Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
spürten sie eine sanfte Kraft, die den Sturz abfing und sie immer langsamer fallen ließ, bis sie endlich vor einer runden Öffnung verharrten. Obwohl sich nichts unter ihnen befand, hatten sie das Gefühl, auf festem Boden zu stehen. Utrapi-Xtym verließ den Schacht als erste, die anderen folgten.
In einem kreisrunden Saal warteten fünfzehn Xaher. Die buntbemalten Männer und Frauen standen an einer golden schimmernden Säule, die bis zur Decke reichte. Jeder von ihnen hatte sich anders maskiert. Einige Gesichter wurden von blauen Grundfarben geschmückt, andere von grünen oder weißen. Doch keiner hatte solche Farbkombinationen gewählt wie Utra-piXtym. Diese waren offenbar ihr allein vorbehalten.
"Zerstört den Schacht!" befahl Utra-pi-Xtym. "Sie dürfen uns nicht folgen." Ihre Worte lösten heftige Unruhe aus. Niemand schien mit einem derartigen Befehl gerechnet zu haben.
"Das Haus, aus dem wir gekommen sind, und der Schacht müssen eine ganz besondere Bedeutung für sie haben", flüsterte Professor Common.
Einer der Xaher ging zu einem Schaltpult an der Wand und drückte mehrere Tasten. Commander Perkins blickte zur Schachtöffnung hinüber. Augenblicklich schloß sie sich. Materie schien aus dem Nichts heraus zu entstehen und eine feste Wand zu bilden. Wenig später krachte es vernehmlich. Der Raum schwankte, als befände er sich nicht tief unter der Oberfläche des Planeten, sondern an Bord eines Schiffes, das gegen hohe Wellen ankämpfte. Einige Sekunden lang schien es, als könnten die Wände den zerstörerischen Kräften nicht widerstehen. Dann aber wurde es wieder ruhig.
Utra-pi-Xtym wandte sich an Professor Common. "Ich habe dir nicht die ganze Wahrheit gesagt", erklärte sie. "Unser aller Leben ist nicht nur bedroht, weil das Universum stirbt. Wäre es das allein, hätten wir noch einige hundert Jahre Zeit, uns auf das Ende vorzubereiten. Tatsächlich aber geht von dem Planeten Elque, den wir umkreisen, eine Kraft aus, die uns vorzeitig vernichten wird, wenn es uns nicht gelingt, sie zu neutralisieren. " Professor Common verschwieg, daß er das bereits herausgefunden hatte, und Utra-pi-Xtym führte den terranischen Wissenschaftler in einen Nebenraum. Commander Perkins, Peter Hoffmann und Camiel folgten ihnen. Über einem Schaltpult erhoben sich mehrere Bildschirme. Als die Xaherin einige Tasten drückte, zeigten die Schirme den Riesenplaneten Elque mit seinen fünf erdgroßen Monden. Utra-pi-Xtym erläuterte, daß allein der Mond Xah besiedelt war und ausreichende Lebensmöglichkeiten bot. Dann veränderte sie etwas an den Schaltungen, und Elque rückte näher an die Betrachter heran.
Riesige Gebäudeanlagen wurden sichtbar.
"Der Riesenplanet ist bewohnt!", schoß es Commander Perkins durch den Kopf. Aber wie ist das möglich? Die Gravitation muß gewaltig sein. Wer könnte unter solchen Umständen dort leben? "Wer hat die Anlagen gebaut?" fragte Professor Common.
"Ein Volk, das vor uns in diesem Sonnensystem gelebt hat", antwortete die Xaherin. "Es existiert schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Das Volk wußte jedoch von dem Untergang unseres Universums und versuchte sich zu retten. Es baute Kraftwerke, mit denen es den Sturz unseres Sonnensystems ins Zentrum der Vernichtung verhindern wollte. Doch dieser Plan ist fehlgeschlagen. Das Volk ist ausgestorben, aber die Anlage arbeitet noch. Sie erzeugt Schwerkraftfelder, die bei uns eine Katastrophe nach der anderen auslösen." "Habt ihr keine Raumschiffe? Warum fliegt ihr nicht nach Elque und schaltet die Kraftfelder aus?" fragte Peter Hoffmann.
"Wir haben keine Raumschiffe. Wozu auch? Wir können nicht mehr fliehen. Das haben wir bereits einige Male versucht.
Wir flogen immer weiter, bis wir dieses Sonnensystem erreichten.
Aber nun ist uns klar, daß wir dem Ende auf diese Weise nicht entgehen können. Wir können nur überleben, wenn wir dieses Universum verlassen." "Oder die Anlagen auf Elque ausschalten. Das würde euch für einige hundert Jahre Frist geben", stellte Peter Hoffmann fest.
"Oder noch mehr." "Das ist richtig", bestätigte Utra-pi-Xtym. "Aber wir können die Anlage nicht ausschalten. Sie ist durch ein Zeitfeld geschützt." "Zeitfeld?" Der Major verzog das Gesicht. "Habe ich richtig gehört?" "Allerdings. Elque ist von einem Zeitfeld umgeben, so daß sich der Planet ständig einige Sekunden in der Zukunft befindet.
Auf diese
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