Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
leise.
»Oh, Mark, das tut mir Leid«, sagte Carys. »Ich weiß, wie sehr du dir das gewünscht hast.«
»Ziemlich harte Geschichte, Sohn«, sagte Marty. »Aber du musst die ganze Zeit über Asse servieren, wenn du es auf diesem Planeten weiterbringen willst. Außerdem … Versuch nicht, das Thema so schnell zu wechseln. Dieses gottverdammte Raumschiff ist eine einzige Geldverschwendung, sage ich!«
»Der Punkt, Dad, ist der, dass ich nicht befördert werde, weil der Markt für unsere Produkte nicht so schnell wächst, wie es die Ökonomen vorhergesagt haben. Die neue Fabrik ist erst einmal vom Tisch, und die Investitionen im Augenblick sind minimal. Nicht nur bei uns – die Expansion in den Phase-Drei-Raum verläuft viel, viel langsamer als die von Phase Zwo am Anfang. Wir expandieren nicht mehr so schnell wie früher. Das Commonwealth ist heutzutage einfach zu stabil. Das Bevölkerungswachstum ist trotz der Bruttanks im Keller; es reicht jedenfalls ganz sicher nicht, um Jahr für Jahr zwei neue Planeten zu erschließen, wie wir das bisher getan haben. Wir sind zu zivilisiert und gemäßigt heutzutage. Wenn das so weitergeht, werden wir das Dyson-Paar niemals erreichen, jedenfalls nicht, wenn wir nur herumsitzen und darauf warten, dass CST weitere Wurmlöcher in den Phase-Zwanzig-Raum oder was auch immer freigibt.«
»Mark hat Recht«, kam David ihm zu Hilfe. »Mein Büro hat eine Reihe von langfristigen Vorhersagen erarbeitet, und wir befinden uns in einem Verlangsamungsprozess. Früher nannte man Phasen wie diese ›Goldene Zeitalter‹. Die Dinge laufen glatt, allen geht es gut, und es gibt keine Aufstände.«
»Ich dachte, das wären Rezessionen gewesen«, murmelte Carys.
»Nein, Rezessionen sind etwas anderes.«
»Es ist jedenfalls alles Unsinn«, sagte Marty. »Mein Vorstand hat keine Gewinnerwartungen nach unten korrigiert. Unser Markt befindet sich immer noch in einer heißen Wachstumsphase.«
»Niemand redet von Einschnitten«, sagte David. »Es geht um reduzierte Wachstumsraten, und das ist etwas völlig Anderes. Wenn überhaupt, dann ist Sheldon verdammt clever mit diesem Raumschiff-Projekt. Es gibt nichts Besseres als einen plötzlichen Zuschuss von Regierungsgeldern, um die Wachstumsraten zu beschleunigen. Und der größte Teil der Gelder wird hier auf Augusta ausgegeben.«
»Da irrst du dich, mein Lieber.«
Alle drehten sich zu Amanda um, die sich an Marty kuschelte und völlig unbeeindruckt lächelte. »Meine Familie hat einen Sitz im Vorstand der First-Quad Bank. Ich sehe Intersolare Finanzpläne, bevor sie in die Unisphäre gestellt werden. Der Geldbetrag, der für den Raumschiffbau nach Augusta fließt, ist in makroökonomischen Dimensionen völlig belanglos. Zwanzig Milliarden irdische Dollar sind kaum mehr als der Gegenwert für ein paar Minuten unserer Exportflut.«
»Wir leben jedenfalls gut davon«, sagte Liz. »BitorUU hat den Kontrakt zur Entwicklung von Bioscreening-Systemen für das Raumschiff gewonnen.«
»Das wusste ich nicht«, sagte Joanne. »Meinen Glückwunsch. Arbeitest du selbst daran?«
»An einigen Konzepten, ja.«
»Ein einzelnes System für einen super-spezialisierten Markt, pah!«, sagte Amanda. »Das bringt der restlichen Industrie überhaupt nichts. Was meine Argumente nur noch bestätigt.«
»Mein Mädchen.« Marty beugte sich zu ihr, und sie küssten sich lasziv.
»Was glaubt ihr, warum man nur ein einziges Raumschiff baut?«, fragte Kyle. »Wenn ihr mich fragt, ist das lediglich der Anfang. Die Menschen sind sehr interessiert an dieser Dyson-Alpha-Mission, und bis das Raumschiff vom Stapel läuft, wird das öffentliche Interesse den Fußball-Cup noch übersteigen. Wenn ihr mich fragt, ist es ein perfektes Gegenmittel zur allmählich absterbenden Phase-Drei-Expansion von CST. Jeder, der auch nur ein Gramm Romantik im Blut hat, wird auf die Chance anspringen, in das wilde Unbekannte aufzubrechen und irgendwo zu siedeln, wo CST mit seinen gierigen Fingern niemals hinkommen wird.«
»Unsinn«, widersprach ihm Marty. »Wenn das zuträfe, würden all deine Romantiker längst auf Far Away leben.«
»Ich meinte frische, saubere Welten, nicht irgendwelche gewalttätigen anarchistischen Höllen.«
»Das wird nicht passieren«, beharrte Marty auf seinem Standpunkt. »Etwas Ähnliches hatten wir auch früher schon. Jede Wette, dass all die Welten, die ihre Bande zum Commonwealth durchschnitten haben, um frei zu sein, inzwischen in eine mittelalterliche Barbarei
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