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Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine

Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine

Titel: Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Idee. Er wies mich darauf hin, dass die Öffentlichkeit … naja, erst die Entdeckung der Leiche, dann der Tod von Di Blasi, dann die Trauerfeier für Signora Licalzi, dann die Beerdigung des jungen Maurizio - Verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Es war besser, das alles zeitlich ein bisschen zu staffeln - die Leute nicht unter Druck zu setzen, Sie wissen schon, die Menschenansammlungen -«
    Er redete immer noch, als der Commissario schon am Ende des Flurs angekommen war.
    Als er den Justizpalast von Montelusa verließ, war es schon zwei Uhr. Anstatt nach Vigàta zurückzufahren, bog er in die Straße ein, die von Enna nach Palermo führt; Galluzzo hatte ihm genau erklärt, wo sowohl die Tankstelle als auch das Restaurant mit Bar waren, die beiden Orte, an denen Michela Licalzi gesehen worden war. Die Tankstelle, etwa drei Kilometer außerhalb von Montelusa gelegen, war geschlossen. Der Commissario fluchte, fuhr weiter und sah nach zwei Kilometern linkerhand ein Schild, auf dem BARTRATTORIA DEL CAMIONISTA stand. Es herrschte starker Verkehr, der Commissario wartete geduldig darauf, dass ihn endlich jemand durchließ, aber da war nichts zu machen, also fuhr er, unter grässlichem Reifengequietsche, Hupen, Fluchen und Schimpfen, einfach rüber und hielt auf dem Parkplatz der Bar.
    Sie war sehr voll. Er ging an die Kasse.
    »Ich möchte mit Signor Gerlando Agrò sprechen.«
    »Das bin ich. Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Commissario Montalbano. Sie haben doch bei >Televigàta< angerufen und gesagt -«
    »E mannaggia la buttana! Müssen Sie ausgerechnet jetzt kommen? Sie sehen doch, wie viel ich gerade zu tun habe!« Montalbano hatte eine Idee, die er sofort genial fand. »Wie isst man hier denn?«
    »Da sitzen lauter Fernfahrer. Haben Sie schon mal einen Fernfahrer gesehen, der sich beim Essen geirrt hätte?«
    Als er fertig gegessen hatte (die Idee war nicht genial, sondern nur gut gewesen, die Küche hielt sich in einer sturen Durchschnittlichkeit und war ohne fantasievolle Höhepunkte), nach dem caffè und dem anicione, kam der Kassierer, der sich von einem Jungen vertreten ließ, an Montalbanos Tisch.
    »Jetzt geht es. Kann ich mich setzen?«
    »Natürlich.«
    Gerlando Agrò überlegte es sich sofort anders. »Vielleicht kommen Sie besser mit.« Sie traten vor das Lokal.
    »Ecco. Am Mittwochabend, gegen halb zwölf, stand ich hier draußen und habe eine Zigarette geraucht. Da habe ich diesen Twingo gesehen, der von der Straße Enna-Palermo kam.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Dafür leg ich meine Hand ins Feuer. Der Wagen hielt direkt vor mir, und die Frau, die am Steuer gesessen hatte, stieg aus.«
    »Würden Sie Ihre andere Hand dafür ins Feuer legen, dass es die Frau war, die Sie im Fernsehen gesehen haben?«
    »Commissario, bei so einer Frau - die Ärmste - täuscht man sich doch nicht.«
    »Und weiter?«
    »Der Mann ist im Auto geblieben.«
    »Wie konnten Sie denn sehen, dass es sich um einen Mann handelte?«
    »Da waren die Scheinwerfer eines Lastwagens. Ich habe mich gewundert, weil normalerweise der Mann aussteigt und die Frau sitzen bleibt. Jedenfalls ließ sich die Frau zwei panini mit Salami machen, eine Flasche Mineralwasser hat sie auch noch genommen. An der Kasse saß mein Sohn Tanino, der jetzt auch dort ist. Die Signora hat gezahlt und ist die drei Stufen hier runtergegangen. Aber auf der letzten ist sie gestolpert und hingefallen. Die panini sind ihr aus der Hand geflogen. Ich bin die Treppe runter, um ihr aufzuhelfen, und stand direkt dem Signore gegenüber, der aus dem Auto gekommen war. >Nichts passiert<, sagte die Signora. Er hat sich wieder ins Auto gesetzt, sie hat sich noch mal zwei panini machen lassen und gezahlt, und dann sind sie Richtung Montelusa weitergefahren.«
    »Sie waren sehr präzise, Signor Agrò. Sie können also versichern, dass der Mann im Fernsehen nicht der war, der mit der Signora in dem Wagen saß.«
    »Hundertprozentig. Zwei völlig verschiedene Personen!«
    »Wo hatte die Signora ihr Geld, in einem Beutel?«
    »Nonsi, Commissario. Kein Beutel. Sie hatte ein Portemonnaie in der Hand.«
    Nach der Anspannung vom Vormittag und dem üppigen Essen wurde er schlagartig müde. Er beschloss, nach Marinella zu fahren und ein Stündchen zu schlafen. Doch als er über die Brücke gefahren war, konnte er nicht widerstehen. Er hielt an, stieg aus und klingelte neben der Sprechanlage. Niemand antwortete. Wahrscheinlich war Anna bei Signora Di Blasi. Und vielleicht war das auch besser so.
    Von zu

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