Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen
Schiffe.
"Das sieht alles ganz friedlich aus", sagte Major Hoffmann. .Jedenfalls scheint es hier keine hochentwickelte Technik zu geben, vor der wir uns in acht zu nehmen haben."
"Nur keine voreiligen Schlüsse", bat Commander Perkins. "Bisher haben wir nur dieses Dorf gesehen. Das besagt gar nichts. Schon im nächsten Tal kann eine Millionenstadt liegen."
"Du hast recht. Ich halte lieber den Mund." Peter Hoffmann ging zum Container und stieß mit dem Fuß dagegen. "Wollen wir ihn herausholen?"
"Natürlich", erwiderte Perkins. "Dafür haben wir ihn mitgenommen."
"Wir könnten ihn einfach lassen, wo er ist, dann haben wir keinen Ärger mit ihm."
"Öffne den Container, Peter."
"Schon gut, schon gut, Randy, wenn du unbedingt willst, dann lasse ich Camiel heraus."
"Camiel?" fragte Ralph. "Ich denke, der Roboter heißt..."
"Er heißt Camiel", unterbrach ihn der Major. "Hat dir Oberst G. Camiel Jason nicht gesagt, daß er sich glücklich schätzen würde, wenn wir dem Roboter diesen Namen geben?"
Ralph lachte. "Sie wollen mich auf den Arm nehmen, Peter", sagte er.
"Dabei wissen Sie genau, daß Oberst Jason vor Wut in die Luft geht, wenn er erfährt, daß wir einen Roboter nach ihm nennen."
"Er hat keinen Grund, sich zu ärgern", entgegnete Peter.
"Dieser Roboter kommt aus der Individualreihe, gehört also zur höchsten Leistungsklasse. Vor diesen Robotern kann man nur den Hut ziehen, wenn man unserem Robotologen Dr. Andreotti Glauben schenken will."
Der Roboter lag in einem Schaumstoffbett. Commander Perkins und der Major hoben ihn heraus und stellten ihn aufrecht neben den Container.
Perkins verschob zwei kaum sichtbare Tasten auf dem Rücken des Roboters, und ein Fach öffnete sich. Darunter lag eine Tastatur, die der Schaltvorrichtung eines komplizierten Hochleistungsrechners ähnelte. Der Commander drückte einige Tasten, und plötzlich bewegte sich der Roboter.
"Den Desaktivierungscode, bitte", sagte er mit dunkler, angenehm modulierter Stimme.
"Oberst Jason", antwortete Perkins.
"Ich bestätige: Desaktivierungscode Oberst Jason." Damit war gesichert, daß Perkins, Major Hoffmann oder Ralph den Roboter jederzeit wieder ausschalten konnten. Sie brauchten ihm nur "Oberst Jason" zuzurufen, um seine Zentralsteuerung zu blockieren. Erst als der Roboter diesen Code bestätigt hatte, war er voll betriebsbereit.
"Haben Sie eine Bezeichnung für mich?" fragte er.
"Camiel!" Major Hoffmann grinste. "Wir haben beschlossen, dich Camiel zu nennen."
"Wie reizend", sagte der Roboter, drehte sich um und wandte sich dem Major zu. "Der Name ruft angenehme Gefühle in mir hervor."
"Du spinnst wohl", entgegnete Peter Hoffmann verblüfft. "Du hast hier keine Gefühle zu entwickeln, sondern zu parieren."
Camiel hob die Fingerspitzen vor den Mund und ließ ein zischendes Geräusch hören. Es klang, als ob er Staub von den Fingernägeln blase. Major Hoffmann sank die Kinnlade nach unten.
"Randy", sagte er mühsam. "Wir haben keinen Roboter mitgenommen, sondern ein übergeschnapptes Ungeheuer. Sieh dir diese Mißgeburt an. Sie säubert sich die Fingernägel."
"Haben Sie etwas gegen Sauberkeit, Major?" fragte Camiel.
"Selbstverständlich nicht", erwiderte Peter. "Ich habe jedoch etwas gegen Roboter, die mir auf die Nerven gehen. Roboter haben sich nach mir zu richten. Ich denke nicht daran, mir von einem Roboter etwas aufzwingen zu lassen."
"Ihre Aussage ist nicht korrekt", berichtigte Camiel.
"Was soll das heißen?"
"Ich habe nicht versucht, Ihnen etwas aufzuzwingen. Außerdem scheinen Sie doch etwas gegen Sauberkeit zu haben."
"Ich trete dir gleich gegen die Schienbeine."
"Wenn Sie mir damit Schmerzen zufügen wollen, um mich zu strafen, muß ich Sie enttäuschen. Ich bin zwar Individualist, verspüre aber keine Schmerzen. Was aber die Sauberkeit betrifft..."
"Oberst Jason", brüllte Peter, und der Roboter verstummte. Commander Perkins und Ralph lachten schallend.
"Dir gehe ich auch gleich an den Kragen, Randy", drohte Hoffmann. "Ich ertrage dieses Grinsen nicht. Dieser Roboter ist eine Nervensäge - oder nicht?
Das ist doch keine Hilfe für uns. Der bringt uns an den Rand des Wahnsinns."
"Aber er hat recht, Peter."
"Womit?"
"Er wollte dich darauf aufmerksam machen, daß deine Fingernägel schmutzig sind."
Verdutzt blickte Hoffmann auf seine Hände. Er hatte sie in den Boden gegraben, als sie bei ihrer Ankunft gestürzt waren. Schmutz war unter den Fingernägeln zurückgeblieben. Er entfernte ihn, wobei
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