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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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provozieren wollen« verteidigte sich Scott, als Clagg ihm einen ärgerlichen Blick zuwarf. »Ich habe es nicht auf eine Schlägerei angelegt, aber er wollte...«
    »Ja, ja, ich weiß!« äffte Clagg ihn nach, »ihr habt immer eine Entschuldigung parat, wenn ihr eure verdammte Hochmütigkeit verbergen müßt! Es wäre besser, Sie tun irgend etwas, was nach Arbeit aussieht!«
    Clagg ging. In Scott stieg eiskalte Wut hoch. Da war er wieder, der ständige Gegensatz zwischen den beiden Fraktionen. Im Grunde wollten sie beide das gleiche: eine demokratische Gesellschaft. Aber Clagg und seine Anhänger sahen in den Leuten, die auf Thoreaus Seite standen, nicht ihresgleichen.
    Wäre Scott ein Kofferträger auf einem Raumhafen gewesen, hätte er bei Clagg ein höheres Ansehen genossen als bei Thoreau.
    Er kehrte zu Thoreau zurück, der zusammen mit Willagher und Travers die Ausrüstungsliste vervollständigte.
     
    *
     
    Der Tag auf der Regenwelt war etwa so lang wie ein irdischer Tag. Als die Dämmerung sich herabzusenken begann und die allgemeine Stimmung der unfreiwilligen Emigranten ihren Tiefpunkt erreicht hatte, ertönte von irgendwoher ein lauter Schrei.
    Scott, Clagg und Thoreau, die zusammen mit drei anderen Männern dabei waren, eine Frau zu beruhigen, die einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, fuhren herum. Zwischen den Bäumen tauchte der in dem herrschenden Dämmerlicht nicht gleich identifizierbare Umriß eines Mannes auf, der wild gestikulierte.
    Es war Mac Adams. »Hierher!« schrie er mit aller Kraft. »Da hinten sind Baumhöhlen! Wir haben Baumhöhlen entdeckt!«
    Die Männer rannten ihm entgegen. Im Nu war die Hoffnung wieder erwacht. Das ganze Lager wimmelte von Leben; sogar jene, die apathisch vor sich hinstarrten, erhoben sich. Alle schrien durcheinander.
    »Etwa hundert Meter von hier in östlicher Richtung«, stieß Adams keuchend hervor, »befinden sich mehrere Mammutbäume, deren Stämme ausgehöhlt sind. Scheinbar handelt es sich um verlassene Unterschlüpfe von Tieren.Ich bin sofort zurückgelaufen.« Er war völlig durchnäßt, und sein langes, schwarzes Haar klebte an seiner Stirn.
    Innerhalb einer halben Minute befand sich der größte Teil der Verbannten im Aufbruch. Clagg übernahm das Kommando ohne Thoreau zu fragen und eilte mit einem halben Dutzend Männer in die angegebene Richtung. Als Scott, der sich zuerst nach einer Waffe umsehen wollte, sich fertigmachte, war der Hauptteil bereits im Unterholz verschwunden.
    Er vergaß Regen und Nässe. Baumhöhlen - das bedeutete in jedem Fall ein Dach über dem Kopf. Allerdings hatte Adams darauf hingewiesen, daß es nicht unmöglich war, daß es sich dabei um Quartiere von Tieren handelte. Aber die Männer waren zu allem entschlossen: Sollte sich Adams' Theorie als wahr erweisen, würden sie mit den bisherigen Höhlenbewohnern kurzen Prozeß machen.
    Aber die Höhlen waren leer. Als Scott ankam, hatte bereits eine eingehende Inspektion stattgefunden. Es waren sechs Höhlen, und jede war groß genug, um fünf ausgewachsene Menschen in sich aufzunehmen.
    »Die Wahrscheinlichkeit«, sagte Thoreau, »daß es sich um Behausungen irgendwelcher Tiere handelt, ist hoch. Sie müssen von Wesen angelegt worden sein, deren Zähne eine ungeheure Härte aufweisen. Wo sie allerdings stecken, ist ungewiß.«
    »Vielleicht haben sie die Umgebung gewechselt«, meinte ein anderer Mann, der seinen Kopf in die fast kreisrunde Eingangsöffnung steckte. Es gab keinen Zweifel. Die Höhlen waren nicht natürlichen Ursprungs. Zwar konnte man in ihnen nicht aufrecht stehen, aber den Männern und Frauen, die seit Stunden den unaufhörlichen Regenfällen ausgesetzt gewesen waren, erschienen sie trotz ihres scharfen Geruchs als das reine Paradies.
    »Wir können knapp dreißig Mann unterbringen«, sagte Clagg, zu Scott und Thoreau gewandt. »Das wird Komplikationen mit sich bringen.«
    Thoreau lachte nur. »Die Leute werden froh sein, daß sie erst mal trockenen Fußes ein paar Stunden schlafen können. Später werden wir weitersehen.« Die Dunkelheit war mittlerweile vollends hereingebrochen. Die beiden Monde des unbekannten Planeten, die noch keine Namen trugen, erschienen am Himmel und überwarfen die Landschaft mit einem gespenstisch bleichen Licht. Clagg schickte einen Trupp aus, der das Regendach abreißen und das restliche Gepäck heranschaffen sollte.
    Die erste Nacht verbrachten sie wie ein Hamsterrudel in einem Metallkäfig. Barry Scott dachte an Veem Chemile,

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