Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
zurückgefallen sind. Isolationismus funktioniert niemals. Seht euch doch nur an, in welch einem Zustand die Erde gewesen ist, bevor Sheldon und Ozzie uns die Wurmlöcher gebracht haben.«
»Interessante These«, sagte Carys.
»Eine Welt, von der Galaxis abgeschnitten«, sagte Marty. »Das zeigt sehr deutlich, wie es aussieht.«
David weigerte sich, auf den Köder anzuspringen. Er lächelte Marty zu und verdrehte die Augen.
»Habt ihr gehört, dass sie Wilson Kime als Missionskommandanten ausgesucht haben?«, fragte Carys. »Das muss Nigel Sheldon wirklich wurmen.«
»Wäre das nicht eine Story für dich?«, fragte Antonio.
»Könnte sein. Alte Feinde, die ihre Rivalität begraben müssen, dem Besseren des gesamten Commonwealth zuliebe.«
»Wenn man es so ausdrückt, klingt das ziemlich langweilig.«
Mark nahm die Würstchen vom Grill und legte sie auf den Servierteller. »Essen ist fertig!«
Liz nahm sich viel Zeit im Badezimmer, während sie sich zum Schlafengehen fertig machte. Sie nahm eine Dusche und benutzte einige der kleineren, kostspieligeren Flakons mit Düften, von denen sie einige Tropfen auf ihrer Haut verrieb, bis sie zu glühen schien. Dann nahm sie die besondere seidene Wäsche heraus, von der sie wusste, dass Mark sie wirklich mochte. Sie kämmte ihr schwarzes Haar, bis es weich über die Schultern fiel, und schließlich zog sie den goldenen Schlafanzug an und arrangierte ihn so, dass er vorne beinahe offen stand. Sie warf einen letzten zufriedenen Blick in den Spiegel und versicherte sich einmal mehr, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, sich keiner Schwangerschaft zu unterziehen; ihr Bauch war noch immer so fest und flach wie an dem Tag vor zehn Jahren, als sie aus der Rejuvenation gekommen war, und ihre Oberschenkel zeigten keine Spur von Zellulitis.
Damals hatten ihre Freundinnen sie ausgelacht, weil sie sich mit einem Firstlifer eingelassen hatte und gesagt, das wäre auch eine Methode, sich die Rechnungen für Silent World zu sparen. Liz musste einräumen, dass er etwas Welpenhaftes an sich gehabt hatte, als sie sich zum ersten Mal auf einer Party getroffen hatten, die von einer der Produktionsgesellschaften gegeben worden war, für die Carys arbeitete. Mark hatte unter all den Prominenten und Möchtegern-Produktionsleuten so unbehaglich und verloren ausgesehen, dass ihn zu retten, ihr als das einzig Anständige erschienen war. Anschließend hatten sie sich noch ein paar Mal getroffen, und sie hatte diese Treffen genossen, weil er über das Leben an sich und das Commonwealth so begeistert gewesen war und nicht die vorsichtige Falschheit an den Tag gelegt hatte, die für Menschen ihres Alters so charakteristisch war. Mit ihm musste sie keine Spielchen spielen; dazu war er viel zu ehrlich. Liz hatte das als ungeheuer beruhigend empfunden. Und so war es vielleicht tatsächlich eine unbewusste Hoffnung gewesen, seine ehrliche Jugend würde ein wenig auf sie abfärben, auch wenn der Altersunterschied für ihn nie ein Problem dargestellt hatte. Und dann, eines Tages und völlig aus dem Blauen heraus, hatte er sie gefragt, ob sie ihn heiraten wolle, davongetragen von irgendeiner romantischen Stimmung, dass sie beide Seelenverwandte wären.
Liz hatte ganz dicht davor gestanden, Nein zu sagen, ganz dicht. Eine harte, entschiedene Grenze, die ihm einen Monat lang weh getan hätte, bevor er sich einem anderen, gleichermaßen unerfahren jungen Ding in seinem eigenen Alter zugewandt hätte und mir ihr zusammen in den Sonnenuntergang gefahren wäre. Nur, warum hätte sie das tun sollen? Was war schon dabei, wenn er so süß und unerfahren war wie ein Welpe? Männer, die rücksichtsvoll und aufmerksam waren, gab es selten, ganz gleich, in welchem Alter. Und mehr noch … Sie würde ewig leben, oder einen verdammt großen Teil der Ewigkeit zumindest, und warum sollte sie nicht für zwanzig Jahre oder so mit einem guten Mann glücklich sein? Zur Hölle mit all ihren eifersüchtigen Freundinnen und deren anzüglichen Bemerkungen.
Seit damals hatte es nicht einen einzigen Tag gegeben, an dem Liz ihren Entschluss bereut hätte. Sie hatten miteinander gestritten – welches Ehepaar tat das nicht –, doch niemals über irgendetwas Ernstes. Mark war ein wundervoller Vater. Liz hatte nie vorgehabt, mehr als ein Kind zu bekommen, doch allein das Zusammensein mit Mark über die Jahre hinweg hatte sie dazu gebracht, nachzugeben und Sandy zuzustimmen.
Mit einer Sache hatten ihre Freundinnen
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