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Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Titel: Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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›Giornale dell’Isola‹ beschäftigt. Die Sache geht auf den zweiten Februar vor zwanzig Jahren zurück, das ist das Todesdatum, das bei der Meldebehörde eingetragen ist.«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, Catarella hat sich mit dem Archiv der Zeitung in Verbindung gesetzt.«
    »Hoffen wir das Beste. Nachrichten von Mimì?«
    »Der ist noch nicht zurück.«
    »In Ordnung. Danke dir.«
    Doch Fazio rührte sich nicht.
    »Dottore, was ist das für eine Geschichte?«
    »Welche?«
    »Na, dass Sie die Ermittlung Dottor Augello übertragen und parallel dazu auch noch selbst eine führen.«
    »Aber ich betreibe doch gar keine Parallelermittlung! Mir ist eine Idee gekommen, die vielleicht irgendwie nützlich sein kann. Oder muss ich mir das Denken verbieten, nur weil ich Mimì die Ermittlung übertragen habe?«
    Fazio schien nicht überzeugt.
    »Dottore, mir geht einfach die Frage nicht aus dem Kopf, ob es wirklich ein Zufall war, dass Sie sich bei mir nach Dolores Alfano erkundigt haben, bevor sie hierherkam, um über ihren Mann zu sprechen, und mir geht auch nicht aus dem Kopf, dass Sie mich nach Pecorini gefragt haben, noch bevor wir wissen konnten, dass es eine Verbindung zwischen dem Metzger und Signora Dolores gab. Meinen Sie nicht, dass es an der Zeit wäre, mir zu sagen, was da wirklich los ist?«
    Was für ein tüchtiger Bulle Fazio doch war! Montalbano überlegte hin und her. Und er kam zu dem Schluss, dass es besser war, Fazio einen Teil der Wahrheit zu sagen.
    »Wenn ich dich nach Dolores und Pecorini gefragt habe, dann hatte das weniger mit der Ermordung von Giovanni Alfano zu tun als vielmehr mit einer anderen Sache.«
    »Mit welcher denn?«
    »Ich hatte herausgefunden, dass Mimì seit über zwei Monaten eine Geliebte hat.«
    Fazio feixte.
    »Na ja, für seine Verhältnisse war er seiner Frau ganz schön lange treu.«
    »Schon, aber weißt du, ich habe entdeckt, dass Mimìs Geliebte Dolores Alfano ist und dass sie sich in einer kleinen Villa treffen, die Pecorini gehört.«
    »Verdammt! Und sie sind jetzt immer noch ein Liebespaar?«
    »Ja.«
    Fazio verschlug es die Sprache.
    »Und Sie … Sie … Sie wussten das … und haben ihm trotzdem die Ermittlung übertragen?«
    »Na ja, was ist denn daran so merkwürdig? Schließlich war es doch die Mafia, die Alfano umgebracht hat. Oder was meinst du?«
    »So sieht es aus.«
    »Wenn wir den Verdacht hätten, dass Dolores irgendwie in den Mord an ihrem Mann verwickelt ist, wäre das etwas anderes, und Mimì würde sich in einer Position befinden, die zumindest schwierig ist.«
    »Einen Augenblick, Dottore. Dottor Augello weiß, dass Sie es wissen?«
    »Dass er eine Geliebte hat und dass diese Geliebte Dolores ist? Nein, das weiß er nicht.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Fazio. »Sie kam mir vor wie eine Frau, die bis über beide Ohren in ihren Mann verliebt ist! War sie denn schon Dottor Augellos Geliebte, bevor ihr der Gedanke kam, dass ihr Mann verschwunden sein könnte?«
    »Ja.«
    »Dann hat sie uns also etwas vorgemacht!«
    »Ja, und das tut sie auch weiterhin.«
    »Entschuldigen Sie bitte, aber mir explodiert gleich der Schädel. Warum war es Dottor Augello denn so enorm wichtig, diese Ermittlung zu führen? Um seiner Geliebten einen Gefallen zu tun? Aber da wussten wir doch noch gar nicht, wer der Tote ist! Es sei denn …«
    »Bravo! Es sei denn, dass Mimì es schon wusste, weil Dolores ihm gleich gesagt hatte, wer der Tote ihrer Meinung nach sein könnte.«
    »Aber das bedeutet doch, dass …«
    »Da kratzt jemand an der Tür«, unterbrach ihn Montalbano. »Geh mal nachsehen.«
    Fazio stand auf und ging öffnen. Es war Catarella.
    »Ich hab mit den Fingernägeln angeklopft und hab die Tür nicht aufgeschlagen.«
    Er legte ein Blatt auf den Schreibtisch.
    »Hier ist die Gopie von dem Artigel.«
    Während Catarella hinausging, fing Montalbano an laut zu lesen.
    GRAUSAMES VERBRECHEN IN PUTUMAYO
Geschäftsmann aus Vigàta ermordet und zerstückelt
    Ein zweiundfünfzigjähriger Geschäftsmann aus Vigàta, Filippo Alfano, ist gestern in seinem Büro von Amatrix 28 ermordet worden. Die Leiche wurde von Signora Rosa Almù entdeckt, die jeden Abend gegen 20 Uhr zum Putzen dort hingeht. Beim Anblick dessen, was da in der Badewanne lag, fiel Signora Almù in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich gekommen war, rief sie die Polizei. Filippo Alfano wurde mit Sicherheit ermordet, man weiß aber nicht, wie. Das wird die Autopsie ergeben, denn die Leiche ist mit

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