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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Konsolen fröhlich zuwinken würden. »Willkommen!«, würden sie in ihrer eigenen Sprache singen. Er hatte es selbst einmal erlebt, vor zwölf Jahren, als er auf Augusta Chef des Einschließungskammer-Managements gewesen war. Ihre sanften Stimmen hatten unendlich amüsiert geklungen, nichts als Gelächter für die ernsten Menschen und ihre klobige Maschinerie. Oscar hätte am liebsten einen Stein aufgehoben und ihn nach den selbstgefälligen Schwärmern geworfen.
    Doch diesmal hätte das kühle rote und blaue Terrain ein Stillleben sein können, so reglos war alles. Hier gab es keine Silfen.
    Oscar ging einmal mehr die Schleife durch und überzeugte sich, dass jede Station stabil war. »Bodenmannschaften, Kontakt herstellen«, befahl er.
    Der Boden der Einschließungskammer verwandelte sich in eine breite Rampe. Luftschleuse Nummer Zwo glitt auf. McClain Gilbert und vier Mitglieder seines Erstkontaktteams standen hinter der Irisblende. Sie trugen ihre magentafarbenen Isolationsanzüge, eng sitzende Einteiler mit einer flexiblen Haube, die am Schädel klebte, und mit einem breiten transparenten Visier vor dem Gesicht. Der Rückentornister war klein und schmal und enthielt eine leichte Luftregenerationseinheit sowie die Supraleiterbatterien für das Kraftfeld, das sie als Schutz unsichtbar unter dem Gewebe trugen. Es war eine Vorsichtsmaßnahme gegen neu entdeckte einheimische Tiere, die sich feindselig verhielten und versuchten herauszufinden, wie die Eroberer schmeckten.
    Kameras an den Seiten der Hauben übertrugen ihre Bilder auf die großen Schirme über den Fenstern. Ein rascher Check zeigte Oscar, dass mehrere hundert Millionen Menschen sich in die Unisphäre eingeloggt hatten, um diesen Augenblick mitzuverfolgen. Es waren die Erkundungssüchtigen und die Zuhause-Bleiber, die nicht genug von fremden Welten und der Expansion der menschlichen Besiedelungsgrenze kriegen konnten.
    »Und raus mit euch, Mac«, befahl Oscar den heroisch wirkenden Gestalten, als sie am Fuß der Rampe standen.
    McClain Gilbert nickte flüchtig und stapfte vorwärts. Das Kraftfeld vor dem Gateway ließ ihn ungehindert passieren und schloss sich hinter ihm gleich wieder. Er setzte den Stiefel auf die fremde Oberfläche mit ihrem gefiederten roten Gras.
    »Ich taufe diesen Planeten auf den Namen Chelva«, intonierte McClain Gilbert feierlich, während er von einer genehmigten Liste ablas. »Mögen diejenigen, die hierher kommen, das Leben finden, nach dem sie gesucht haben.«
    »Amen«, murmelte Oscar leise. »In Ordnung, Leute, an die Arbeit bitte.«
    Die Vorschriften besagten, dass sie augenblicklich mit dem Sammeln von Boden- und Pflanzenproben beginnen sollten, die anschließend rasch zum Gateway zurückgebracht wurden. Nachdem sie damit fertig waren, würde das Team die Umgebung rings um den Wurmlochausgang genauer in Augenschein nehmen und untersuchen.
    »Das Gras-Äquivalent ist schwammig«, meldete McClain Gilbert. »Ähnlich irdischem Moos, aber mit viel längeren Stängeln, und sie glänzen, als wären sie mit einer Wachsschicht bedeckt. Dem nach zu urteilen, was ich sehen kann, ist der Untergrund direkt neben dem Bachlauf ziemlich kieshaltig. Sieht aus wie Feuerstein, die gleiche grau-braune Färbung. Möglicherweise finden sich hier Fossilien.«
    Der Erkundungstrupp marschierte in Richtung Wasser. Bachläufe, Seen, Meere, Tümpel boten stets eine reiche Vielfalt einheimischen Lebens.
    »Okay, wir haben Gesellschaft«, verkündete McClain in diesem Augenblick.
    Oscar blickte überrascht von seinen Portalen auf. Der Erkundungstrupp war vielleicht hundert Meter vom Wurmlochausgang entfernt, und er konnte im Augenblick nur drei der Männer direkt sehen. Zwei von ihnen deuteten auf etwas. Oscars Blick huschte zum Bildschirm hinauf. Die kleinen, nagerartigen Lebewesen waren aufgetaucht, und die Kameras an den Hauben folgten ihnen, als sie zwischen den flachen Kieselsteinen den Bachlauf entlang hüpften. Jetzt sah er sie zum ersten Mal richtig und stellte fest, dass er mit seiner ursprünglichen Vermutung, es handele sich um Nager, völlig daneben gelegen hatte. Sie hatten überhaupt nichts mit Eichhörnchen oder dergleichen zu tun. Ein runder, konischer Rumpf von dreißig Zentimetern Länge, bedeckt mit bleigrauen Schuppen und einer Struktur, die erstaunlich an Stein erinnerte. Sie besaßen drei kräftige Gliedmaßen am hinteren Ende, eines direkt unter dem Rumpf und zwei etwas längere an den Seiten. Wo die Gliedmaßen im Rumpf

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