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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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diesem Treffen teil? Aber warum? Der Grad der Antipathie, die er Arquà gegenüber hegte, erreichte im Nu Höchstwerte. »Treten Sie ein, schließen Sie die Tür und nehmen Sie Platz.«
    Bei anderen Gelegenheiten hatte Bonetti-Alderighi ihn absichtlich immer stehen lassen, damit er sich der sozialen Kluft bewusst wurde, die zwischen ihm, dem Polizeipräsidenten, und dem Commissario eines unbedeutenden Kommissariats lag. Dieses Mal verhielt er sich jedoch anders. Kurz bevor Montalbano Platz nahm, stand er sogar auf und reichte ihm die Hand. Commissario Montalbano bekam es im wahrsten Sinn des Wortes mit der Angst zu tun. Was konnte nur geschehen sein, dass der Polizeipräsident ihn mit solcher Zuvorkommenheit behandelte, so als wäre er, Montalbano, ein ganz normaler Mensch? Würde in den nächsten fünf Minuten sein Todesurteil verlesen werden? Arquà und er grüßten sich mit einem ganz leicht angedeuteten Nicken. Angesichts des Verhältnisses, in dem sie zueinander standen, war das schon triefende Höflichkeit.
    »Montalbano, ich wollte Sie sehen, weil es um eine außerordentlich heikle Angelegenheit geht, die mir große Sorgen bereitet.«
    »Ich höre, Signor Questore.«
    »Nun gut, wie Sie vielleicht wissen werden, hat Dottor Pasquano die Obduktion an der im Ortsteil Spinoccia aufgefundenen Leiche durchgeführt.«
    »Ja, das ist mir bekannt. Aber der Bericht muss erst noch…«
    »Den habe ich, in der Tat, dringlich angefordert. Ich werde ihn am Nachmittag bekommen. Aber das ist nicht der Punkt. Tatsache ist, dass Dottor Pasquano mit bewundernswertem Eifer der Spurensicherung das aus der Leiche entfernte Projektil zukommen ließ.«
    »Auch das hat er mir gesagt.«
    »Gut. Nun hat Dottor Arquà bei der Untersuchung des Projektils überraschenderweise festgestellt… Aber vielleicht ist es besser, wenn Sie fortfahren.«
    Vanni Arquà aber machte den Mund nicht auf. Er beschränkte sich darauf, einen versiegelten Plastikbeutel aus seiner Tasche zu ziehen und ihn dem Commissario hinzuhalten. Das Projektil, das sich darin befand, konnte man deutlich erkennen; es war zwar ziemlich verformt, aber letztlich unversehrt.
    Montalbano konnte nichts Merkwürdiges daran finden. »Und weiter?«
    »Es ist ein Kaliber 9 Parabellum«, sagte Arquà.
    »Das habe ich durchaus selbst erkannt«, sagte Montalbano leicht pikiert. »Na und?«
    »Das ist ein Kaliber, mit dem ausschließlich unsere Waffen ausgestattet sind«, sagte Arquà.
    »Nein, ich erlaube mir, dich zu korrigieren. Nicht ausschließlich die der Polizei. Auch die der Carabinieri, der Guardia di Finanza und die des Heers sind damit ausgerüstet…«
    »Schon gut, schon gut«, unterbrach ihn der Polizeipräsident.
    Doch Montalbano tat so, als hätte er ihn nicht gehört.
    »… und auch die von den Verbrechern, und das sind viele, die Mehrzahl, würde ich sagen, die es schaffen, auf die eine oder andere Weise an Kriegswaffen zu gelangen.«
    »Das weiß ich nur zu gut«, sagte Arquà mit einem Grinsen, das geradezu danach verlangte, umgehend durch einen Fausthieb mitten ins Gesicht beantwortet zu werden. »Wo ist denn dann das Problem?«
    »Gehen wir der Reihe nach vor, Montalbano«, sagte der Polizeipräsident. »Was Sie sagen, ist völlig richtig, aber wir müssen unbedingt jeden möglichen Verdacht aus dem Weg räumen.«
    »Verdacht in welcher Hinsicht?«
    »Dass es einer unserer Leute war, der ihn getötet hat. Haben Sie irgendeine Nachricht über ein Feuergefecht am letzten Montag erhalten?«
    »Ich weiß von keinem …«
    »Und das macht, wie ich befürchtet habe, die Sache nur noch komplizierter«, sagte der Polizeipräsident. »Warum?«
    »Wenn das nach außen dringt, wenn irgendein Journalist Wind davon bekommt, wissen Sie, was dann los ist? Was dann an Verdächtigungen und Häme auf uns zukommt? Wie man uns mit Dreck bewerfen wird?«
    »Dann sollten wir es eben hier drinnen lassen.«
    »Das ist aber gar nicht so einfach. Und außerdem, wenn dieser Mann von einem unserer Leute aus, sagen wir mal, persönlichen Gründen getötet worden ist, dann will ich das wissen. Der Gedanke, dass sich in unseren Reihen ein Mörder befinden könnte, ist für mich beunruhigend, schmerzlich und abstoßend.«
    An diesem Punkt regte sich Montalbanos Widerspruchsgeist.
    »Ich kann Ihre Gefühle nachvollziehen, Signor Questore. Aber darf ich erfahren, warum ausschließlich ich hierhergerufen wurde? Denken Sie vielleicht, dass es nur in meinem Kommissariat einen Mörder geben kann und

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