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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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noch immer mit der gleichen Kraft, die er am Vortage gehabt hatte. Innerhalb der Höhlen hatten sie sich bis auf das Allernötigste ausgezogen, um die tropfnassen Kleider vom Leib zu bekommen, die ihnen sicherlich Lungenentzündungen verursacht hätte. Nur mit einem kleinen Slip bekleidet rannte er los. In der Nachbarhöhle war die schönste Prügelei im Gange. Zwei, drei Männer droschen aufeinander ein, während die Frauen lauthals kreischten. Scott erkannte Mac Adams, der eben Wellmann im Schwitzkasten hielt, und schrie: »Aufhören! Wollt ihr wohl aufhören, in Dreiteufelsnamen!«
    Niemand schenkte seinen Worten Gehör.
    Wellmann gurgelte, trat, biß und kratzte. Der zweite Mann, dessen Gesicht Scott nicht sehen konnte, war dabei, die sich bietende Gelegenheit auszunutzen und griff nach dem Messer.
    Clagg und drei andere Männer tauchten gerade in dem Moment neben Scott auf, als dieser Adams' Haarschopf erwischt hatte. Ein wütender Schlag traf ihn zwischen die Schulterblätter und ließ ihn Sterne sehen.
    Clagg fluchte und schrie, Adams schnauzte zurück. Wellmann stöhnte. Scott schüttelte den Kopf, um halbwegs wieder zu sich zu kommen und sah sich nach dem Mann um, der ihm diesen Schlag verpaßt hatte. Es war Wellington, der ihn höhnisch angrinste.
    »Weisen Sie die Leute zurecht, Clagg!« schrie Scott, lauter als er beabsichtigt hatte. »Es ist das Falscheste, was wir tun können, wenn wir jetzt schon anfangen, uns gegenseitig die Schädel einzuschlagen!«
    »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Dreck!« bellte Clagg zurück. »Sie haben hier gar nichts zu...« Er hielt mitten im Satz inne. Die Umgebung. Es war die Umgebung, die sie alle fertigmachte. »Entschuldigen Sie«, sagte er.
    »Schon gut.« Scott wandte sich ab und ging zurück. Er war klatschnaß und fror, seine Schulterblätter schmerzten und er hatte einen schalen Geschmack im Mund. Es wäre falsch, in die Höhle zurückzugehen und den Unmut in sich hineinzufressen. Er suchte die anderen Höhlen ab, bis er Thoreau gefunden hatte.
    »Haben Sie noch Platz?«
    Thoreau nickte. Er schien guten Mutes zu sein. Seine Leute rückten zusammen, daß Scott gerade genug Platz fand, um sich im Schneidersitz hinzusetzen.
    »Die ersten Schwierigkeiten gehen schon los«, berichtete er. Thoreau hörte ihm schweigend zu und meinte dann: »Das war abzusehen. Die Schwierigkeiten zwischen den beiden Fraktionen lassen sich einfach nicht mit einer Handbewegung abtun.«
    »Das weiß ich«, sagte Scott. »Aber was wollen Sie unternehmen?« Er ahnte, was nun kam, aber er war sich nicht sicher.
    »Die Differenzen lassen sich nicht mit schönen Worten verkleistern, Slade« antwortete Thoreau gelassen. »Die Revolution gegen Trevor Ahearn ist gescheitert, warum sollen wir uns da etwas vormachen? Es besteht kein Grund mehr, den Burgfrieden zwischen Clagg und mir aufrechtzuerhalten, wenn es nichts mehr gibt, was uns gegen einen Mann wie Ahearn und sein System einigt.«
    »Wenn wir nicht ganz schnell etwas auf die Beine stellen«, begann Scott, »dann ist dieser Planet für uns alle unsere letzte Station. Darf ich offen sprechen?«
    Als er Thoreaus verständnislosen Blick sah, fügte er hinzu: »Ich meine bezüglich meiner Identität?« Thoreau nickte, während seine Leute erregt zu murmeln begannen.
    »Mein Name ist nicht Jack Slade«, erklärte Scott. »Ich heiße Barry Scott und bin Freier Terranischer Agent. Meine Aufgabe war es, als Angehöriger der Kadathischen Patrioten verkleidet, als neutraler Beobachter der Erde den Flug auf der Oberon mitzumachen, weil wir von Thoreau um Hilfe gebeten wurden.« Er erläuterte Thoreaus Männern haarklein, was sie erfahren hatten, und daß der Flug eine Wendung genommen hatte, mit der keiner gerechnet hatte.
    »Ich befand mich in einer halboffiziellen Mission auf der Oberon«, endete Scott. »Ich hatte nichts anderes zu tun, als später zu beweisen, daß Trevor Ahearn ein Verbrecher und seine Zusagen das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben werden.« Er holte tief Luft. »Wenn Sie, Thoreau, jetzt aufgeben, und dafür plädieren, sich auf dieser Höllenwelt häuslich niederzulassen, dann kann ich das als Privatmann nur als Verrat am Volk von Kadath bezeichnen. Ganz abgesehen davon, dass ich kein Kadathe bin und keinesfalls die Absicht hege, hier mein Leben zu verbringen.«
    »Sie weichen vom Thema ab«, fiel einer von Thoreaus Männern ein. »Es ist ja nun nicht so, daß gerade wir es sind, die mit dem Prügeln schnell bei der

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