächtlichen Blick zu und verzichtete auf eine Antwort. Sie hatten den Dimensionsbrecher erreicht, an dem Professor Common mit Ralph und Cindy warteten. Hinter den beiden Offizieren betrat Oberst G. Camiel Jason die Station. Er überreichte Commander Perkins den schriftlichen Einsatzbefehl. Randy steckte ihn ungeöffnet ein.
"Ich habe für Ralph in aller Eile einen Helm angefertigt, mit dem er zumindest für einige Tage ein Energiefeld um seinen Kopf aufbauen kann, das ihn gegen psionische Strahlen schützt", sagte Professor Common. "Nur unter diesen Umständen kann Ralph überhaupt an dem Einsatz teilnehmen.
Ich werde den Dimensionsbrecher alle drei Stunden nach terranischer Zeitrechnung einschalten und auf den gleichen Punkt gerichtet lassen, so daß Sie jederzeit hierher zurückkehren können, wenn Sie wollen."
"Wie sieht es aus auf Psion?" fragte Major Hoffmann. "Haben wir alles berücksichtigt? Ist der Sauerstoffgehalt der Luft hoch genug? Sind Mikroorganismen gefunden worden, die uns gefährlich werden können? Gibt es übelriechende Beimischungen in der Atmosphäre von Psion? Ich meine, ich frage das nur, weil wir schon einmal so etwas erlebt haben. Dabei geriet dann ein völlig Unschuldiger in Verdacht. Das würde ich ganz gern vermeiden, wenn's geht."
"Keine Angst", lachte Commander Perkins. "Niemand wird dich verdächtigen, Peter. Die Wissenschaftler von Delta 4 haben alle erfaßten Daten von Psion ausgewertet. Danach ist Psion eine Welt, die für uns Menschen geradezu ideal ist. Leider kommt sie für eine Besiedlung nicht in Frage, weil es dort schon Intelligenzen gibt."
"Sie können wirklich ganz unbesorgt sein, Major", bestätigte Professor Common. "Wir haben für diesen Einsatz alles vorbereitet, was nur möglich war. Sie werden in der Nähe einer Siedlung herauskommen. Alles Weitere liegt dann bei Ihnen."
Commander Perkins betrat den Dimensionsbrecher, der mittlerweile repariert worden war. Dr. Andreotti schob den Container mit dem Roboter zu ihm hin und ließ ihn auf die Plattform sinken, über der sich die transparente Haube erhob. Commander Perkins, Major Hoffmann und Ralph setzten sich in Sessel, die von zahllosen Instrumenten, Kabeln und blitzenden Geräten umgeben waren. Dann gab Randy Perkins dem Professor das Zeichen.
"Wir sind bereit", sagte er. "Schalten Sie
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