Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Mega-Protuberanz, die so gut wie jegliches Leben auf Far Away ausgelöscht hat, ein Beispiel solcher Kriegslüsternheit darstellt, aber es geht ganz entschieden über die Ethik der meisten Zivilisationen und Spezies hinaus. Wie Sie jedoch wissen, beobachte ich den Raum in einem Umkreis von vielen, vielen Parseks. Sollte es irgendwo dort draußen eine derartig bedrohliche Spezies geben, dann besitzt sie die Fähigkeit, meinen Sensoren zu entgehen. Eine besorgniserregende Möglichkeit, das räume ich ein.«
»Oder eine Gefahr, die so überwältigend ist, dass es sich nicht lohnt, darüber nachzudenken«, sagte Mac.
»Das ist ein typisch menschlicher Standpunkt«, entgegnete der High Angel. »Ich betrachte das von einer anderen Warte aus; doch ich bin an Ihren Standards gemessen wahrscheinlich so etwas wie ein Feigling.«
»Ist das der Grund, warum Sie das Dyson-Paar nicht besucht haben?«
»Sagen wir einfach, ich habe die beiden Sterne aus einer komfortablen Distanz beobachtet. Ich bin neugierig, das gebe ich gerne zu – und das ist in diesem speziellen Fall auch der Grund dafür, warum ich bereit bin, Ihnen über meine normalen Gepflogenheiten hinaus zu helfen.«
Oscar strich sich mit der Hand über die Haare. »Ich danke Ihnen sehr dafür. Falls Sie irgendetwas Wichtiges beobachten …«
»Werde ich es Sie selbstverständlich sofort wissen lassen. Und bitte fühlen Sie sich frei, mich jederzeit wieder zu rufen, sollten Sie weitere Fragen haben. In Zukunft werde ich eine direkte Verbindung von jedem von Ihnen beiden durch die Unisphäre akzeptieren.«
Sowohl Paula als auch Hoshe saßen während der gesamten Fahrt mit dem Expresszug nach Kerensk schweigend in der Ersten Klasse, wo sie die Informationen durchgingen, die sie bisher über den Fall zusammengetragen hatten. Diagramme, Zusammenfassungen, Finanzen, alles flimmerte durch ihre visuelle Sicht. Selbst Paulas Konzentration geriet unter der Datenflut hin und wieder ins Wanken.
Beide unterbrachen ihre Arbeit für den Shuttle-Transfer zum High Angel. Hoshe war fasziniert von dem, was vor den Bullaugen zu sehen war, und befahl seinem E-Butler, einen Datenstrom mit Informationen abzurufen. Nachdem sie am Stängel von New Glasgow angedockt hatten, instruierte Paula ihren E-Butler, das interne Informationsnetz des High Angel nach Richtungsanweisungen zu befragen, während die übrigen Passagiere auf ihrem Weg zum Lift an ihnen vorbeischwebten. Ein untergeordnetes Programm dirigierte sie den gewundenen Korridor hinunter zu einer Tür, die zu einer kleineren Liftkapsel führte.
»Haben Sie irgendetwas von Bedeutung in den Dateien gefunden?«, fragte sie Hoshe, als die Lifttüren zuglitten und die Kapsel beschleunigte.
Hoshe blickte sich misstrauisch um. »Können wir hier drin ungestört reden?«
»Ja. Der High Angel bekommt alles mit, was in seinen Innenräumen geschieht. Ich habe ihn bereits über den Fall informiert.«
»Oh. Richtig. Nun ja, das Tampico National Tax Office war sehr hilfreich. Nachdem AquaState an die Börse gegangen ist, wurden die Aktienanteile von Tara durch die Kanzlei Broher Associates, die Scheidungsanwälte Taras, bei der Tampico First State Bank deponiert. Acht Monate später, nachdem Morton dem Aktientausch zugestimmt hatte, wurden sie gegen Aktien von Gansu Construction ausgetauscht. Alles ganz normal. Dann lagen die Akten einfach da, bis Tara wiederbelebt wurde. Danach hat sie sie zurück auf ihre Bank auf Oaktier transferiert.«
»Was ist mit der Dividende?«
»Gansu war ein exzellenter Deal. Die Firma hat alle vier Monate Dividende ausgeschüttet, und der Aktienkurs stieg in der Zwischenzeit auf das Zwölffache des Ausgabekurses. Morton ist ein guter Firmenchef. Das Geld ging geradewegs in den Fonds für Langzeitinvestitionen der Bank, der sich im Laufe der letzten siebzehn Jahre ebenfalls sehr gut entwickelt hat, auch wenn der Wertzuwachs unter dem der meisten gemanagten Fonds liegt. Kein Geld wurde je entnommen; es blieb dort liegen und vermehrte sich. Die Bank zahlte jedes Jahr Zinssteuern. Niemand wunderte sich ob der langen Zeit. Offensichtlich gibt es eine ganze Reihe von Konten, die so lange unangetastet bleiben, manche davon jahrhundertelang.«
»Hatte sie ein Konto bei der First State?«
»Nein.«
»Und es gibt keine Hinweise darauf, dass Wyobie Cotal außerhalb von Oaktier ein Konto gehabt hätte? Wenn sie zusammen auf Tampico gelebt haben, müssen sie irgendwoher Geld bekommen haben. Die Transaktionen müssten
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