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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gesamten Wegs nach draußen die Blicke der Chairwoman in seinem Rücken brennen. Sobald sich die hohen Türen hinter ihnen geschlossen hatten, blickten er und McClain sich vielsagend an. Mac blähte die Wangen und stieß die Luft aus. »Meine Güte, was für eine harte Nuss«, murmelte er leise.
    Bei seinen Worten drehte sich Soolina Depfor zu ihm um und musterte ihn mit erhobenen Augenbrauen. Mac lief puterrot an.
    »Unser offizieller Kanal zum High Angel befindet sich hier«, erklärte Soolina Depfor und führte sie in einen Konferenzraum, gleich hinter der Empfangshalle. Er war beträchtlich einfacher gehalten als das Büro der Chairwoman, mit einem ovalen Tisch in der Mitte und sechs hochlehnigen Ledersesseln ringsum. »Sprechen Sie einfach«, sagte die Depfor. »Der High Angel hört Sie.« Sie ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    »Ich korrigiere mich: zwei harte Nüsse«, sagte Mac, als sie an einem Ende des Tisches Platz nahmen.
    Oscar schaute ihn warnend an. »Hallo?«
    Die glatte Wand am anderen Ende des Raums leuchtete in einem dunklen Blau auf; dann wurde sie klar und zeigte ein Spiegelbild des Konferenzraums. Ein einzelner Mann saß auf halber Höhe des ovalen Tisches. Er trug einen schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt und dunkle Hosen. Auf seinem Gesicht schimmerte ein Dreitagebart, und der Haaransatz über seiner Stirn wich bereits zurück. Es war ein Bild, das beruhigen sollte, die Art von Führungspersönlichkeit, die Vertrauen erweckte. »Hallo.«
    »Sie sind der High Angel?«, fragte Mac.
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ich habe festgestellt, dass dieses Bild Ihrer Spezies hilft, sich mit mir zu unterhalten. Ein Bild meines Rumpfes und der Habitationssektionen erscheint irgendwie ein wenig zu protzig.«
    »Danke sehr für Ihre Rücksichtnahme«, erwiderte Oscar.
    »Nach dem Meeting mit unserer geschätzten Chairwoman war es das Wenigste, was ich tun konnte, Ihnen das Leben ein wenig zu erleichtern«, sagte der High Angel. »Sie haben im Übrigen durchaus Recht, Mac, sie ist eine verdammt harte Nuss. Ich schätze, das ist auch der Grund, warum Ihre Leute sie immer wieder wählen – niemand wagt es, gegen sie zu stimmen. Aber selbstverständlich erledigt sie ihre Arbeit auch gut.«
    »Sie haben mitgehört, was wir in ihrem Büro besprochen haben?«
    »Ich höre alles, was sich in meinem Innern abspielt. Wie ich Ihren Commonwealth-Führern gleich von Anfang an deutlich gemacht habe, bin ich hier, um von anderen Spezies zu lernen. Das geht nur durch Beobachtung.«
    »Ich weiß, dass es vielleicht nicht ganz zum Thema gehört, aber warum sammeln Sie all diese Informationen?«
    »Warum verbringt Ihre Spezies so viel Zeit mit dem Reden über Sex, Politik und Religion? Wir sind, was wir sind, ganz gleich, wie unser äußeres Bild, unsere Natur und unsere Größe erscheinen mögen. Meine Priorität ist das Sammeln von Informationen über fremde Spezies. Ich bin ein Forscher und Sozialanthropologe. Ich kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun.«
    »Okay«, sagte Mac in liebenswürdigem Tonfall. »Und für wen sammeln Sie all diese Daten?«
    »Das weiß ich nicht mehr genau; so lange mache ich das nun schon. Andererseits könnte das vielleicht auch eine Lüge sein und ich versorge eine ganze Flotte von Kriegsschiffen, die aus Andromeda herangebraust kommen, mit Informationen über diese Galaxis und ihre Bewohner. Eines Tages wird sich meine Art im Zentrum des kollabierenden Universums einfinden und die Saat einer neuen Evolution in das Nächste Universum hinüber retten, das an Stelle des jetzigen entsteht, eine Mischung aus dem Besten, das es in diesem Universum gegeben hat. Oder vielleicht beobachte ich die planetengeborenen auch aus reinem Vergnügen hier in meinem olympischen Orbit. Suchen Sie sich einen Grund aus, meine Herren; Ihre Spezies hat alle von mir genannten und noch eine ganze Reihe mehr vorgebracht.«
    »Warum sind Aliens nur alle so darauf bedacht, in Rätseln zu sprechen?«
    »Sie werden mich ja wohl nicht mit den Silfen vergleichen wollen, oder? Es ist wirklich ganz einfach, wie ich bereits gesagt habe. Ich sammele Informationen; das ist alles. Ich nehme an, ich ziehe Befriedigung aus der Begegnung mit Ihnen und daraus, von Ihnen zu lernen. Ich bedaure, wenn ich Ihnen im Gegenzug nur sehr wenig vermittle, doch auch das ist meine Natur. Vielleicht werde ich eines Tages beschließen, etwas mit all dem Wissen anzufangen, das ich erworben habe, und mich transformieren oder

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