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Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Titel: Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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auf der Straße vor mir herging. In diesem Augenblick schoss ein Sportwagen an mir vorbei und streifte meinen Wagen. Ich dachte, er wäre ins Schleudern geraten, denn er hielt auf die Frau zu. Die hatte wohl gemerkt, dass es gefährlich wurde – sie wird den Motorenlärm gehört haben –, tat einen Satz nach rechts und stürzte in den Straßengraben. Das Auto blieb ein paar Sekunden lang stehen und ist dann mit quietschenden Reifen wieder davongerast.«
    »Es hat die Frau also nicht überfahren?«
    »Nein. Die Frau konnte ihm gerade noch ausweichen.«
    »Und was haben Sie gemacht?«
    »Ich habe angehalten, obwohl meine Frau jammerte, es ging ihr nämlich ziemlich schlecht, und bin ausgestiegen. Die Frau war inzwischen wieder aufgestanden. Ich habe sie gefragt, ob sie verletzt wäre, aber das hat sie verneint. Da habe ich ihr angeboten, sie in die Stadt mitzunehmen. Sie hat das Angebot angenommen. Während der Fahrt sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der Fahrer des Wagens wohl zu viel getrunken hatte und dass es wahrscheinlich nur ein dummer Streich war. Dann hat sie mir gezeigt, wo ich anhalten sollte, und ist ausgestiegen. Aber vorher hat sie mich inständig gebeten, niemandem etwas von dem zu erzählen, was ich gesehen hatte. Sie gab mir zu verstehen, dass sie von einem galanten Rendezvous käme …«
    »Sie hat Ihnen nicht gesagt, weshalb sie um diese Zeit allein unterwegs war?«
    »Sie deutete an … Sie sagte mir, der Motor ihres Wagens sei stehen geblieben und nicht mehr angesprungen. Daraufhin habe sie bemerkt, dass sie kein Benzin mehr hatte.«
    »Und wie ist es ausgegangen?«
    Fabio Giacchetti war verdutzt.
    »Mit dieser Dame?«
    »Nein, mit Ihrer Frau.«
    »Ich … ich verstehe nicht ganz …«
    »Sind Sie nun Vater geworden oder nicht?«
    Fabio Giacchetti begann zu strahlen.
    »Ja. Ein Junge.«
    »Meinen Glückwunsch. Hören Sie: Die Frau, wie alt wird die gewesen sein?«
    Fabio Giacchetti lächelte.
    »Um die dreißig, Commissario. Groß, braunhaarig, wunderschön. Ein bisschen durch den Wind natürlich, aber wunderschön.«
    »Wo ist sie denn ausgestiegen?«
    »An der Kreuzung zwischen Via Serpotta und Via Guttuso.«
    »So gut haben Sie sich in den drei Monaten schon mit den Straßennamen vertraut gemacht?«
    Fabio Giacchetti wurde rot.
    »Nein … Es ist nur … Als die Frau ausstieg … habe ich mir die Straßenschilder angeguckt.«
    »Warum?«
    Fabio Giacchetti wurde über und über rot.
    »Na ja, Sie wissen schon … instinktiv …«
    Von wegen instinktiv! Fabio Giacchetti hatte sich die Straßenschilder angesehen, weil diese Frau sein Blut in Wallung gebracht hatte und er sie wiedersehen wollte. Hingebungsvoller Ehemann, glücklicher Vater und potenzieller Ehebrecher.
    »Hören Sie, Signor Giacchetti. Sie haben mir gesagt, dass Sie im ersten Augenblick dachten, es handle sich um Straßenpiraten, dann, als Sie mit der Frau sprachen, sind Sie zu dem Schluss gekommen, dass es ein gefährlicher und dummer Streich war. Und jetzt sitzen Sie hier vor mir. Warum? Haben Sie Ihre Ansicht noch einmal geändert?«
    Fabio Giacchetti zögerte.
    »Na ja … Es ist nicht so, dass ich … Aber da ist etwas …«
    »Da ist etwas, das Ihnen merkwürdig vorkommt?«
    »Sehen Sie, als ich im Krankenhaus darauf gewartet habe, dass Elena niederkommt, habe ich noch einmal über den Vorfall nachgedacht, einfach so, um mich abzulenken … Als das Auto, das auf die Frau zugefahren war, anhielt, bin ich instinktiv langsamer gefahren … Und da kam es mir so vor, als hätte der Fahrer sich aus dem Beifahrerfenster gebeugt und etwas zu der Frau im Graben gesagt … Wo er doch, der Logik folgend, hätte davonrasen müssen … Denn so riskierte er doch beispielsweise, dass ich sein Nummernschild hätte lesen können …«
    »Haben Sie’s denn gelesen?«
    »Ja, aber ich hab’s vergessen. Es fing mit CE an. Vielleicht, wenn ich das Auto noch einmal sehe … Und dann hatte ich den Eindruck … Aber ich weiß nicht, ob …«
    »Erzählen Sie’s mir.«
    »Ich hatte den Eindruck, als hätte die Frau mit mir nur deshalb über den Vorfall geredet, weil ich nun mal da war und nochmal davon angefangen hatte. Ich weiß nicht, ob ich mich klar ausgedrückt habe.«
    »Sie haben sich völlig klar ausgedrückt. Die Frau hatte keine Lust, noch einmal über den Unfall zu sprechen.«
    »Ganz genau, Commissario.«
    »Eine letzte Frage. Sie hatten den Eindruck, dass der Fahrer etwas zu der Frau gesagt hat … Erklären

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