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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Scott zählte elf Köpfe, sieben Männer und vier Frauen.
    Wortlos ging er auf Thoreau zu, der sich lächelnd erhob um Scott zu begrüßen. Scotts Faust traf genau seine Kinnspitze. Der Mann taumelte zurück und schlug der Länge nach hin. Niemand rührte sich.
    »Die Situation, in die Sie alle sich dank Ihrer Unfähigkeit zu solidarischem Handeln hineingeritten haben und unter der ich ebenfalls leide«, sagte Scott hart, »kann uns allen den Kopf kosten. Ich stelle den Antrag, einen neuen Führer zu wählen - für die Dauer. unseres Aufenthalts auf diesem miesen Planeten - und stelle mich als Kandidat zur Verfügung.«
    Thoreau rieb sich das Kinn. Seine Augen funkelten wütend, aber er wagte nicht, die Hand gegen Scott zu erheben. Aus den Augenwinkeln versuchte er, sich mit Oliveira zu verständigen, aber der ExJournalist erwiderte seine suchenden Blicke nicht einmal. Stattdessen stand er auf.
    »Ich denke, daß wir als erstes aufhören, die bisherigen Streitereien fortzusetzen. Clagg hat uns aus dem Lager vertrieben. Wir sind ohne Ausrüstung und ohne Bewaffnung, wenn man von einem Messer absieht. Wenn die Regenfälle wieder einsetzen, ist uns der Tod gewiß. Laßt uns also hören, was Commander Scott vorzuschlagen hat.«
    Die Leute stimmten Oliveira einmütig zu. Sie waren müde und hungrig und Thoreau hatte sie in eine Sackgasse geführt. Jetzt setzten sie alle Hoffnungen auf Scott, von dem sie mittlerweile erfahren hatten, daß er zu den Männern gehörte, die sich mit keiner Situation auf ewig abzufinden bereit waren.
    »In Ordnung. Hört zu.« Scott ließ sich am Feuer nieder und berichtete, was sie auf ihrer Expedition entdeckt hatten. »Wenn wir nicht verhungern wollen«, schloß er, »müssen wir jetzt auf der Stelle zu einem Gewaltmarsch aufbrechen, bevor Clagg und seine Leute sich erholt haben. Wir haben zwar eine größere Strecke zurückzulegen, aber vielleicht doch eine Chance, denn ich rechne damit, daß Claggs Leute in dieser Nacht nicht mehr aufbrechen. Sie sind bewaffnet und haben genug Proviant, um sich für einen Tag ernähren zu können. Wir hingegen haben nichts zu verlieren, nur etwas zu gewinnen.« Während sich ringsherum zustimmendes Gemurmel erhob, fuhr Scott mit eiskalter Stimme fort: »Und noch etwas. Ich habe die Reise an Bord der Oberon als neutraler Beobachter, als inoffizieller Agent der Erde mitgemacht. Ich hätte diesen Job ablehnen können, weil er mehr als illegal war, aber ich habe ihn angenommen, weil ich hörte. wie die Verhältnisse im Imperium Kadath stehen und weil ich mit zu dem Beweis beitragen wollte, daß Trevor Ahearn eine Bestie ist. Ich muß Ihnen sagen, meine Damen und Herren, daß es mir zutiefst zuwider ist, daß sie, die Sie Ahearn stürzen und ein System errichten wollen, wie es allen Demokraten der Galaxis vorschwebt, nicht einmal in der Lage sind, sich untereinander zu einigen. Das war es, was ich Ihnen sagen wollte. Vielen Dank.«
    Mit gesenkten Köpfen begann der Marsch, in dem sich Scott und Travers abwechselnd als Führer betätigten.
     
    *
     
    Am Fuße des Hügels hielten sie an.
    »Dort oben«, zeigte Scott, »ist der Eingang der Grotte. Er ist gut versteckt und kann von keinem tiefer liegenden Ort eingesehen werden.«
    Etwas zischte plötzlich an seinem Kopf vorbei und bohrte sich in die Erde.
    Erschreckte Schreie wurden laut. Die Menschen warfen sich zu Böden. Zwischen den Felsen tauchten zwei, drei bärtige Gestalten auf. Scott musterte den Gegenstand, der ihn beinahe getroffen hatte. Es war ein primitiver Pfeil, dessen Spitze aus einem Stein bestand.
    »Ihr kommt zu spät!« brüllte eine Stimme aus den Felsen. Ein Arm, der einen Bogen schwang, wurde sichtbar.
    Es war Adams' Stimme. Die Sonne, die gerade über den Bäumen auftauchte, blendete Scott stark. Er erkannte zwei Männer, die neben Adams standen und mit selbst gemachten Bogen bewaffnet waren. Es waren Elmer Wellington und Tervor MacGuire. Thoreau konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Mit Genugtuung registrierte er, daß sich die Situation um keinen Deut geändert hatte. »Wie«, fragte er mit einem süffisanten Grinsen, »gedenkt der große Commander Scott uns hier herauszuführen, he?«
    Scott schwieg. Es hatte keinen Zweck. innere Querelen zu erzeugen, so gern er Thoreau auf die Schnauze geschlagen hätte. Er stand auf und zeigte seine leeren Hände.
    »Ich will mit euch reden, Adams!« schrie er. »Wir sind am Ende! Wir haben keine Waffen und keine Ausrüstung!«
    »Wir denken nicht

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