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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Penza Saratow und Jarl Luden und fragte sich, was sie jetzt wohl taten. Zum Schlafen kam kaum jemand.
     
    *
     
    Als Scott, der eine Baumhöhle Zusammen mit Vier Männern und fünf Frauen geteilt hatte, am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich wie gerädert.
    Aus der Nachbarhöhle, die etwa zehn Meter weiter lag, drang lautes Geschnarche.
    »Na, wenigstens scheinen die von nebenan eine Mütze voll Schlaf abbekommen zu haben«, sagte eine verschlafene Stimme neben ihm.
    Es war Elmer Wellington, der diese Worte gesagt hatte. Scott sah sich nach ihm um. Der junge Mann machte einen vernünftigen Eindruck, aber er wurde den Verdacht nicht los, als würde Wellington ihn nicht mögen. Wellington hatte eine Abneigung gegen die Leute aus dem Lager der Intellektuellen. Er war in den Slums von Nahuatl aufgewachsen und hatte nie etwas anderes zu Gesicht bekommen als Dreck, Korruption und Elend. Scott war in seinen Augen - genau wie Thoreau - ein ehemaliger Handlanger der Mächtigen, denn sie hatten eine für seine Begriffe privilegierte Ausbildung genossen.
    Er schien sich Scott gegenüber als ein Nichts zu fühlen, und deshalb machte er seinen anerzogenen Minderwertigkeitskomplex durch übertriebene Aggressivität wett.
    Die anderen erwachten ebenfalls. Scott musterte sie schweigend. Da war Juan Ortiz, der Wellington nicht unähnlich war, was seine Vergangenheit anbetraf. Er hatte den größten Teil seines Lebens in Heimen und Gefängnissen zugebracht, weil er bereits in eine kriminalisierte Klasse hineingeboren war. Walther Travers, ein netter, intelligenter Mann mit schwarzem, gelocktem Haar. Travers schien ein Anhänger von Thoreau zu sein. Auch Ty Reegan war da, der Mann, der seine Ängste durch Überheblichkeit verdeckte. Und die Frauen: Patricia Keith, die Braut von Ortiz, ein schlankes Mädchen mit rotem Haar, das selten sprach; Reegans Frau Kathryne, von der Scott den Eindruck gewonnen hatte, daß das arrogante Gehabe ihres Mannes ihr zuwider war - und drei andere Mädchen, mit denen er kaum mehr als zwanzig Worte gewechselt hatte.
    »Ich denke«, sagte Reegan plötzlich, indem er sich mit einem gespielt gequälten Seufzer vom Boden abstützte, »daß es unerläßlich sein wird, in der Umgebung einige weitere Unterkünfte zu suchen. Meine blauen Flecke am ganzen Leib sprechen jedenfalls eine beredte Sprache.«
    Ortiz kicherte. Wellington musterte den blondbärtigen Reegan mit einer gewissen Art von Abscheu. Da war sie, diese Sprache und dieses elitäre Gehabe, das er wie die Pest haßte. Scott sah die spontane Wut in den Augen des jungen Mannes aufleuchten und warf, um den Disput, der sich anbahnte, zu zerstören, ein: »Bequem ist es nicht gerade. Ich denke, daß wir heute eine Expedition zusammenstellen, um das umliegende Gelände zu erkunden. Nun ist , die Frage der Versorgung am wichtigsten . : . was meinen Sie, Elmer?«
    »Ich ähm... ja, natürlich«, erwiderte Wellington, seinen Blick nur widerwillig von Reegan lösend. Er sah Scott in die Augen. »Hier können wir auf keinen Fall für immer bleiben. Die Enge wird uns verrückt machen.«
    »Dieser elende Regen!« fluchte Ortiz plötzlich. »Er wird niemals aufhören. Man hat uns hierhergeschickt, weil man uns krepieren lassen will. Langsam sollen wir sterben. Sie haben sich noch einen Spaß daraus gemacht!«
    Die anderen schwiegen. Es war ihnen anzusehen, daß sie größtenteils die gleichen Gedanken hegten. Aber sie durften nicht aufgeben! Wenn sie jetzt nicht zusammenhielten, waren sie unweigerlich verloren. Die Umweltbedingungen erlaubten nicht, daß sie sich gegenseitig an die Gurgel fuhren - und ihre Überlebenschancen würden auf den Nullpunkt sinken, wenn sie sich in alle Winde zerstreuten, bevor Hilfe eintraf.
    Scott zweifelte keine Sekunde daran, daß seine Freunde seine Spur aufnehmen und ihr unfreiwilliges Exil aufspüren würden. Weyburn hatte sie auf den Fall Kadath angesetzt, und hinter ihm stand Terra Control. Trevor Ahearn mußte sich schon etwas außergewöhnliches einfallen lassen, um das Verschwinden seiner Verhandlungspartner vor der Öffentlichkeit zu erklären, wenn sich herausstellte, daß sich an Bord der Oberon ein Angehöriger der FTA befunden hatte.
    Aus der Nebenhöhle erscholl ein grober Fluch. Ein Klatschen, wie von einem Faustschlag folgte. Dann schrie eine wütende Stimme: »Warte, du verdammte Ratte, ich werde dir zeigen, wie man die Frau eines Kameraden behandelt .«
    Mit einem Satz war Sooft draußen. Der Regen prasselte

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