Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
eingesperrt!«
»Keine Panik, Sohn. Sie haben uns mit heruntergelassenen Hosen erwischt, okay, aber jetzt ist die ganze Anlage narrensicher abgeriegelt. Sieh nur …« Er deutete auf einen der Türme. Die Außenfläche schimmerte leicht, das verräterische Funkeln eines weiteren Kraftfelds. »Wir isolieren sie und bringen dann die Artillerie herein, um sie zu erledigen. Standardprozedur, das alles.« Er drehte sich um und bemerkte, dass sein Partner ihn völlig ignoriert hatte; er blinzelte nach draußen über das nackte Land hinweg in Richtung des Rangierbahnhofs.
»Was zur Hölle ist das denn?«
Es war ganz knapp gewesen, doch schließlich war es dem Wartungstechniker gelungen, all seine Arrays mit dem Netzwerk des Gateway-Kontrollzentrums zu verbinden. Die RI war ausgesperrt.
»Jetzt können sie die Koordinaten des Gateways nicht mehr ändern!«, sagte er triumphierend. »Ich habe das Befehlsnetzwerk isoliert, und das System ist auf seine internen Arrays zurückgefallen. Alles bleibt genauso, wie es ist.«
»Großartig«, schnarrte Rob. »Was, wenn sie die Energiezufuhr unterbrechen?« Er hatte bereits ein leichtes Beben des Bodens gespürt. Es hatte definitiv ganz in der Nähe eine Explosion gegeben. Ein anderer Teil des Teams war im Vorrücken begriffen. Er wünschte, die ganze Operation wäre nicht so strikt aufgeteilt gewesen; es war hart, nicht zu wissen, was draußen passierte.
Der Techniker bedachte ihn mit einem herablassenden Blick. Er setzte sich an die Konsole, deren Arrays er verstümmelt hatte, und erzeugte neue Diagramme auf den großen Wandportalen. »Das haben sie bereits, sieh her. Die Energiezufuhr aus dem Netz ist so gut wie tot. Wir laufen bereits mit Strom aus dem Niling D-Sink. Alles ist in bester Ordnung. Wir müssen nur noch dreißig Minuten durchhalten; das ist alles.«
Plötzlich meldete Robs E-Butler, dass er wieder eine Verbindung zu den Knotenpunkten der Cybersphäre des Raums herstellen konnte. Ein halbes Dutzend Rufe kamen herein und verlangten seine Identität zu erfahren. »Sag ihnen, sie sollen sich verpissen«, befahl er dem E-Butler.
»Das ist eigenartig«, sagte der Techniker. Sein Blick ging in eine unbestimmte Ferne, während er die Daten in seinem virtuellen Sichtfeld studierte. »Die Cybersphäre ist sauber. Irgendjemand hat die Kaos-Software neutralisiert. Sie ist aus dem System gespült worden.«
»Ist das gut oder schlecht für uns?«, fragte Rob.
»Es ist zumindest verdammt merkwürdig. Ich hätte nicht gedacht, dass die RI von Anshuns Cybersphäre mächtig genug ist, um eine so komplexe Kaos-Software derart schnell zu eliminieren.«
»Inwiefern betrifft uns das?«, fragte Rob. Er hasste es, mit diesen Spezialisten und Nerds zusammenzuarbeiten. Sie hatten durch die Bank keine Ahnung von der praktischen Seite einer Mission.
»Überhaupt nicht, ehrlich nicht. Ich meine, die Security von CST hat keine Möglichkeit, zu uns rein zu kommen oder zu der Kammer mit der Gateway-Maschinerie vorzudringen – wir kontrollieren das Kraftfeld, das sie einschließt.« Er kratzte sich an der Wange. »Es mag vielleicht ein wenig härter für uns werden, am Ende von hier zu fliehen, wenn all ihre Sensoren wieder funktionieren. Ich muss darüber nachdenken.«
Rob warf einen Blick zu dem anderen Wachmann, der einfach mit den Schultern zuckte.
»Oh, warte«, sagte der Techniker. Er beugte sich vor, und eines der Portale zeigte ein körniges Bild von einem Sensor, der den Korridor unmittelbar vor dem Kontrollraum abdeckte. »Es geht los. Sie haben den Lift wieder in Betrieb genommen.« Der Sensor zeigte, wie sich die Aufzugstüren schlossen. Zehn Sekunden später detonierte die ferngesteuerte Ladung. Rob sah, wie die Türen erzitterten und die Fuge in der Mitte aufriss, während sich das Metall nach außen wölbte. Eine dichte Wolke schoss durch den Spalt nach draußen. Es war Staub, nicht Rauch, erkannte Rob.
Der andere Wachmann kicherte. »Jetzt kommen sie bestimmt nicht mehr mit dem Lift nach unten. Wahrscheinlich ist der ganze Schacht eingestürzt.«
Rob musterte die Metallplatte vor der Feuertür. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Security im Treppenhaus war, das zu dieser Tür führte. Nach den Instruktionen, die er an diesem Morgen entschlüsselt hatte, konnten sie den Raum durch den Haupteingang verlassen, sobald der Liftschacht eingestürzt war. Eines der Büros im Korridor draußen besaß einen Wartungsschacht, der sie nach unten zur Gateway-Maschinerie
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