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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Weinglas. Kazym, der Staatsrat und der Kult - sie bildeten gewissermaßen die Seiten eines Dreiecks. Der Diktator brauchte sowohl den Kult wie auch den Staatsrat. Der Rat brauchte Kazym. Der Kult brauchte weder den Diktator noch den Staatsrat.
    »Sie fischen in trübem Wasser, Major«, sagte Scott bedächtig. »Ein kluger Mann achtet darauf, daß er nicht beim Fischen im Morast versinkt.«
    »Trinken Sie noch etwas Wein«, entgegnete der Major. »Sie müssen wieder zu Kräften kommen.« Scott sah zu, wie der Major sein Glas nachfüllte. Jetzt war die Taktik eindeutig. Scott sollte betrunken gemacht werden, damit er Geheimnisse ausplauderte. Ein unschuldiger Mann erregte auch nicht lange die Gemüter, wenn er bereits tot war. Und eine Lüge konnte eine Hinrichtung jederzeit rechtfertigen. Der Major hatte Phantasie. Vielleicht fiel bald der Name von Terra, und der kleinste Hinweis, daß Scott für Terra arbeitete, würde genügen, um sein Leben bei Kazym zu verwirken.
    Scott tat so; als wäre er tatsächlich schon betrunken. Der Wein lief ihm über das Kinn. »Meister Zorach«, sagte, er. »Lassen Sie mich frei, und er wird Ihnen sehr dankbar sein.«
    »Sie haben Verbindung zu ihm?«
    »Sehr enge Verbindungen.« Scott trank das Glas leer und hielt es dem Major noch einmal hin. »Kazym...« Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Ich darf nicht zu viel reden«, sagte er trunken. »Eine verdammt heikle Situation für mich; aber sie hauen mich schon heraus. Sie sind ein kluger Mann, Major. Lassen Sie mich laufen, und innerhalb kurzer Zeit werden Sie zum Oberst befördert. Vielleicht zum Gouverneur. Trinken wir auf Ihre Zukunft?«
    »Kazym?«
    »Ein feiner Mann. Der größte, den die Welt je erlebt hat. Ein echter Freund.« Scott verschüttete noch mehr Wein. »Diese verdammte Zelle. Ich muß...« Er blinzelte, und das Glas fiel ihm aus der Hand. »Ich muß...«
    Er kippte nach vorn, das Kinn auf der Brust, und fing leise an zu schnarchen. Bastol stellte sein Glas ab und ging um den Tisch herum. Er hob das linke Augenlid von Scott, betrachtete den verdrehten Augapfel.
    »Aus«, murmelte er. »Der Wein muß ein bißchen zu stark gewesen sein. Nun, was schadet es schon.«
    Er ging zur Verbindungstür und rief den Wächter draußen zu: »Holen Sie ihn ab. Bringen Sie ihn zurück in die Zelle.«
    »Jawohl, Sir. Und?«
    »Er ist schuldig; aber ein Prozeß könnte böses Blut machen. Sie verstehen, was ich meine?«
    »Überlassen Sie das nur mir, Sir«, sagte der Wächter und leckte sich in sadistischer Erwartung die Lippen. Er griff Scott unter das Kinn und hob dessen Kopf an. Dann wollte er Scott im Genick packen. Dabei entging ihm völlig, daß Scott bereits wieder die Augen offen hatte. Und dann schlug Scott blitzschnell zu. Der Karateschlag traf den Wärter in Augenhöhe am Nasenbein. Während der Wächter zurücktaumelte, schmetterte ihm Scott die Rechte auf die Kinnspitze. Dann fiel er über den Major her, drückte ihm mit beiden Händen den Hals zu, die Finger an der Kopfschlagader. »Wo geht es hier hinaus?« fragte er scharf. »Los, antworte!«
    Bastol gurgelte etwas und deutete auf die Tür hinter seinem Schreibtisch.
    »Du führst mich«, befahl Scott, zog die Schreibtischschublade des Majors auf und nahm die Pistole heraus, die er dort vermutet hatte. »Einen Trick, und du bist ein toter Mann! Los!« Die Tür führte zu einem kleinen Wachraum, der aber leer war. Von dort aus führte eine zweite Tür auf eine Seitengasse hinaus. Scott lockerte etwas seinen Griff um den Hals des Majors. »Ich brauche dein ganzes Geld. Leere deine Taschen aus!«
    »Sie kommen nicht weit. Die Straßen sind bewacht. Sie werden...« Wieder begann, er zu gurgeln, als Scotts Finger sich erneut verkrampften.
    Scott zog ein gut gefülltes Portemonnaie aus der Gesäßtasche des Majors. »Wenn du klug bist, Major, versuchst du mich nicht mehr zu verhaften. Falls ja, werden ein paar meiner Freunde sehr ärgerlich. Du weißt, wer meine Freunde sind.«
    »Zorach? Kazym?« krächzte der Major.
    »Such dir den richtigen aus.« Scott drückte fest zu. Der Blutzufluß zum Gehirn wurde sofort unterbrochen. Scott ließ den bewußlosen Offizier zu Boden gleiten und steckte die Pistole in den Hosenbund.
    Scott schlich bis zum hinteren Ende der Seitengasse. Er spürte ein flaues Gefühl im Magen - Gefahr. Das war doch alles viel zu leicht gegangen -das leere Wachzimmer, die offene Tür zur Nebenstraße, die leere Gasse... Er wirbelte herum, als sich eine

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