Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen
des Großen, mit welchen Mitteln auch immer. Nur dort können wir hoffen, die nächsten Tage zu überstehen."
"Meine Mutter hat uns gewarnt", sagte Talvoran. "Sie hat unseren sicheren Tod vorhergesehen. Es ist zu gefährlich, dorthin zu gehen."
"Ganz im Gegenteil", entgegnete der Commander. "Es ist unsere einzige Chance."
"Und warum hat meine Mutter vor der grauen Zone gewarnt?"
"Weil in der grauen Zone vermutlich Feinde des Großen leben. Der Große will verhindern, daß irgend jemand dorthin fährt, damit die Macht seiner Feinde nicht wächst."
Er steckte den Kurs ab. Dann nahm er die Karte und stieg zusammen mit den Jungen nach oben. Talvoran protestierte nicht gegen die Entscheidung des Commanders. Er hätte damit doch nichts erreicht.
Perkins unterrichtete Major Hoffmann.
"Wann sind wir da?" fragte dieser. "Soll Camiel weiterstrampeln, oder genügt es, wenn wir segeln?"
Verblüfft beobachtete Perkins den Roboter, den er zuvor noch nicht in dem Schaufeltriebwerk hatte arbeiten sehen.
"Jetzt ist mir auch klar, weshalb ihr uns eingeholt habt", sagte er. "Die Wahrsagerin hat behauptet, daß ihr es niemals schaffen würdet, und sie hatte einen fast hysterischen Anfall, als ihr dann doch da wart. Unter diesen Umständen können wir es allerdings ziemlich schnell schaffen. Vielleicht in drei oder vier Tagen. Ich werde Camiel ein wenig rechnen lassen."
Nach zwei Tagen schon kam eine gebirgige Küste in Sicht. Commander Perkins holte Camiel nach oben und schickte ihn zur Mastspitze hoch. Das Schiff verlor an Fahrt, weil jetzt die Schaufelräder bremsten, doch das spielte keine Rolle mehr.
"An der Küste liegt eine Stadt", meldete der Roboter, kaum daß er den höchsten Punkt des Schiffes erreicht hatte. "Nichts Ungewöhnliches zu sehen."
"Seltsam", sagte Perkins.
"Was hast du erwartet?" fragte Major Hoffmann.
"Irgend etwas - ich kann nicht einmal sagen, was", erwiderte der Commander. "Vielleicht einen Energieschirm, Beobachtungstürme, technische Einrichtungen - irgend etwas. Wenn dies die graue Zone ist, die der Macht des Großen trotzt, dann muß etwas vorhanden sein, mit dem man sich wehrt."
"Da ist aber nichts", rief der Roboter von oben herab und bewies damit, daß er über hochempfindliche Mikrophone verfügte. "Nur ein paar Klippen."
"Hoffentlich haben die nicht irgendwo in den Bergen eine Energiekanone versteckt, mit der sie auf alles feuern, was ihnen zu nahe kommt." Peter Hoffmann blickte zu Camiel hoch.
"Davon ist nichts zu sehen", antwortete der Roboter. "Paps, du machst dir zuviel Sorgen."
"Benimm dich", rief Hoffmann zu ihm hoch, "sonst säge ich den Mast ab."
"Das hätte zweifelsohne unangenehme Folgen, Paps", erwiderte der Roboter. "Vor allem für dich. Du müßtest rudern."
"Diese verunglückte Blechkreatur bringe ich um, sobald wir wieder auf dem Mond sind", flüsterte Hoffmann dem Commander zu. "Das schwöre ich dir. Und wenn mir das nicht möglich sein sollte, dann trete ich Dr. Andreotti in einen Körperteil, den dieser dringend zum Sitzen benötigt."
"Was den Robotologen sicherlich überraschen würde", erwiderte Randy Perkins belustigt.
Die Augen des Majors weiteten sich. Er blickte am Commander vorbei.
Hinter ihm schrie Talvoran entsetzt auf. Ralph wich erbleichend zurück.
Perkins fuhr herum.
Wenige Schritte von ihm entfernt stand ein Altaner. Er hielt eine Waffe in der Hand, die Perkins als Hochleistungsenergiestrahler ansah. An der Spitze eines Rohres befand sich ein roter Kristall. Vor diesem flimmerte ein Energiefeld. Es zeigte an, daß die Waffe abschußbereit war.
Der Altaner war weißhaarig. Die gezackte Schale, die aus seinen Schultern aufstieg, überragte seinen Kopf um etwa dreißig Zentimeter und war damit wesentlich größer als bei allen Altanern, die Perkins bisher gesehen hatte. Er trug einen blauen Umhang, der ihm von den Schultern bis auf die Füße herab reichte. Der Wind drückte den Stoff gegen seine Beine. Ein leuchtend roter Vogel kauerte auf seiner Schulter. Das Tier glich entfernt einem terranischcn Papagei, hatte jedoch winzige Hände an den Flügelbeugen und einen weit vorspringenden Schnabel. Seine Blicke wirkten stechend und schienen Perkins völlig zu durchdringen.
"Woher kommt der denn?" fragte Hoffmann stammelnd. Commander Perkins hob beide Hände und zeigte dem Altaner die offenen Handflächen, um ihm zu bedeuten, daß er waffenlos war.
"Wir kommen in friedlicher Absicht", erklärte er. Seine Worte hallten mit kaum merklicher
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