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Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Kriminalroman

Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Kriminalroman

Titel: Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Florin
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der saß nur schweigend da und wartete.
    Albrecht seufzte und tastete sich weiter vor. »Da hab ich dann halt die drei Vertragsseiten mit meinem Mobiltelefon abfotografiert.«
    Der Commissario schaute ihn verständnislos an. »Aber warum? Was wolltest du mit dem Vertrag?«
    Wortlos ließ Albrecht den Kopf hängen, ein Bild des Jammers.
    »Jetzt spuck’s schon aus«, fuhr Pavarotti seinen Exschwager an, dessen duckmäuserisches Verhalten ihn zunehmend irritierte.
    »Das Haus war’s«, flüsterte Albrecht.
    »Was soll das heißen, das Haus war’s?«
    »Lauben 22. Das ist das Haus, in dem unten meine Enoteca drin ist.«
    Pavarotti schloss die Augen. Natürlich. Die Hausnummer in dem Letter of Intent, der in Niedermeyers Safe gelegen hatte. Deshalb war ihm die Nummer gleich so bekannt vorgekommen.
    »Als ich plötzlich nachts um halb zwei diesen Wisch in die Finger kriegte, in dem schwarz auf weiß stand, dass das Haus an die Italiener verscherbelt werden soll, habe ich Panik gekriegt.« Albrecht vergrub seinen Kopf in den Händen und fing zu Pavarottis Entsetzen an loszuschluchzen. »Der Tscholl, dieser windige Hallodri! An dem Abend, als der und seine feinen Freunde sich bei mir einen Rausch angesoffen haben, hat der ganz genau gewusst, dass ich bald rausfliegen werd! Bestimmt hat er sich innerlich kaputtgelacht deswegen! Und ich hab der ganzen Bagage am Schluss sogar noch einen ausgegeben!«
    Pavarotti war baff. Mühsam versuchte er, seine Gedanken wieder auf die Reihe zu bringen. Jetzt war auch noch sein Exschwager mit einem handfesten Motiv in diesen vermaledeiten Fall verwickelt. Es durchfuhr ihn heiß. Du großer Gott, war Albrecht etwa drauf und dran, ein Geständnis ablegen?
    »Mensch, Albrecht, du willst mir doch jetzt nicht beichten, dass du den Felderer erschlagen hast?«
    Albrecht brachte ein klägliches Lächeln zustande. »Nee, das nicht. Aber schuld daran bin ich trotzdem.«
    »Wieso denn das?«
    Klausner schwieg und fing an, den Rand seines Weinglases mit dem Finger nachzuzeichnen.
    »Jetzt komm endlich auf den Punkt«, forderte Pavarotti sein Gegenüber auf.
    Schließlich hob Albrecht den Kopf. »Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich war mir sicher, dass ich nicht in dem Haus würde bleiben können. Wir kennen das ja in Meran. Wer in innerstädtischen Lagen teuren Grund und Boden kauft, baut meistens alles um.«
    Albrecht wedelte mit einer schlaffen Hand Richtung Fenster. »Schau dich doch mal draußen um, was in den letzten Jahren passiert ist. Viele kleine Ladengeschäfte sind entkernt und für Discounter zu großen Einzelhandelsflächen zusammengelegt worden. Oder man will hochwertige Markenware ansiedeln und gestaltet alles zu modernen Passagen um. Mit schicken Bars, Wasserläufen, Skulpturen und dem ganzen teuren Trara. Und falls nach einem Umbau doch noch Platz für mich da gewesen wäre – die hohe Miete hätte ich bestimmt nicht zahlen können. Wie auch immer, ich wäre weg vom Fenster gewesen.« Albrecht wischte sich kurz über die Augen, bevor er fortfuhr. »Ich hab so was schon lange befürchtet. Das Haus ist absolute Toplage in Meran, direkt an der Schnittstelle der wichtigsten Laufwege für die Fremden. Von der Altstadt herauf, von den Lauben her und durch das Bozner Tor Richtung Freiheitsstraße. Jeder Tourist kommt permanent an dem Haus vorbei.«
    Pavarotti wurde immer ungehaltener. »Albrecht, ich will von dir keinen Vortrag über den Immobilienmarkt in Meran. Ich möchte jetzt endlich wissen, was du gemacht hast, nachdem du deine Nase in vertrauliche Angelegenheiten anderer Leute gesteckt hast.«
    Sein Exschwager atmete tief. »Ich bin zum Klaus hin, um mir Rat zu holen, was ich machen soll.« Er schüttelte den Kopf. »Ein großer Fehler von mir, das ist mir jetzt natürlich klar. Klaus hat den Vertrag angeschaut und ist sofort furchtbar aufgeregt geworden. Du kannst dir nicht vorstellen, wie der mich unter Druck gesetzt hat, ihm die Aufnahme weiterzuleiten!«
    Pavarotti schüttelte ungläubig den Kopf. »Und das hast du gemacht?«
    Albrecht stöhnte schuldbewusst. »Klaus sagte mir, wir könnten damit Karl endlich stoppen, der gerade dabei sei, ganz Meran kaputt zu machen und uns allen die Existenzgrundlage zu nehmen.« Albrecht jammerte: »Ich hab Klaus doch bloß einen Gefallen tun wollen. Und jetzt schau, was ich angerichtet hab: Karl tot und Klaus im Gefängnis.«
    »Hör auf, mir einen Bären aufzubinden, Albrecht«, erwiderte Pavarotti eisig. »Eines sind deine Motive

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