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Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen

Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen

Titel: Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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noch immer ein metallenes Gerät an den Kopf.
    "Können Roboter lügen?" fragte Ralph. Camiel übersetzte seine Worte und die Antwort des Psioners, so daß er die Aufgabe eines Translators übernahm.
    "Ich weiß es nicht", erwiderte Talvoran unsicher. "Der Große kann so viel, daß er vielleicht auch Roboter schaffen kann, die lügen."
    "Wer ist der Große?" erkundigte sich Ralph.
    "Ich bin nicht hier, eure Fragen zu beantworten", entgegnete der Psioner.
    "Wenn du nicht gehorchst, werde ich dein Gehirn zerstören."
    "Mit dem Ding, das du mir an den Kopf hältst?" Ralph fürchtete sich nicht.
    Er war überzeugt, daß der Roboter ihm im äußersten Gefahrenfall helfen würde.
    "Damit. Es zerstört Robotergehirne."
    "Aber ich bin kein Roboter. Das kann man doch sehen!" Ralph war verzweifelt. Er hatte sich nie vorstellen können, daß ihn jemand für einen Roboter halten würde. "Ich bin aus Fleisch und Blut wie du auch."
    "Du siehst anders aus als ich. Du bist ein Roboter."
    "Ein Roboter müßte dir gehorchen."
    "Nicht mir- dem Großen." Ralph seufzte. Damit war er wieder bei dem geheimnisvollen
    "Großen", über den Talvoran offenbar nichts sagen wollte.
    "Was willst du von uns?" fragte Ralph.
    "Die Wahrheit. Ich will wissen, welchen Auftrag ihr habt."
    "Wir haben keinen Auftrag, und wir kommen nicht vom Großen. Wir wissen nicht einmal, wer das ist", beteuerte der Junge. Talvoran sollte doch endlich das gefährliche Gerät von seiner Schläfe nehmen! Vergeblich überlegte er, wie er dem Psioner beweisen konnte, daß er kein Roboter war.
    Talvoran schwieg eine Weile. Er schien sich seiner Sache nicht mehr so sicher zu sein wie zuvor. Nachdenklich betrachtete er Camiel, bei dem kein Zweifel darüber bestehen konnte, was er war. Das stilisierte Gesicht, die ungefüge wirkenden Gelenke an Armen und Beinen sowie Hände und Füße verrieten allzu deutlich, daß Camiel eine Maschine war.
    "Willst du behaupten, daß du schon Roboter gesehen hast, die wie ich waren?" fragte Ralph, und Camiel übersetzte.
    "Es heißt, daß der ,Große" schon oft Roboter eingesetzt hat, die erst als Roboter erkannt wurden, als es schon zu spät war", erwiderte Talvoran. "Das soll mir nicht passieren."
    Camiel deutete auf das Gerät an der Schläfe Ralphs.
    "Diese Waffe zerstört Elektronen- und Positronengehirne?" forschte er.
    "Schadet sie beispielsweise auch deinem Hirn ?"
    "Natürlich nicht", antwortete der Psioner. "Ich habe ja kein künstliches Hirn."
    "Dann richtete die Waffe gegen Ralph und löse sie aus", befahl der Roboter. "Nur so kannst du dich davon überzeugen, daß er ein Mensch ist und nicht ein geschickt getarnter Roboter."
    "Nein", schrie Ralph, welcher der unbekannten Waffe mißtraute, doch es war schon zu spät. Er fühlte einen brennenden Schmerz an der Schläfe und sah etwas aurblitzen. Ihm war, als durchbohre etwas seinen Kopf. Die Beine gaben unter ihm nach. Er stürzte zu Boden, verlor das Bewußtsein jedoch nicht. Camiel griff ihm unter die Arme und richtete ihn wieder auf.
    Talvoran blickte ihn prüfend an.
    "Wie fühlst du dich?" fragte er.
    "Schlecht", erwiderte Ralph. "Ich kann kaum atmen, und ich habe Kopfschmerzen."
    "Die vergehen." Er klopfte sich mit den Fingerspitzen gegen die Lippen.
    ,Jetzt weiß ich, daß du kein Roboter bist. Erzähle mir von dir. Ich muß alles über dich wissen. Wer bist du wirklich? Wieso siehst du so anders aus als ich? Woher kommst du? Setz dich."
    Sein Mißtrauen war verflogen. Jetzt war er nur noch neugierig. Er führte Ralph zu einem Stuhl. Dann nahm er selbst auch Platz. Die Waffe legte er auf den Tisch. Damit gab er Ralph und Camiel zu verstehen, daß er sich nicht mehr bedroht fühlte. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht, und für ein paar Sekunden blickte der Junge von der Erde in zwei strahlend blaue Augen, in denen er kein Falsch entdeckte. Dann fielen die Haare wieder über die Augen.
    Ralph war beeindruckt. Er spürte, daß Talvoran ungewöhnlich war. Es war kein Zufall, daß er sich so deutlich von den anderen Psio-ncrn in dieser Stadt unterschied. Er fühlte sich zu ihm hingezogen.
    Ralph berichtete. Er versuchte, Talvoran klarzumachen, daß er von einem anderen Planeten kam, der viele Lichtjahre von Psion entfernt war. Dabei türmten sich jedoch ungeheure Schwierigkeiten auf. Talvoran hatte nie darüber nachgedacht, ob es außer Psion - er nannte diese Welt Alta - noch andere Welten gab. Oft hatte er die Sterne am Himmel über der Stadt Telte beobachtet. Seine Mutter

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