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Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen

Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen

Titel: Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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darauf, daß etwas geschehen würde, doch nichts regte sich.
    Der Mond versank unter dem Horizont. Dennoch wurde es nicht dunkel, da die riesige Sonne nahezu gleichzeitig aufging und das Meer, die Berge und die Stadt in ihr rotes Licht tauchte. Immer wieder blickte Ralph zur Sonne hinauf, die sich in erdrückender Größe zum Zenit erhob. Schließlich legte ihm Talvoran die Hand über die Augen.
    "Du darfst nicht in die Sonne sehen", sagte er mahnend. "Sie wird dich blenden."
    Plötzlich wurde Ralph klar, weshalb die Altaner sich das Haar so tief ins Gesicht fallen ließen, und weshalb die Natur sie mit einem Schild ausgestattet hatte, der Nacken und Hinterkopf schützte. Nur so waren vermutlich Schäden durch die brennende Sonne zu verhindern.
    Ralph wurde heiß unter dem Helm. Er war versucht, ihn abzunehmen, erinnerte sich aber rechtzeitig daran, daß er sich dann nicht mehr gegen die PSI-Strahlung des Großen wehren konnte.
    Als die Sonne im Zenit stand, zogen sich Ralph, Talvoran und Peter Hoffmann unter Deck zurück, da es oben unerträglich heiß wurde. Perkins schätzte die Temperaturen auf nahezu sechzig Grad Celsius. So heiß war es in den vergangenen Tagen nicht gewesen. Er selbst blieb am Ruder, während Camiel auf der Mastspitze kauerte und ihm hin und wieder Ausweichkommandos gab.
    Perkins stand unter einem Segeldach, so daß er den Sonnenstrahlen

    nicht direkt ausgesetzt war. Allmählich konnte er Einzelheiten der Stadt erkennen. Die Häuser erhoben sich stufenförmig an den Flanken der Berge.
    Sie hatten flache Dächer. Ein Wasserfall stürzte von einem Bergsattel herab auf einen Kuppelbau, der an der höchsten Stelle der Stadt errichtet war. Von hier aus verteilte sich das Wasser in zahllose Bahnen und floß von Stufe zu Stufe über alle Dächer hinweg bis hinunter zum Hafen. Commander Perkins hatte nie zuvor so etwas gesehen. Das System war einfach und sinnvoll. Auf diese Weise erreichten die Bewohner der Stadt, daß alle Häuser gekühlt wurden, so daß in ihrem Inneren selbst bei stärkster Sonneneinstrahlung angenehme Temperaturen herrschten.
    Als das Schiff die Hafeneinfahrt erreichte, sah der Commander, daß die Altaner aus ihren Häusern hervorkamen. Gemächlich gingen sie zum Hafen.
    Es waren farbenprächtige Gestalten, die sich nach keinem erkennbaren System kleideten. Die einen trugen hautenge Anzüge aus bunten Stoffen, die anderen bevorzugten weite Umhänge. Perkins sah mehrere Altaner mit weit ausladenden Hüten.
    "Kommt hoch", rief er. "Dies ist eine absolut friedliche Stadt. Wir haben nichts zu befürchten."
    Diese Worte waren kaum über seine Lippen gekommen, als ein ohrenbetäubendes Krachen und Dröhnen die Luft erzittern ließ. Commander Perkins fuhr herum. Peter Hoffmann stürmte an Deck.
    Etwa drei Kilometer vor der Stadt tobte ein gespenstischer Kampf.
    Violette Kegelfelder drängten von See her auf die Stadt zu. Ihnen stemmten sich hell leuchtende Energiefelder entgegen. Wenn sie mit den Angreifern zusammenprallten, lösten sich beide unter ungeheurer Lärmentfaltung auf.
    Wasserfontänen schössen mehrere hundert Meter hoch in die Luft.
    "Absolut friedlich, wie?" sagte der Major stöhnend. "Mann, Randy, so etwas Gigantisches habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen."
    Wieder und wieder prallten die geheimnisvollen Energiefelder gegeneinander, bis schließlich eine Wasserwand vor dem Hafen zu stehen schien.

Insel der Freiheit
    Die Schlacht dauerte etwa eine halbe Stunde, dann wurde es schlagartig still.
    Die Bevölkerung der Stadt stand während dieser Zeit an der Hafenmole und verhielt sich ruhig, als könne ihr nichts geschehen.
    Commander Perkins und Major Hoffmann legten unmittelbar nach dem Ende des Kampfes an. Sie blickten zurück. Rauschend stürzten die Wassermassen in die See. Mehrere Meter hohe Wellen rollten auf den Hafen zu, brachen sich jedoch an den zahlreichen Klippen, so daß sie das Schiff nicht gefährdeten.
    Perkins trat an die Reling, stieg hinauf und sprang auf die Hafenmauer.
    Die Altaner wichen vor ihm zurück, jedoch nicht aus Furcht, sondern um jenem Mann Platz zu machen, dessen Projektion weit draußen vor der Stadt an Bord erschienen war.
    Der Commander sah, daß sich dieser Altaner mit den Fingern gegen die Lippen trommelte.
    "Er lächelt", bedeutete ihm Ralph, der ihm gefolgt war. "Ich bin sicher, daß diese Geste so etwas ist wie bei uns das Lächeln."
    Der Altaner griff nach dem roten Vogel auf seiner Schulter und setzte ihn sich auf

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