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Commissario Montalbano 01 - Die Form des Wassers

Commissario Montalbano 01 - Die Form des Wassers

Titel: Commissario Montalbano 01 - Die Form des Wassers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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eingehende Untersuchungen zur Todesursache anstellt.«
    »Ja, und weiter?«
    »Macht dir dieser Tote Schwierigkeiten?«
    »Nicht sehr viele.«
    »Es bleibt also dabei? Du kommst mich am nächsten Samstag besuchen? Du wirst mir doch nicht irgendeine böse Überraschung bereiten?«
    »Zum Beispiel?«
    »Der verlegene kurze Anruf, in dem du mir sagst, daß die Untersuchung eine unerwartete Wendung genommen habe und ich noch ein wenig Geduld haben müsse, aber du wüßtest nicht, wie lange, und daß es vielleicht besser sei, unser Treffen um eine Woche zu verschieben. Das soll schon vorgekommen sein, und nicht nur einmal.«
    »Mach dir keine Sorgen, dieses Mal schaffe ich es.«
    »Dottor Montalbano? Ich bin Pater Arcangelo Baldovino, der Sekretär Seiner Exzellenz des Bischofs.«
    »Angenehm. Was haben Sie auf dem Herzen, Pater?«
    »Der Bischof hat mit einer gewissen Verwunderung, wir geben es zu, die Nachricht entgegengenommen, daß Sie eine Verlängerung der Ermittlungen hinsichtlich des schmerzlichen und unglücklichen Ablebens des Ingegnere Luparello für angebracht halten. Entspricht diese Nachricht der Wahrheit?«
    Das tue sie in der Tat, bestätigte Montalbano, und zum dritten Mal legte er die Gründe für sein Handeln dar. Pater Baldovino wirkte überzeugt, bat den Commissario aber inständig, sich zu beeilen, »um niederträchtige Spekulationen zu verhindern und der leidgeprüften Familie weitere Qualen zu ersparen«.
    »Commissario Montalbano? Ingegnere Luparello am Apparat.«
    Ach du Scheiße, warst du nicht eben noch tot? Die unpassende Bemerkung wäre Montalbano beinahe herausgerutscht, doch er konnte sie gerade noch rechtzeitig zurückhalten.
    »Ich bin der Sohn«, fuhr der andere fort, eine wohlerzogene Stimme, höchst kultiviert, keine Dialektfärbung. »Mein Name ist Stefano. Ich möchte Sie gütigst um einen Gefallen bitten, der Ihnen vielleicht ungewöhnlich vorkommen wird. Ich rufe im Auftrag meiner Mutter an.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun.«
    »Mama möchte gerne mit Ihnen reden.«
    »Was sollte daran ungewöhnlich sein, Ingegnere? Auch ich hatte mir vorgenommen, die Signora dieser Tage um ein Treffen zu bitten.«
    »Das Problem ist nur, Commissario, daß Mama Sie spätestens morgen treffen möchte.«
    »Ach du lieber Gott, Ingegnere, zur Zeit habe ich nicht eine Minute frei, glauben Sie mir. Und bei Ihnen ist es bestimmt auch nicht viel anders, könnte ich mir vorstellen.«
    »Zehn Minuten finden sich immer, machen Sie sich da keine Gedanken. Paßt es Ihnen morgen nachmittag um Punkt siebzehn Uhr?«
    »Montalbano, ich weiß, daß ich dich habe warten lassen, aber ich war gerade…» »… im Scheißhaus, in deinem Reich.«
    »Jetzt hör auf, was willst du?«
    »Ich wollte dich über eine schwerwiegende Sache unterrichten. Mich hat soeben der Papst vom Vatikan aus angerufen. Ist stinksauer auf dich.«
    »Was soll denn der Blödsinn?«
    »Doch, doch, er ist völlig außer sich, weil er der einzige Mensch auf der Welt ist, der deinen Bericht mit den Ergebnissen der Autopsie nicht bekommen hat. Er fühlt sich übergangen und hat die Absicht - das hat er mir deutlich zu verstehen gegeben -, dich zu exkommunizieren. Jetzt hast du verschissen.«
    »Montalbano, hast du völlig den Verstand verloren?«
    »Würdest du netterweise meine Neugier befriedigen?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Kriechst du den Leuten aus Ehrgeiz oder aus natürlicher Veranlagung in den Arsch?«
    Die Ehrlichkeit der Antwort seines Gegenübers verblüffte ihn.
    »Aus natürlicher Veranlagung, glaube ich.«
    »Hör zu, habt ihr die Kleider, die der Ingegnere trug, schon untersucht? Habt ihr was gefunden?«
    »Wir haben das gefunden, was in gewisser Weise vorhersehbar war. Spuren von Sperma im Slip und an den Hosen.«
    »Und im Auto?«
    »Das untersuchen wir gerade noch.«
    »Danke. Geh wieder ins Scheißhaus.«
    »Commissario? Ich rufe aus einer Telefonzelle an der Landstraße an, in der Nähe der alten Fabrik. Ich habe getan, was Sie mir aufgetragen haben.«
    »Erzähl, Fazio.«
    »Sie hatten vollkommen recht. Luparellos BMW ist von Montelusa gekommen und nicht von Vigàta.«
    »Bist du da sicher?«
    »Auf der Seite von Vigàta ist der Strand durch Zementblöcke versperrt, da kommt man nicht durch, da hätte er schon fliegen müssen.«
    »Hast du den Weg ausfindig gemacht, den er gefahren ist?«
    »Ja, aber das ist der helle Wahnsinn.«
    »Drück dich mal klarer aus. Wieso?«
    »Obwohl von Montelusa Dutzende von Straßen

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