Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
Wir wissen, daß es 'schwarze Löcher' gibt, aber es ist uns noch nicht gelungen, eines nachzuweisen." Miriam Blister glaubte sich verhört zu haben. Sie begriff so gut wie nichts. Sie fragte sich, was ein "schwarzes Loch" ist, und wieso ein solches Gebilde einen ganzen Planeten vernichten kann.
"Glücklicherweise haben Sie die Entscheidung nicht zu treffen", sagte General Crinian und wischte damit jeden Einwand von Oberst G. Camiel Jason zur Seite. "Commander Perkins und Major Hoffmann werden sich von Professor Common nach Escape versetzen lassen. Darüber hinaus wird ein Team von Wissenschaftlern nach Escape gehen. Dieses Team wird Gelegenheit erhalten, das 'schwarze Loch' zu untersuchen, falls es überhaupt existiert. Und es wird klären, ob dieses 'schwarze Loch' tatsächlich auf Escape stürzt." "Ich protestiere", rief Oberst G. Camiel Jason erregt. "Tun Sie das", erwiderte der General gleichgültig. "Wenn wir uns auf Escape sehen lassen, begehen wir den gleichen Fehler wie bei Lightfire", wandte der Abwehrchef der Mondbasis ein. "Die Folgen könnten verheerend sein." Vier-Sterne-General Basil Lucan Crinian lächelte geringschätzig. Er erhob sich und gab damit zu erkennen, daß die Konferenz beendet war. Da entdeckte er Miriam Blister, und das Lächeln gefror auf seinen Lippen.
General Crinian wandte sich an Oberst Jason. "Hoffentlich können Sie mir erklären, was das Mädchen im Konferenzraum zu suchen hat", sagte der General scharf.
"Wer sind Sie?" gab der Abwehrchef von Delta 4 die Frage weiter. "Was, zum Teufel, treiben Sie hier?" Miriam Blister wich vor ihm zurück. Hilflos zeigte sie auf die Tür.
"Eine Frau hat mich reingeschickt", sagte sie stotternd. "Sind Sie Miriam Blister?" erkundigte sich Commander Perkins freundlich. Sie nickte.
Er streckte der jungen Frau die Hand entgegen. "Sie ist Biologin und hat gerade ihr Examen gemacht", erklärte er. "Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Arbeit soll sie an der Expedition nach Escape teilnehmen. Jemand muß sie versehentlich hereingeschickt haben." "Ja, so ist es", bestätigte Miriam.
General Crinian wandte sich an Oberst Jason. "Darüber reden wir noch!" donnerte er. "Das Mädchen wird Commander Perkins nach Escape begleiten und nicht eher zurückkehren, bis die Angelegenheit mit dem Copaner geklärt ist!" "Wieso?" fragte Miriam bestürzt. "Ich sollte doch nur eine bestimmte Untersuchungsreihe abschließen!" "Tut mir leid", erwiderte der General kühl. Commander Perkins, der seinen Vorgesetzten lange genug kannte, wußte, daß dieser sich nicht von dem einmal gefaßten Entschluß abbringen lassen würde. "Sie haben einiges gehört, was nicht für die Ohren der Öffentlichkeit bestimmt ist. Wir können es uns nicht leisten, daß irgend etwas durchsickert." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er an ihr vorbei und verließ den Konferenzraum. Die anderen Teilnehmer der Besprechung folgten. Nur Commander Perkins und Major Hoffmann blieben zurück.
"Nun machen Sie sich mal keine Sorgen", sagte Peter Hoffmann. "Die hohen Tiere brüllen gern herum. Das gehört wohl zu ihrem Job!" "Er kann mich doch nicht einfach zwingen, auf Escape zu bleiben, wenn ich nicht will." Die junge Biologin war wütend. Ihre dunklen Augen blitzten. Das schmale, blasse Gesicht verriet einiges über die Energien, über die Miriam verfügte.
Commander Perkins lächelte. "Peter hat recht", sagte er. Sie sollten das alles nicht so wichtig nehmen. Für Sie kommt es doch nur darauf an, daß Sie mit dem Dimensionsbrecher nach Escape gebracht werden, und daß Sie dort Ihre biologischen Studien betreiben können. Und dieses Mal nicht im Labor, sondern unter freiem Himmel unter einer fremden Sonne. Einer grünen Sonne übrigens." "Ja, das stimmt." Miriam sah ein wenig hoffnungsvoller aus.
"Seien Sie doch froh, wenn Sie zwei oder gar drei Wochen auf einer fremden Welt bleiben können. Dabei werden Sie mehr lernen und erleben, als Sie sich jetzt vorstellen können." "Wenn Sie es so sehen", sie zuckte die Achseln, "haben Sie natürlich recht." "Na also", sagte Peter Hoffmann. "Dann ist ja aller Kummer vergessen." "Noch nicht ganz", widersprach die Biologin. "Ich hätte gern gewußt, was ein 'schwarzes Loch' ist. Darunter kann ich mir nichts vorstellen." "Später", entgegnete Perkins. "Wenn wir auf Escape sind, haben wir mehr Zeit. Dann werde ich Ihnen alles erklären. Kommen
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