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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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mysteriöse Weise verschwunden war, hatten sie herausgefunden, daß Trevor Ahearn unter den Augen seiner regulären Polizei eine Söldnergruppe aufgellte.
    Da der Diktator von Kadath eine geharnischte Protestnote der Erde empfangen hatte, die schwere wirtschaftliche Sanktionen für sein Imperium ankündigte, blieb ihm nichts anderes übrig, als jedes verfügbare Schiff auf die Suche nach der Oberon auszuschicken. Ahearn wollte vor der galaktischen Öffentlichkeit eine reine Weste behalten, und da es ihm unmöglich war, jeden einzelnen seiner Untergebenen in der Flotte zu bestechen, so hatte sich die FTA ausgerechnet, mußte er verhindern, daß eines seiner Suchschiffe tatsächlich auf die Oberon stieß und dabei ans Tageslicht brachte, was geschehen war.
    Die offizielle Mitteilung, die Ahearn Terra gemacht hatte, sagte aus, daß der Funkkontakt mit der Oberen plötzlich aus unerklärlichen Gründen abgebrochen sei und man seither nichts mehr von dem Schiff und seinen Passagieren gehört habe. Die Meldung stimmte tatsächlich - der Unterschied zur offiziellen Version war nur der, daß Ahearn und wenige seiner Berater wußten, wo sich die Delegierten der Kadathischen Patrioten befanden. Und wenn sie noch lebten, mußten sie ganz schnell zum Schweigen gebracht werden. Und da Terra keinesfalls die Absicht hatte, einen seiner besten Agenten Ahearn zum Fraß vorzuwerfen, hatte Direktor Elias Weyburn Saratow und Chemile ausgeschickt, um die Informationen der Kadathischen Patrioten zu überprüfen und sich nach Möglichkeit hinter die feindlichen Linien zu schmuggeln.
    Ahearn würde, wenn er diesen Coup startete, sich nicht auf Leute seiner Armee oder Geheimpolizei verlassen. Nein, dieser Auftrag würde von einer Gruppe ausgeführt werden, die nicht ahnte, für wen sie arbeitete.
    Als Saratow und Chemile das Lokal - eine verrufene Kaschemme im Hafenviertel von KadathCity, in der der Abschaum der Milchstraße verkehrte - betraten, musterten sie unauffällig die anwesenden Gäste.
    Jeder der Anwesenden konnte praktisch ihr Kontaktmann sein, denn sie wußten weder seinen Warnen, noch etwas über sein Aussehen. Es war also höchste Vorsicht geboten, wenn sie nicht schon in der ersten Minute einem von Trevor Ahearns Spitzeln in die Fänge laufen wollten. Sie nahmen Platz und bestellten zwei Krüge terranischen Brandys, was das vereinbarte Erkennungszeichen war. Laut den Informationen Weyburns sollte sich ihr Kontaktmann den ganzen Tag lang in diesen Lokal aufhalten und auf ihre Antwort warten.
    »Wer«, fragte Chemile nach einigen Minuten, »glaubst du, ist es? Der narbige Raummatrose dort am Tresen, der schon eine ganze Weile zu uns hinübersieht?«
    Saratow schüttelte den Kopf. »Schau dir die dämliche Visage des Burschen an. Ich wette, er ist auf Streit aus und auf sonst nichts.«
    Er hatte den Satz kaum beendet, als der Mann, der offenbar bereits stark angetrunken war, sich ihrem Tisch näherte.
    »Ich kann gut von den Lippen ablesen«, grollte er und zeigte angeberisch das Spiel seiner Muskeln. »Wenn dir dein Nasenbein lieb ist, mach einen Hasen«, knurrte Saratow leise. Ihm war nicht ganz wohl zumute, denn er legte keinen Wert darauf, direkt am ersten Tag auf Kadath in Schwierigkeiten zu geraten. »Trink dir einen auf meine Rechnung, aber laß uns allein.«
    Sein selbstbewußtes Auftreten schien den Raummatrosen in einen Zwiespalt zu stürzen. Er hatte bereits seine ganze Heuer vertrunken und eine Unmenge von Aggressionen in sich aufgestaut, die er an diesen beiden Fremdlingen auszutoben gedachte.
    Einen Moment lang schwankte er zwischen heilloser Wut und gierigem Verlangen nach Alkohol. Ein letzter Blick auf Saratows Oberkörper überzeugte ihn schließlich doch davon, dass es ratsamer war, das Angebot des Fremden anzunehmen. Brummend trottete er zurück zum Tresen, von dort aus den kleinen Wirt terrorisierend, der sofort eine Flasche vor ihn hinstellte.
    Saratow und Chemile tranken aufatmend und stellten ihre Krüge wieder ab. Vom Nebentisch beugte sich ein schlanker Mann mit einer schwarzen Augenklappe zu ihnen herüber, unterbrach für eine Sekunde sein Kartenlegespiel und flüsterte: »Ist es wahr, daß bei Nacht auf der Erde alle Katzen grau sind?«
    Der Mann war derjenige, den sie suchten. Chemile sagte, ohne sich umzudrehen: »Das sind sie in der Tat. Außerdem klappen die Terraner in der Nacht die Bürgersteige hoch, damit die Kartoffeln in ihren Kellern nicht erfrieren.«
    Der einäugige Spieler nickte

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