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Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Titel: Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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über, die As unter die Zeile, das O war ein schwarzes Kügelchen: Die Adresse auf dem Umschlag des anonymen Briefes war mit dieser Maschine geschrieben worden. Er sah hinaus. Das Dienstmädchen von Signora Vasile Cozzo stand auf einer kleinen Stehleiter und putzte Fenster. Er öffnete das Fenster und rief:
    »Entschuldigen Sie, ist die Signora da?«
    »Warten Sie«, sagte Pina und warf ihm einen schiefen Blick zu. Offenbar mochte sie den Commissario nicht besonders.
    Sie stieg von der Leiter und verschwand; nach einer Weile erschien an ihrer Stelle auf der Höhe des Fensterbretts der Kopf der Signora. Sie waren keine zehn Meter voneinander entfernt und mußten nicht einmal besonders laut reden. »Entschuldigen Sie bitte, Signora, aber wenn ich mich recht erinnere, sagten Sie, dieser junge Mann, sie wissen schon…«
    »Ich weiß, wen Sie meinen.«
    »Dieser junge Mann schrieb doch auf der Schreibmaschine, nicht wahr?«
    »Ja, aber nicht auf der im Büro. Es war eine Reiseschreibmaschine.«
    »Sind Sie sicher? War es nicht vielleicht ein Computer?«
    »Nein, es war eine Reiseschreibmaschine.« Was war das eigentlich für eine bescheuerte Art und Weise, Ermittlungen durchzuführen? Ihm wurde plötzlich bewußt, daß er und die Signora wie zwei Klatschweiber von Balkon zu Balkon schwatzten.
    Er verabschiedete sich von Signora Vasile Cozzo. Um seine Selbstachtung wiederzugewinnen, durchsuchte er - wie es sich für einen Profi gehörte - alles sehr sorgfältig nach dem Paket, das die Druckerei geschickt hatte. Er fand es nicht, und er fand auch weder einen Briefbogen noch einen Umschlag mit der neuen Aufschrift auf englisch. Sie hatten alles verschwinden lassen.
    Und was die Reiseschreibmaschine betraf, die Lapecoras Pseudoneffe mitgebracht hatte, anstatt die Schreibmaschine im Büro zu benutzen, hatte der Commissario eine plausible Erklärung, wie er fand. Der junge Mann konnte mit der Tastatur der alten Olivetti nichts anfangen. Er brauchte offenbar ein anderes Alphabet.

Acht
    Montalbano verließ das Büro, setzte sich ins Auto und fuhr nach Montelusa. Im Comando der Guardia di Finanza fragte er nach Capitano Aliotta, mit dem er befreundet war. Er wurde sogleich vorgelassen.
    »Wie lang ist es eigentlich her, daß wir einen Abend miteinander verbracht haben? Ich mache nicht nur dir einen Vorwurf, sondern auch mir«, sagte Aliotta und umarmte ihn.
    »Dann verzeihen wir uns einfach gegenseitig und geloben baldige Besserung.«
    »Einverstanden. Kann ich dir irgendwie behilflich sein?«
    »Ja. Wie heißt dieser Maresciallo, der mir letztes Jahr so wertvolle Informationen über einen Supermarkt in Vigàta gegeben hat? Der Waffenhandel, erinnerst du dich?«
    »Natürlich. Er heißt Lagana.«
    »Kann ich ihn sprechen?«
    »Worum geht es denn?«
    »Er müßte für einen halben Tag nach Vigàta kommen, länger nicht, glaube ich. Die Akten einer Firma, die diesem Toten im Fahrstuhl gehörte, müssen überprüft werden.«
    »Ich lasse ihn gleich kommen.«
    Der Maresciallo war Anfang Fünfzig, kräftig gebaut, mit Bürstenschnitt und Goldrandbrille. Er war Montalbano auf Anhieb sympathisch.
    Montalbano erklärte ihm genau, was er von ihm wollte, und gab ihm den Schlüssel zu Lapecoras Büro. Der Maresciallo sah auf die Uhr.
    »Gegen drei könnte ich nach Vigàta kommen, wenn der Capitano einverstanden ist.«
    Montalbano und Aliotta plauderten noch eine Weile, und dann bat der Commissario, im Kommissariat anrufen zu dürfen - er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sich dort seit dem gestrigen Abend nicht mehr hatte blicken lassen. »Dottori, sind Sie das wirklich?«
    »Catare, ich bin's wirklich. Hat jemand angerufen?«
    » Sissi, zwei Gespräche für Dottori Augello, eins für…«
    »Catare, es ist mir scheißegal, wenn die anderen angerufen werden!«
    »Aber wenn Sie mich doch gerade gefragt haben!«
    »Catare, hat jemand extra nur für mich angerufen?« Wenn man sich Catarellas Sprache anpaßte, bekam man vielleicht eine sinnvolle Antwort.
    »Sissi, Dottori. Da war ein Gespräch für Sie. Aber ich hab' nichts verstanden.«
    »Was war denn, was du nicht verstanden hast?«
    »Gar nichts hab' ich verstanden. Bestimmt jemand aus der Verwandtschaft.«
    »Von wem?«
    »Aus Ihrer, Dottori. Die Person hat Ihren Vornamen genannt, sie hat gesagt: Salvo, Salvo.«
    »Und dann?«
    »Sie hat gejammert, bestimmt hat ihr was weh getan, ich hab' immer nur verstanden: ai, ai, scha, scha.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Eine alte

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