Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
ihm?" fragte Ralph und schloß zu dem Raumfahrer auf.
"Ich weiß nicht. Der Roboter kann ihn unmöglich getroffen haben." "Vielleicht ist er vor Schreck in Ohnmacht gefallen." Commander Perkins blieb stehen. Er legte Ralph die Hand auf die Schulter.
"Moment", sagte er. "Warte hier." "Was ist denn los, Randy?" "Das werden wir gleich sehen." Perkins spürte, daß ihm die Brust eng wurde. Die Hand des dunkelhäutigen Jungen hielt den Felsen umklammert, aber es schien so, als gehöre sie nicht George Croden. Sie sah alt und fältig aus. Perkins rannte die letzten Meter. Dann sank er neben dem Jungen auf den Boden.
"Was ist los, Randy?" fragte Ralph erneut.
Commander Perkins war sekundenlang nicht in der Lage zu antworten. Er hörte auch nicht, daß Ralph zu ihm kam. Erst als er seine Stimme direkt neben sich vernahm, schreckte er auf.
"Nein, Ralph, nicht. ..", sagte er hastig, doch es war schon zu spät. Ralph hatte seinen Freund bereits gesehen. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
"Ist er ... ist er tot?" fragte er stammelnd.
"Ich weiß nicht." Perkins streckte seine Hand nach George Croden aus. Er empfand eine seltsame Scheu davor, ihn zu berühren. Der Vierzehnjährige sah aus wie ein Greis. Sein Gesicht war hohlwangig. Die geöffneten Augen lagen tief in den Höhlen, und ein Netz von Falten überzog Stirn und Wangen.
Perkins tastete mit seinen Fingern nach der Halsschlagader.
"Er lebt", sagte er. "Ich spüre den Pulsschlag." "Was tun wir nur?" fragte Ralph. "Mein Vater schaltet den Dimensionsbrecher nicht noch einmal auf diese Stelle hier. Er glaubt, daß uns hier nichts passieren kann." "George muß so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung", stellte der Commander fest. "Wir müssen ihn zur nächsten Siedlung bringen. Von dort aus kann ich LightfireTown verständigen. Wenn wir George erst einmal in der Stadt haben, ist er auch bald wieder auf der Erde." Randy Perkins war zutiefst beunruhigt. Er konnte sich das Aussehen des Jungen nicht erklären. Ausgeschlossen erschien ihm, daß es auf die Wirkung der Waffen des Roboters zurückzuführen war. Dennoch nahm er einen der abgebrochenen Waffenarme und verstaute ihn beim Gepäck. Zur Sicherheit streifte er sich Handschuhe und einen Atemschutz über, bevor er George aufnahm und auf die von Antigravs getragene Transportschale legte. Dann kratzte er einige kleine Steine und ein wenig Erde von den Felsen ab und verschloß die Proben in einem luftdichten Gefäß.
"Warum tun Sie das, Randy?" fragte Ralph.
"Es ist immerhin möglich, daß an dieser Stelle Mikroorganismen vorhanden sind, mit denen George sich infiziert hat. Ja, das erscheint mir sogar wahrscheinlich. Auf dem Mond werden die Wissenschaftler diese Proben untersuchen und vielleicht den Krankheitserreger herausfinden. Wenn das gelingt, können sie George vermutlich helfen." Perkins streifte Handschuhe und Atemmaske ab und verbrannte sie. Er hielt es nicht für notwendig, sie noch länger zu tragen. Der Planet Lightfire war über mehrere Monate genauestens untersucht worden. Professor Common hatte aus allen Teilen dieser Welt Bodenproben eingeholt, ohne daß sich irgendwo Anzeichen von gefährlichen Mikroorganismen ergeben hätten.
Daher waren die verantwortlichen Wissenschaftler auch zu dem Schluß gekommen, daß die Menschen Lightfire ohne Gefahr für Leben und Gesundheit betreten durften.
Nun schien es absolut nicht mehr sicher, ob die Wissenschaftler sorgfältig genug vorgegangen waren.
"Wir wollen uns beeilen", sagte er, legte seine Hand an die Antigravschale und schob sie vor sich her. Sie ließ sich mühelos bewegen. Ruhig glitt sie in einer Höhe von etwa einem Meter dahin. Die elektronische Steuerung hielt stets den gleichen Abstand zum Boden, wobei sie eine Flächenmessung vornahm. Sie reagierte nicht auf kleine Unebenheiten. Daher flog sie erschütterungsfrei. Das erwies sich nun als besonders vorteilhaft für George.
Ralph ging neben der Schale her. Er beugte sich immer wieder über den Freund und sprach auf ihn ein. George reagierte jedoch nicht. Commander Perkins drückte ihm die Lider zu, damit die Augäpfel nicht austrockneten.
"Wir konnten nicht wissen, daß so etwas passieren würde", bemerkte Ralph traurig. "Alle haben gesagt, daß es völlig ungefährlich für uns auf Lightfire ist. Und jetzt dies." "Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Das konnte niemand ahnen. Du
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