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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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paar neue Unterhosen würden auch nichts schaden. Also ging er einkaufen.
    Als er im Kommissariat ankam, war es beinahe Mittag. »Ah, Dottori, Dottori!«
    »Was gibt's denn, Catare?«
    »Ich war gerade dabei, Sie anrufen zu wollen, Dottori!«
    »Warum denn?«
    »Angesichts dessen, dass ich Sie nicht gesehen habe, habe ich mir Sorgen gemacht. Ich hatte die Befürchtung, dass Sie vielleicht krank sein könnten.«
    »Mir geht's hervorragend, Catare. Gibt's Neuigkeiten?«
    »Keine, Dottori. Aber Dottori Augello, der gerade eben gekommen ist, sagte mir, ich sollte ihn verständigen, sobald Sie persönlich selber herkommen würden.«
    »Sag ihm, dass ich jetzt da bin.« Mimi erschien gähnend.
    »Bist du etwa müde? Da hast du bis in die späten Morgenstunden geschlafen und dazu noch vergessen, nach Columba zu fahren…«
    Augello hob eine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten, gähnte noch einmal geräuschvoll und setzte sich. »Da der Kleine uns die ganze letzte Nacht wieder mal ordentlich auf Trab gehalten hat…«
    »Mimi, so langsam geht mir diese Ausrede wirklich auf die Nerven. Ich ruf jetzt Beba an und frag sie, ob das stimmt.«
    »Da würdest du dir aber sämtliche Sympathien verscherzen. Beba würde das nämlich bestätigen. Wenn du mich mal ausreden lässt…«
    »Dann rede.«
    »Heute Morgen um fünf bin ich, weil ich hellwach war, nach Columba gefahren. Ich dachte mir, dass die da bestimmt schon frühmorgens anfangen zu arbeiten. Es war schwierig, das Gestüt zu finden. Man erreicht es über die Straße nach Montelusa. Nach drei Kilometern geht links ein holpriger Feldweg ab, eine Privatstraße, die zu dem Gestüt führt, das komplett eingezäunt ist. Am Ende des Wegs ist eine heruntergelassene Schranke mit einem Klingelknopf daneben. Erst hab ich gedacht, ich springe einfach über die Absperrung drüber.«
    »Tolle Idee.«
    »Ich hab dann ja auch den Klingelknopf gedrückt, und nach einer Weile kam ein Mann aus einer Baracke und fragte mich, wer ich sei.«
    »Und du?«
    »So wie der geredet und sich bewegt hat, hatte ich das Gefühl, ich stehe einem Höhlenmenschen gegenüber. Völlig sinnlos, mit dem zu diskutieren. Also hab ich nur gesagt: Polizei. Ganz autoritär. Und da hat er mich sofort durchgelassen.«
    »Nicht gerade ein glanzvoller Auftakt. Außerdem sind wir nicht autorisiert…«
    »Nun hör schon auf, der hat mich doch gar nichts gefragt! Der weiß nicht mal, wie ich heiße! Der hat mir bereitwillig alle meine Fragen beantwortet, weil er mich mit einem von der Questura in Montelusa verwechselt hat.«
    »Aber wenn die Esterman den Diebstahl doch gar nicht angezeigt hat, wie kann es dann sein …«
    »Warte, bis ich so weit bin. Was wir von dieser ganzen Angelegenheit wissen, ist mal gerade die Hälfte. Wie es aussieht, war es Lo Duca, der das Verschwinden des Pferdes unverzüglich in der Questura von Montelusa zur Anzeige gebracht hat, weil die Geschichte nämlich gar nicht so einfach ist.«
    »Wieso in der Questura von Montelusa?«
    »Das Gestüt steht zur einen Hälfte auf unserem Gebiet und zur anderen auf dem Gebiet von Montelusa.«
    »Und was ist das für eine Geschichte?«
    »Warte, zuerst will ich dir erklären, wie das Gestüt aussieht. Also, wenn du die Absperrung hinter dir hast, stehen auf der linken Seite zwei Holzbaracken, die eine relativ groß, die andere etwas kleiner, und dann noch ein Heuschober. Die erste ist das Haus des Aufsehers, der dort wohnt, und in der zweiten bewahren sie alles auf, was sie zur Pflege der Tiere brauchen. Auf der rechten Seite befinden sich in einer Reihe zehn Boxen, in denen die Pferde stehen. An die letzte Box schließt sich ein riesiger Reitplatz an.«
    »Und die Pferde sind da die ganze Zeit untergebracht?«
    »Nein, sie werden zum Grasen auf die Weiden der Voscuzza geführt, die Lo Duca gehören.«
    »Aber hast du denn jetzt rausgekriegt, was da gelaufen ist?«
    »Was denkst du denn! Der Höhlenmensch, der … Warte mal.«
    Er zog einen Zettel aus seiner Tasche und setzte eine Brille auf. Montalbano erstarrte.
    »Mimi!«
    Es war fast ein Aufschrei. Augello sah ihn überrascht an.
    »Was ist denn?«
    »Mein Gott, du… du…«
    »O heilige Jungfrau Maria, was hab ich bloß getan?«
    »Du trägst eine Brille?!«
    »Nun, ja.«
    »Und seit wann?«
    »Gestern Abend habe ich sie abgeholt und heute Morgen habe ich sie zum ersten Mal aufgesetzt. Wenn sie dich stört, nehme ich sie ab.«
    »Heilige Maria, du siehst so merkwürdig aus mit Brille, Mimi!«
    »Ob nun

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