Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
euch eigentlich schon mal aufgefallen, daß wir noch nirgendwo Kinder gesehen haben?" flüsterte Peter Hoffmann. "Es kann doch auf dieser verdammten Welt nicht nur Erwachsene geben." "Vielleicht sind sie alle unsterblich?" wisperte Camiel. Perkins blickte ihn überrascht an.
"Da ist was dran", lobte ihn Peter Hoffmann. "Du scheinst doch nicht so dumm zu sein, wie ich dachte." Utra-pi-Xtym begann mit lauter, hallender Stimme zu sprechen. Sie stellte die Terraner vor und schilderte ihre Pläne mit ihnen. Danach bat sie die versammelten Wissenschaftler, Fragen an Professor Common zu stellen und ermahnte sie, die Regeln der Höflichkeit zu beachten, obwohl Perkins, Hoffmann und Professor Common die Vertreter eines primitiven Volkes seien.
"Dafür werde ich mich noch mal rächen", flüsterte Peter Hoffmann empört. "Was denkt dieser Koloß sich eigentlich?" "Du solltest vielleicht mal mit Dr. Andreotti reden", schlug Ralph Common seiner Schwester vor. Er hockte mit untergeschlagenen Beinen auf seinem Bett und blickte die Wissenschaftlerin an, die mutlos in einem Sessel saß.
Seit über einer Stunde diskutierten Ralph und Cindy darüber, wie sie ihrem Vater, Commander Perkins und Peter Hoffmann helfen konnten.
"Was kann Dr. Andreotti schon dazu sagen?" fragte sie. Ralph lächelte. "Möglicherweise kann er dir einen Tip geben, wie du an dem elektronischen Siegel vorbeikommst." "Du meinst, ich soll das Siegel aufbrechen?" Ihr Bruder war erst vierzehn Jahre alt und nahm die Befehle eines G. Camiel Jason nicht so ernst wie die erwachsenen Besatzungsmitglieder, Wissenschaftler, Techniker und Helfer von Delta-4.
"Na, klar", erwiderte er. "Wenn Oberst Jason so engstirnig ist, dann muß man eben tun, was man für richtig hält. Wenn ich wüßte, wie man mit dem Dimensionsbrecher umgeht, dann wäre ich längst wieder im Labor." Er grinste. "Das wäre doch stark, wenn wir ihm Pa, Randy und Peter heil und gesund präsentieren könnten." "Oberst Jason ist ein Querkopf. Ich mag ihn nicht. Aber er ist immerhin Sicherheitschef von Delta-4, und er fühlt sich für uns alle verantwortlich", wandte seine Schwester ein.
"Dennoch solltest du mit Dr. Andreotti reden." Cindy seufzte und erhob sich.
"Was riskierst du schon?" fragte Ralph. "Wenn sie dich erwischen, feuern sie dich. Na und? Glaubst du, daß dir die Arbeit mit dem Dimensionsbrecher Spaß macht, wenn du Pa nicht retten kannst?" "Du kannst dir nicht vorstellen, was alles passiert, wenn Oberst Jason etwas merkt", entgegnete die Wissenschaftlerin.
"Aber natürlich hast du recht. Ich muß es versuchen, sonst werde ich nie mehr froh. Ich würde mir immer Vorwürfe machen." Damit verabschiedete sie sich und verließ das Zimmer ihres Bruders.
Sie traf den genialen Robotologen Dr. Mario Andreotti in der Hauptkantine, in der die meisten Wissenschaftler der Mondstation beim Abendbrot saßen. Er war ein erst dreißigjähriger Mann, der klein und schmächtig wirkte. Durch seine nach vorn gebeugten Schultern wirkte er immer müde und erschöpft. Doch dieser Eindruck täuschte. Tatsächlich war Dr. Andreotti ein außerordentlich intelligenter Mann mit einem wachen Verstand. Und er hatte Humor, wenn es nicht gerade um seine Roboter ging.
Er erhob sich, als er die junge Frau bemerkte. "Sie wollen zu mir, Cindy?" fragte er. "Es tut mir leid, daß Oberst Jason so entschieden hat. Ich finde, es ist zu früh, schon aufzugeben. Haben Sie etwas bei der Regierung erreicht?" "Nein. Eben deshalb komme ich zu Ihnen, Dr. Andreotti." Er führte sie zu einem Tisch, an dem sie sich ungestört unterhalten konnten.
"Ich muß meinem Vater helfen", erklärte sie, als sie sich gesetzt hatten. "Natürlich auch Randy und Peter. Und schließlich auch KA-2D-TR-3379, dem Roboter Camiel." "Wollen Sie sich dem Befehl widersetzen?" "Genau das will ich." "Dabei kann und darf ich Ihnen nicht helfen", lehnte Dr.
Andreotti ab. "Das dürfen Sie nicht von mir verlangen." "Sie könnten das elektronische Siegel öffnen und wieder schließen, ohne daß Oberst Jason es merkt." "Das könnte ich, aber ich werde es nicht tun, Cindy. Ich halte mich an den Befehl Jasons." Sie blickte ihn enttäuscht an. "Ist das Ihr letztes Wort?" "Das ist es. Es tut mir leid. Cindy. Oberst Jason hat recht. Wir müssen davon ausgehen, daß wir auf einen Trick der Copaner hereingefallen sind. Und das zwingt uns, alle weiteren Versuche zu
Weitere Kostenlose Bücher