Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
eingenommen hatten. Für ihn und seine Fraktion zahlte nur noch der Planet, auf dem sie sich befanden - und das überleben auf ihm.
    »Glaubt mir, daß wir nicht ohne sie auskommen werden«, hatte Clagg gesagt. »Thoreau und seine Freunde sind Intellektuelle. Sie sind die Theoretiker, wir die Praktiker. Wie kann die Theorie ohne Praxis und die Praxis ohne die Theorie existieren?«
    Adams hatte kaltlächelnd abgewinkt. »Was hier zählt, ist die Praxis, nicht die Theorie. Hier geht es um das nackte überleben. Wir haben nicht mehr als die Steinzeitmenschen damals. Und sie sind auch weitergekommen, obwohl, sie keine Genies in ihren Reihen hatten.«
    Das ist falsch, hatte Clagg gedacht, denn die Steinzeitmenschen sind ausgestorben. Aber er hatte nur den Kopf geschüttelt. Adams hatte außerdem zugegeben, daß sie nur überleben konnten, wenn sie auf das Niveau der Steinzeit zurücksanken - und ausstarben.
    Die Grotte, zu der Adams sie geführt hatte, erschien ihnen wie ein Geschenk des Himmels. Der Eingang war von keinem Ort einsehbar und uneinnehmbar, und der Hauptsaal hatte Platz für mehr als vierzig Personen. Es gab mehrere Löcher, die für Frischluft sorgten und durch die der Rauch ihrer Feuer abziehen konnte. Die kleine Süßwasserquelle, die aus den Tiefen der Erde zu ihnen hochsprudelte, war bald von einem Dutzend Menschen umlagert, die gierig tranken. Man entdeckte drei kleinere Höhlen, aus denen man Vorratskammern machen konnte.
    Aber auch ohne die Anwesenheit Thoreaus und seiner Freunde gab es bald Schwierigkeiten. Die ersten erzeugte Brady, ein schwarzbärtiger Deserteur der Raummarine, der zusammen mit seinem Freund Kent bei Clagg geblieben war. Brady war allgemein als Rauhbein - aber nicht als unehrenhafter Charakter - bekannt und mußte irgendwie übergeschnappt haben. Auf jeden Fall näherte er sich in der ersten Nacht, die sie in der neuen Umgebung verbrachten Cynthia Cargill auf ziemlich offensichtliche Weise und geriet dadurch mit Race Morton aneinander, in dessen Arm das Mädchen schlief.
    Morton sprang federnd hoch, stieß einen Fluch aus und fuhr dem keuchenden Brady, der offensichtlich nicht einmal richtig wach war, an die Kehle.
    Mehrere andere Männer erwachten. Das Klatschen der Faustschläge weckte Clagg und Adams. Der Mann, der am Höhleneingang Wache gehalten hatte, erschien plötzlich und schrie: »Wollt ihr wohl aufhören, ihr Narren?« Dabei stolperte er über die Füße eines weiteren Mannes, der das als Angriff wertete und gleich zuschlug.
    Clagg sah irgendwo in der Finsternis ein Messer aufblitzen. Zwei Frauen schrien Warnungen, aber es war zu spät. Kent, Bradys Freund hatte in den Kampf eingegriffen und augenblicklich wälzte sich ein Menschenknäuel auf dem steinernen Boden. Clagg erkannte Adams, Morton, Kent, Brady, den Wächter und zwei oder drei andere Leute. Eine Stablampe leuchtete auf und tauchte die Szenerie in Helligkeit.
    Ein Mann lag bewegungslos am Boden, ein zweiter hielt sich den Kopf. Ein harter Schlag Adams' fegte Kent zur Seite und ließ ihn über seine eigenen Beine fallen.
    Zwei andere Männer warfen sich auf Kent und hielten ihn fest. Der Kampf war schnell entschieden, aber Brady war tot.
    Als der Morgen graute, stellte Clagg mit Bitterkeit fest, daß MacGuire schwer erkrankt war.
     
    *
     
    Es hatte Opfer gegeben, aber damit hatte Petrakis gerechnet. Als sein Kommando zur in der Bucht gut versteckten Oberon zurückkehrten, fehlten drei Männer. Aber seine Leute hatten fünf ausnehmend hübsche Frauen mitgebracht.
    »Bringt sie in die Kabinen«, befahl Petrakis Herndon, dem Mann, der das Kommando in das Lager der Verbannten geführt hatte. »Ich erwarte einen eingehenden Bericht.«
    Herndon blieb, um ihm zu erzählen, was sich zugetragen hatte.
    »Anfangs waren die Leute ganz aus dem Häuschen«, sagte er, »aber wir merkten doch, daß sie mit der Zeit mißtrauisch wurden. Wir haben den Fehler begangen, daß wir sie ohne Frauen aufsuchten.« Er grinste. »Aber wir haben auch so genug aus ihnen herausbekommen. Es handelt sich um Politicos, Mr. Petrakis. Keiner von ihnen hat je mit Ahearn zusammengearbeitet, ganz im Gegenteil. Sie gehörten einer Delegation an, die Ahearn zu sich einlud, um mit ihnen zu sprechen. Unterwegs scheint er es sich allerdings anders überlegt zu haben. Er ließ die Oberon von der Schwarzen Garde kapern und setzte die Leute hier aus. Es sind etwa fünfzig Mann.«
    »Oppositionelle?« fragte Petrakis interessiert. Irgendwie paßte ihm das

Weitere Kostenlose Bücher