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Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine

Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine

Titel: Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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lassen.«
    Dottor Licalzi hatte dem Hiobsboten Tommaseo den Spaß verdorben; dem Giudice war die Enttäuschung darüber, dass er sich - wenn auch nur am Telefon - nicht an einer schönen Szene mit Geschrei und Geheule hatte ergötzen können, deutlich anzumerken.
    »Jedenfalls hat er gesagt, er könne heute unter keinen Umständen aus der Klinik weg. Er muss noch operieren, und sein Vertreter ist krank. Morgen früh um sieben Uhr fünf fliegt er nach Palermo. Ich nehme also an, dass er gegen Mittag bei Ihnen im Büro sein wird. Das war es, worüber ich Sie in Kenntnis setzen wollte.«
    »Ich danke Ihnen, Giudice.«
    Als Gallo ihn mit dem Streifenwagen ins Büro fuhr, teilte er ihm mit, dass Germana auf Fazios Anweisung hin den kaputten Twingo geholt und in die Werkstatt des Kommissariats gebracht hatte.
    »Sehr gut.«
    Der Erste, der zu ihm ins Büro kam, war Mimi Augello.
    »Ich will nicht über Dienstliches mit dir reden. Übermorgen, also am Sonntag ganz früh, fahre ich zu meiner Schwester. Willst du mitkommen? Dann siehst du Francois mal wieder. Abends sind wir wieder da.«
    »Ich hoffe, ich schaffe es.«
    »Versuch's doch. Meine Schwester hat durchblicken lassen, dass sie mit dir reden will.«
    »Über Francois?«
    »Ja.«
    Montalbano wurde nervös; das wäre ein schönes Dilemma, wenn Augellos Schwester und ihr Mann ihm mitteilen würden, dass sie den Kleinen nicht länger bei sich behalten könnten.
    »Ich werde mein Möglichstes tun, Mimi. Danke.«
    »Pronto, Commissario Montalbano? Hier ist Clementina Vasile Cozzo.«
    »Wie schön, Sie zu hören, Signora!«
    »Antworten Sie nur mit Ja oder Nein. War ich gut?«
    »Sehr gut, ja.«
    »Antworten Sie weiterhin nur mit Ja oder Nein. Kommen Sie heute Abend gegen neun zu mir zum Essen?«
    »Ja.«
    Fazio erschien mit triumphierender Miene im Büro des Commissario.
    »Wissen Sie was, Commissario? Ich hab' mich was gefragt.
    Wenn man den Zustand der Villa bedenkt, die anscheinend nur gelegentlich bewohnt wurde, wo könnte Signora Licalzi da geschlafen haben, wenn sie aus Bologna nach Vigàta kam? Ich hab einen Kollegen von der Questura in Montelusa angerufen, der für den Personenverkehr in den Hotels zuständig ist, und jetzt weiß ich's. Signora Michela Licalzi hat immer im Hotel Jolly in Montelusa gewohnt.
    Ihre Ankunft wurde vor sieben Tagen registriert.«
    Fazio war ihm zuvorgekommen. Der Commissario hatte vorgehabt, Dottor Licalzi in Bologna anzurufen, sobald er wieder im Büro war, aber dann war er abgelenkt worden, Mimi Augellos Bemerkung über Francois hatte ihn durcheinander gebracht.
    »Fahren wir gleich hin?«, fragte Fazio. »Warte mal.«
    Ein völlig unmotivierter Gedanke blitzte ihm durch den Kopf und hinterließ einen hauchfeinen Geruch nach Schwefel, mit dem sich normalerweise der Teufel parfümierte. Er ließ sich von Fazio Licalzis Telefonnummer geben, schrieb sie auf einen Zettel, wählte und steckte den Zettel ein.
    »Pronto, Ospedale Maggiore? Hier spricht Commissario Montalbano, Vigàta. Ist Professor Emanuele Licalzi zu sprechen?«
    »Bleiben Sie bitte am Apparat.«
    Er wartete diszipliniert und geduldig. Als sich seine Geduld gerade verflüchtigen wollte, meldete sich der Telefonvermittler wieder.
    »Professor Licalzi ist gerade im OP. Versuchen Sie es doch in einer halben Stunde noch mal.«
    »Ich rufe ihn von unterwegs an«, sagte er zu Fazio. »Nimm ja das Handy mit!«
    Er rief Giudice Tommaseo an und teilte ihm mit, was Fazio herausgefunden hatte.
    »Ach ja, das habe ich Ihnen gar nicht gesagt«, sagte Tommaseo da. »Ich habe ihn um die Telefonnummer seiner Frau hier bei uns gebeten. Er sagte, er wüsste sie nicht, und sie hätte immer ihn angerufen.«
    Der Commissario bat ihn, einen Durchsuchungsbefehl vorzubereiten, er würde Gallo gleich schicken, um ihn abzuholen.
    »Fazio, hast du erfahren, was Dottor Licalzis Spezialität ist?«
    » Sissi, Dottore. Er ist Knochenklempner.«
    Auf halbem Weg zwischen Vigàta und Montelusa rief der Commissario noch mal in Bologna im Ospedale Maggiore an. Er musste nicht lange warten, dann meldete sich eine energische, aber höfliche Stimme.
    »Licalzi, ja bitte?«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich störe, Professore. Ich bin Commissario Salvo Montalbano aus Vigàta. Ich ermittle in dem Mordfall. Bitte nehmen Sie mein tief empfundenes Beileid entgegen.«
    »Danke.«
    Kein Wort mehr, kein Wort weniger. Der Commissario begriff, dass immer noch er an der Reihe war.
    »Ecco, Dottore, Sie sagten dem Giudice

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