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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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wieder auftauchte, stellte er fest, daß der schwarze Fisch abgedreht hatte und wieder Wasser in die Luft sprühte. Er gab Geräusche von sich, die wie ein hohes, beinahe menschliches Kichern klangen.
    Jetzt erst begann der Schreck abzuklingen. Scott erreichte das Ufer und in seinem Bewußtsein begann sich die Erkenntnis durchzusetzen, daß dies kein Angriff gewesen war. Der Riesenfisch schien sogar unverkennbar freundliche Laute auszustoßen.
    »Mein Gott«, sagte Oliveira, der Scott als erster erreichte, »das war wirklich knapp, was?« Scott erhob sieh vom Boden und schüttelte den Kopf. Seine Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, als er auf das Meer hinausstarrte.
    »Ich bin sicher, daß der Fisch mich nicht angreifen wollte«, erklärte er. »Ich kann es nicht erklären, aber... in dem Augenblick, in dem meine Angst am größten war, glaubte ich so etwas wie... wie freundliche Impulse zu spüren. Der Fisch gab einen Ton von sich, der wie ein freundschaftliches Kichern klang.«
    Oliveira starrte auf die See hinaus. Gelegentliche Fontänen zeigten ihm, daß der Fisch offenbar das Weite suchte.
    »Über dem Meer ziehen sich Wolken zusammen«, sagte jemand. »Wir sollten etwas essen und uns dann verdrücken.«
    Das Mahl erschien ihnen allen als das Köstlichste, was sie in ihrem Leben je gegessen hatten. »Uns dräuet Ungemach«, ließ sich Ty Reegan vernehmen, während er sich genießerisch die Finger abschleckte. Er deutete auf die Wolken, die sich jetzt verdichteten und auf sie zuwanderten. In spätestens zwei Stunden wird es uns wieder einmal vergönnt sein, ein fürstliches Bad zu nehmen.«
    Die Männer und Frauen schwiegen betreten, denn sie fürchteten sich vor den anrückenden Wassermassen, die bald auf sie herabprasseln würden.
    »Wir sollten zu den Baumhöhlen zurückgehen«, schlug Thoreau vor. »Reicht die Zeit dazu noch?« Scott betrachtete mißtrauisch den Himmel. »Kaum. Zu den Höhlen laufen wir fast einen halben Tag. Wir müssen versuchen, irgendwo in den Felsen einen Unterschlupf zu finden.«
    »Hm«, machte Oliveira. »Wenn Claggs Leute alle mit Pfeil und Bogen ausgerüstet sind, werden sie das verhindern.«
    »Claggs Männer!« brüllte Barry Scott plötzlich mit sich fast überschlagender Stimme. »Gebrauchen Sie Ihren Grips, Mann und fangen Sie nicht schon wieder an, in den verdammten, alten, staubigen Kategorien zu denken!« Erregt hielt er inne, wütend über sich selbst, daß er sich so hatte gehen lassen. »Ihr seid eine Gruppe, verdammt noch mal«, zischte er dann. »Könnt ihr das denn nicht verstehen? Es gibt keine Freund-Feind-Kategorien zwischen euch. Wir müssen diesem verdammten Adams eins auf den Schädel geben, damit er endlich aufhört, zwischen den einzelnen Personen seine Intrigen zu spielen, dann wird sich die Lage sofort ändern. Dieser Mann ist ein potentieller Anarchist; und wenn Anarchisten erst einmal anfangen, Politik zu machen, wird bald jeder gegen jeden kämpfen!«
    Für Proviant war gesorgt. Die Beute, die sie gemacht hatten, würde einige Tage reichen, falls man einen Felsspalt fand, in dem man die Fische kühl halten konnte. Zudem war das Meer auch während der Regenperiode rasch zu erreichen. Man war also in der Lage, die Nahrung ohne Komplikationen zu ergänzen, wenn man nicht einem aufgehetzten Mann der anderen Gruppe oder einem der Kriminellen in die Hände lief. Wasserprobleme gab es für sie sowieso nicht. Dafür sorgten die permanenten Wolkenbrüche.
     
    *
     
    Es gab unter den Männern, die bei Orson Clagg geblieben waren, mehrere Leute, die nicht grundsätzlich mit dem einverstanden waren, was die Abstimmung ergeben hatte. Aber sie beugten sich der Mehrheit.
    Die Theorie, daß Thoreau Schuld daran war, daß die plötzlich aufgetauchten Fremden das Lager in einen Kampfplatz verwandelt hatten, hatte sich aber bei den Aktivsten der Gruppe eingefressen, und so wurde über das Thema nicht mehr gesprochen.
    Niemanden betrübte die Abstimmung, daß man fortan getrennte Wege gehen wollte, mehr als Orson Clagg. Die Abstimmung hatte einen klaren Sieg der Leute ergeben, zu deren Wortführer sich Adams gemacht hatte. Auch Wellington und Ortiz, die einst zu den fähigsten Kämpfern gegen den Diktator von Kadath gezählt hatten, hatten sich auf seine Seite geschlagen und alles vergessen, was sie einst zusammengebracht hatte.
    Adams hatte die Parole ausgegeben, daß der Kampf um Kadath zu Ende war und daß jetzt andere Leute ihre freigewordenen Stellen

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