Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle
einen mörderischen Blick zu. Ein Uneingeweihter hätte angenommen, die beiden Männer haßten sich aus tiefster Seele. Aber es war genau umgekehrt, alles andere war nur äußerlicher Anschein.
Ganz in der Nähe begannen sie mit dem Bau einer provisorischen Unterkunft, die ihnen Schutz vor dem Wetter bot. Bisher hatten sie hier auf Traven noch keine Temperaturstürze erlebt, was aber nicht hieß, daß es nicht auch hier unangenehme Überraschungen geben konnte.
Das, was ihnen am meisten Schwierigkeiten machte, war die Nahrungssuche. Ohne Analysen ließen sie sich dabei auf ein großes Risiko ein. Trinkwasser, das genauso wie die Luft, leicht nach Vanille schmeckte, fand Saratow bald darauf. Damit war auch das Problem gelöst.
Nach einer stundenlangen Diskussion über das Zeitproblem, erhob sich Saratow und unternahm einen kleinen Rundgang.
Als er wiederkam, brachte er ein kleines Tier mit, etwas größer als ein irdischer Hase.
Sie machten ein Feuer und entschieden sich dafür, das unbekannte Tier zu rösten.
Aber nur zwei Männer aßen, die anderen mußten aus naheliegenden, Gründen verzichten, denn wenn das Tier giftig war, waren sie alle tot. Die Nacht verlief ruhig.
*
Am dritten Tag hatten sie alle ein paar Pfund abgenommen. Scott hatte die Knochen des Tieres in den »See« geworfen, in dem wieder breit und behäbig die Amöbe hockte, ihr energieanzeigendes Lebewesen.
Am Nachmittag ging es wieder los, mit allen bekannten Anzeichen.
Das riesige Lebewesen begann unruhig zu werden und seine ursprüngliche Form zu verändern. Doch diesmal kam es ganz anders, als die Männer es erwartet hatten.
Das Feld strahlte nach einer anderen Richtung ab. Es bewegte sich auf die Berge zu und begann dort zu flimmern.
»Schnell dort hinüber!« befahl Scott. »Sobald dieser Tunnel wieder sichtbar wird, lassen wir uns von dem Feld einfangen. Oder will jemand hierbleiben?«
Niemand wollte zurückbleiben, trotz der Ungewißheit die sie in dem Energiefeld erwartete. Keiner wußte was danach geschehen würde, ob sie lebend irgendwo ankamen, oder ob sie von der maßlosen Energie verzehrt würden.
Es war ein großes Risiko, aber sie mußten es eingehen, um wieder zur Mordain zu kommen, denn ohne das Schiff waren sie tatsächlich nicht mehr als vier wandelnde Leichen, verdammt zur Untätigkeit bis in alle Zeiten.
Weiter hinten flammten die Berge auf, als hätten riesige Laserstrahler sie getroffen. Alles leuchtete in einem blutigen Rot, das sich immer weiter nach allen Seiten ausbreitete.
Sie hatten das Feld noch nicht zur Hälfte umgangen, als das laute Stampfen vor ihnen in ein urweltliches Dröhnen überging.
Und dann kam das Biest direkt auf sie. Es schien verwirrt zu sein, und es paßte auch nicht hierher, nicht in diese Zeit zu diesen Bedingungen. Von seinem gewaltigen Leib tropfte Wasser, es blieb stehen, glotzte die Männer an und rannte dann genau auf sie zu.
Scott hatte keine Zeit mehr sich das Riesending genauer anzusehen. Aber unzweifelhaft sah es aus wie ein Brontosaurus aus der irdischen Kreidezeit. Scott taumelte an dem Riesenvieh vorbei. Nur Saratow blieb stehen, als hätte ihn der Blitz getroffen.
Nicht weit vor ihm wuchtete das Untier in den Himmel. Es war mindestens zwanzig Meter lang und hatte einen Schwanz, der kein Ende zu nehmen schien. Der Körper hatte die Größe eines kleinen Luftschiffes und vier kräftige Beine, jedes so dick wie ein Baumstamm, trugen den Körper. Aus dem kleinen Maul ragten noch Pflanzen, die der Saurier gerade gerupft hatte. Mitten beim Fressen war er in das Energiefeld geraten und sofort hierher versetzt worden.
Der lange Schlangenhals beugte ich herunter und tastete nach Penza Saratow, der jetzt endlich aus seiner Erstarrung wich.
Die säulenartigen Beine setzten sich in Bewegung, alles unter sich zermalmend, was ihnen in den Weg kam.
Commander Scott blieb hinter dem Tier stehen, er hatte den Dionestrahler in der Faust. Sein Gesicht war schweißüberströmt.
»Nicht mit dem Blitz schießen!« warnte er laut. »Auf Schock umstellen und dann zusammen abdrücken. Wir versuchen erst, das Biest an die alte Stelle zurückzutreiben.«
Der Brontosaurus drehte sich im Kreis, suchte nach Feinden wo es keine gab, und schien im höchsten Maß verwirrt, sofern das fürs stupiden Gesichtsausdruck zutraf.
Immer wieder fuhr der lange Schlangenhals mit dem kleinen Schädel suchend herunter. Wenn das Tier jetzt in Panik geriet, konnte alles mögliche passieren. Scott
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