Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
war.
"Unser Fahrzeug, der Shaddy ist da", bemerkte Major Hoffmann. "Ich bin dafür, daß wir die Astronomen und Astrophysiker für einige Zeit allein lassen und uns ein wenig in der Gegend umsehen. Die Wissenschaftler kommen ganz gut allein zurecht. Die Sonne steht noch niedrig. Wir haben also wenigstens acht Stunden Zeit, bis es dunkel wird." Das Gesicht der Biologin hellte sich auf.
"O ja", sagte sie. "Ich würde gern etwas mehr von Escape sehen." "Gut. Einverstanden", beschloß Perkins. "Wir fahren an der Küste entlang. Wenn mich nicht alles täuscht, ist die Gegend im Süden weitaus stärker bewaldet. Vielleicht gibt es dort mehr Wild als hier." Der Commander besprach noch einige Einzelheiten der kommenden Arbeiten mit den Wissenschaftlern, dann starteten sie.
Hoffmann übernahm das Steuer des Kettenfahrzeugs, das eine geschlossene Kabine mit einer breiten Sitzbank und eine umfangreiche technische Ausrüstung besaß. Das Expeditionsfahrzeug war für alle nur denkbaren Notfälle ausgerüstet. Es war sogar für den Einsatz unter Wasser geeignet und konnte auf dem Meeresboden bis in eine Tiefe von fast tausend Metern vordringen. Mit Hilfe von Greifern und Hebebeinen konnte es senkrechte Hindernisse auf dem Land bis zu einer Höhe von zehn Metern überwinden, so daß es praktisch unbegrenzt einsetzbar war.
Doch vorläufig wurden diese besonderen Eigenschaften des Geländewagens nicht benötigt. Das Land fiel flach zum Wasser hin ab, und der Wagen glitt stundenlang über einen breiten Strand hinweg. Dennoch wurde die Fahrt in keiner Weise langweilig.
Zahlreiche Vögel aller Art jagten im flachen Wasser nach Beute.
Fische und amphibische Wesen von fremdartigem Aussehen tauchten immer wieder in unmittelbarer Ufernähe auf. Nur selten einmal sahen sie Landtiere. Diese näherten sich der Küste meist nur dann, wenn ihnen Felsen genügend Verstecke boten.
Als sie fast vier Stunden gefahren waren, trat Major Hoffmann auf die Bremse und hielt an. Vor ihnen erhob sich eine schroffe Felswand, die jedoch nicht ganz bis ans Wasser reichte. Zwischen ihr und dem Meer befand sich ein schmaler Sandstreifen.
"Ich würde gern ein wenig laufen", erklärte Hoffmann. "Gute Idee", entgegnete Perkins. "Ich kann auch kaum noch sitzen!" Er deutete auf zwei große Felsbrocken. "Stell den Wagen dort ab." Major Hoffmann blickte ihn verwundert an. "Warum nicht hier?" fragte er. "Auf Escape gibt es niemanden, der uns den Shaddy klauen könnte." Perkins lächelte, ging jedoch nicht auf diesen Einwand ein. Major Hoffmann schien auch nicht damit gerechnet zu haben. Er fuhr weiter, bis der Wagen in der Deckung der Felsen stand.
Commander Perkins reichte Miriam und dem Major die Atemschutzmasken und überwachte, wie sie diese anlegten.
Miriam stieg als erste aus. Sie entfernte sich einige Schritte vom Wagen. Dann blieb sie wie erstarrt stehen.
"Was hat sie?" fragte Hoffmann. "He, Randy! Da stimmt doch was nicht." Commander Perkins, der noch eine Eintragung in das elektronische Logbuch machte, blickte verwundert auf.
Der Commander sprang aus dem Wagen und eilte zu der Biologin. Als er sie erreichte, konnte er einen Sandstreifen zwischen den Felsen und dem Meer einsehen. Und jetzt wußte er auch, was Miriam derart erschreckt hatte.
Aus dem Wasser kamen fremdartig aussehende Gestalten ans Ufer. Ihre Arme und Beine besaßen flossenartige Auswüchse. Ihre Körper waren mit silbern schimmernden Schuppen besetzt.
Auf ihren Schultern wucherten farbenprächtige Gebilde, die wie Polypen aussahen.
Die Köpfe waren mit kammartigen Gebilden besetzt, die in allen Farben schillerten, und zwischen den vier Fingern ihrer Hände befanden sich Schwimmhäute, die trotz des grünlichen Lichts rot leuchteten.
"Sie haben behauptet, Escape sei unbesiedelt", sagte Miriam anklagend zu Perkins. "Sie haben erklärt, daß es kein intelligentes Leben auf diesem Planeten gibt. Aber das war eine glatte Lüge!" Sie hob den Arm und zeigte auf ein Feuer, das einige dieser bizarren Gestalten in einer Felsnische am Ufer entzündet hatten.
Commander Perkins konnte deutlich erkennen, daß die Felsen an dieser Stelle mit mechanischen Werkzeugen bearbeitet worden waren.
"Sie wollen einen Planeten vernichten, auf dem es intelligentes Leben gibt", fuhr sie mit schriller Stimme fort. "Sie sind ein Mörder!" "Beruhigen Sie sich. Und seien Sie vor allem leise", bat er.
"Sie sind ein
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