Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
vermutlich naiv genug, das zu glauben", erwiderte er. "Ich sehe das alles etwas anders. Es ist meine Pflicht, den Dimensionsbrecher stillzulegen. Ab sofort werden die Experimente eingestellt." "Was soll denn das bedeuten?" fragte Ralph respektlos. "Das ist doch Blödsinn." Er wußte sehr wohl, was eine Stillegung des Dimensionsbrechers bedeutete, da er sich selbst einige Male auf Planeten in anderen Sonnensystemen aufgehalten hatte. Nur zu gut erinnerte er sich daran, wie erleichtert er jedesmal gewesen war, wenn die gewaltigen Kräfte des Dimensionsbrechers ihn aus der Unendlichkeit zur Mondbasis Delta-4 zurückgeholt hatten.
"Du hältst dich da raus", fuhr der Sicherheitsoffizier den Jungen an.
"Wenn Sie den Dimensionsbrecher ausschalten, können mein Vater und die anderen nie zurückkommen", rief Ralph.
"Das ist nicht zu ändern. Die Gefahr ist zu groß." Cindy Common wurde bleich vor Empörung. "Sie wollen meinem Vater und den anderen nicht helfen? Sie wollen so tun, als seien sie tot? Aber ohne mich. Ich suche weiter, bis ich sie gefunden habe.
Mein Vater, Commander Perkins und Peter Hoffmann sind in einer Welt, die siebenhundert Lichtjahre von uns entfernt ist. Das ist eine ungeheure, unvorstellbar große Entfernung. Noch niemals sind wir so weit in die Galaxis vorgestoßen. Dadurch ergeben sich technische Probleme, die bisher eine Kontaktaufnahme mit meinem Vater und den anderen verhinderten, aber es gibt keinen einzigen Grund, aufzugeben. " Oberst G. Camiel Jason blickte sie kalt an. "Der Befehl kommt von den Regierungen der Erde", erklärte er. "Meine Anweisungen sind eindeutig. Auch Sie werden sie respektieren." Damit reichte er ihr ein Schriftstück.
Die Wissenschaftlerin las es durch und legte es mit zitternden Händen zurück. "Sie wollen das gesamte Team opfern?", schrie sie ihn an.
Er lächelte zynisch. "Ich verstehe Ihre Erregung. Natürlich ist es schmerzlich für Sie, wenn Sie Ihren Vater und seine Leute verlieren. Für uns aber muß die Sicherheit der Menschen vorgehen.
Sie allein zählt. Noch wissen die Copaner nicht, wo die Erde ist.
Und das ist auch gut so, denn sie sind als kriegerisches Volk bekannt. Wir müssen uns zurückziehen, weil wir ihnen niemals gewachsen wären." "Nein!" Die junge Frau sprang auf und zerriß das Schreiben.
"Die Anweisung ist derart töricht, daß ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll." "Dann schweigen Sie lieber. Oder wollen Sie einen Befehl der Vereinigten Regierungen der Erde ignorieren?" Oberst G. Camiel Jason genoß seinen Triumph. Seine Augen blitzten spöttisch auf.
Oft genug hatte er zurückstecken müssen, weil Professor Common oder Commander Perkins ihren Willen gegen ihn durchgesetzt hatten. Cindy gegenüber fühlte er sich aber überlegen, und er war nicht bereit nachzugeben.
"Randy Perkins ist noch da draußen", sagte sie erregt. "Major Hoffmann ebenfalls. Diese beiden haben mehr für die Menschheit getan als jeder andere in den letzten Jahren. Wollen Sie sie dafür verraten?" "Sie haben die Menschheit hauptsächlich in Gefahr gebracht", antwortete der Abwehroffizier. "Sie kannten das Risiko genau, das sie eingingen. Jetzt müssen sie auch die Konsequenzen tragen." Er tat so, als hätte er nie die Zustimmung zu dem Einsatz der beiden Raumfahrer gegeben und schob alle Verantwortung weit von sich.
"Schalten Sie den Dimensionsbrecher und alle Peripheriegeräte ab", befahl er. "Danach werde ich die Tür zu diesem Labor versiegeln." "Damit kommen Sie nicht durch", fauchte Cindy ihn an. Ihre Augen blitzten vor Empörung. "Das lasse ich mir nicht bieten.
Ich werde zur Erde fliegen und mich an die Regierung wenden." "Tun Sie das." Der Sicherheitsoffizier wartete gelassen ab, bis sie seine Befehle ausgeführt hatte. Dann begleitete er die Geschwister nach draußen und versiegelte die Tür mit einem elektronischen Schloß.
Ralph Common blickte seine Schwester traurig an. Wenn die Tür nicht wieder geöffnet wurde, gab es für Professor Common, Randy Perkins, Peter Hoffmann und den Roboter Camiel keine Rückkehr mehr ins heimatliche Sonnensystem.
"Wenn ich nur wüßte, was geschehen ist", sagte Cindy niedergeschlagen. "Warum melden sie sich nicht? Es kann doch nicht sein, daß Arentes sie verraten hat!" Wenn die Wissenschaftlerin die Suche nach den Verschollenen schon etwas früher begonnen hätte, dann wäre sie Zeuge eines seltsamen
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