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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Zweifellos bestand zwischen beiden Schiffen eine Wahlverwandtschaft. Etwas prosaischer ausgedrückt: Sie waren wohl Komplizen in finsteren Machenschaften, bis hin zu Mord.
    Wenn es aber so gelaufen war, ergab sich eine weitere überraschende Schlussfolgerung: nämlich dass die Giovannini von dem Mordplan keine Ahnung hatte. Sonst hätte sie Mimì bestimmt nicht in ihre Kabine mitgenommen, sondern wäre zu ihm nach Hause gegangen.
    War die Giovannini demnach unschuldig?
    Moment mal, Montalbà. Erinnere dich an Pasquanos Mahnung und hüte dich vor übereilten Schlussfolgerungen.
    Man kann nämlich auch zur gegenteiligen Erkenntnis kommen, gerade weil die Giovannini Mimì mit an Bord genommen hatte. Während sie in Montelusa beim Essen saßen, fiel der Frau ein Weg ein, sich ein hieb- und stichfestes Alibi zu verschaffen: einen Fremden bei sich in der Kabine zu haben, während der Mord geschieht, und …
    Nein, das funktioniert nicht.
    Es funktioniert nicht, weil das Alibi noch lupenreiner wäre, wenn sie zu Mimì nach Hause gegangen wäre.
    Was dann?
    Vielleicht war die Giovannini nicht damit einverstanden gewesen, dass der Maghrebiner an Bord ihrer Yacht ermordet wurde. Nicht dass sie gegen den Mord an sich gewesen wäre, aber vielleicht wollte sie nicht damit in Verbindung gebracht werden. Mimìs Einladung zum Abendessen kam wie gerufen und bot ihr eine einzigartige Gelegenheit.
    Dadurch, dass sie ihn in ihre Kabine mitnahm, erzwang sie eine Änderung des ursprünglichen Plans.
    Mimì hatte gesagt, sie seien dem Kapitän zufällig im Salon begegnet. Das hatte aber nichts zu bedeuten. Wäre er der Giovannini nicht über den Weg gelaufen, hätte sie ihn unter irgendeinem Vorwand aufgesucht, um ihn darauf hinzuweisen, dass ein fremder Mann die Nacht mit ihr verbringen würde.
    Montalbano ging in sein Büro, schloss die Tür ab und rief Laura an.
    Während er die Nummer wählte, klopfte sein Herz so heftig, dass er befürchtete, er bekäme einen Anfall. Wie konnte er sich in seinem Alter nur anstellen wie ein Jüngling, der sich zum ersten Mal verliebt?
    »Ciao, wie geht es dir?«, fragte er mit trockener Kehle.
    »Mir geht’s gut, und dir?«
    »Bestens. Ich wollte dir sagen …«
    Verdammt! Er hatte sich eine kleine, ausgefeilte Ansprache zurechtgelegt, aber kaum hörte er ihre Stimme, kam er völlig aus dem Konzept.
    »Sag.«
    »Ich geh jetzt gleich zum Essen, vielleicht könntest du …«
    Er hielt inne, die Stimme versagte ihm. Doch sie kam ihm zu Hilfe.
    »Mitkommen? Würde ich gern, aber ich kann hier nicht weg. Ich hab viel zu tun. Wir könnten …«
    »Ja?«
    »… uns heute Abend sehen, wenn’s dir recht ist.«
    »Kla… Klar ist es mir recht. Und wo?«
    »Ich komm zu dir nach Hause, dann sehen wir weiter.«
    Wie kam es bloß, dass auf einmal alle seine Zweifel verflogen waren? Wie kam es bloß, dass er jetzt … Nein, Schluss mit den Fragen. Genieße den Klang der Glocken. Ding dang dong ding dang dong …
    Bei Enzo schlug er sich rückhaltlos den Bauch voll.
    Die Liebe regte seinen Appetit offensichtlich noch mehr an. Der Verdauungsspaziergang zur Mole war eine lebensrettende Maßnahme.
    Er nahm den längeren Weg, und kaum gelangte er in Sichtweite der Vanna , bemerkte er mit Schrecken, dass der Anlegeplatz der Asso di cuori leer war. Das Schiff war verschwunden und im ganzen Hafen nicht zu sehen.
    Diesmal hätte er wirklich beinahe einen Herzinfarkt bekommen.
    Madonna mia! Die Motoryacht war ausgelaufen, und er hatte überhaupt nicht bedacht, dass sie nichts daran hinderte, denn schließlich wurde sie mit den Morden bisher offiziell nicht in Verbindung gebracht.
    Im Laufschritt eilte er zurück, hetzte an einem völlig verdutzten Catarella vorbei, der ihn noch nie so außer Atem gesehen hatte, und rief ihm im Vorüberhasten zu:
    »Verbinde mich sofort mit Leutnant Belladonna von der Hafenmeisterei!«
    »Das ist kein Leutnant, Dottori.«
    »Was denn dann?«
    »Eine Frau.«
    Er konnte es sich nicht leisten, seine Zeit mit Catarella zu verplempern, und rannte weiter. Kaum saß er, da wurde sie ihm schon durchgestellt.
    »Was ist los, Salvo?«
    Der Klang ihrer Stimme brachte ihn schon wieder aus dem Konzept. Aber er bekam sich schnell wieder in den Griff.
    »Entschuldige die Störung, Laura, aber es ist wichtig. Ist die Asso di cuori deines Wissens ausgelaufen?«
    »Dazu wurde uns hier nichts gemeldet.«
    »Am Kai liegt sie aber nicht.«
    »Stimmt, weil sie immer noch ihre Motoren prüfen. Wahrscheinlich

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