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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Herzschlag zu beruhigen.
    »Wir sind dicht«, meldete Anna. In ihrer Stimme schwang unüberhörbar Zufriedenheit mit. Sie lächelte breit über das runde Gesicht, trotz der kritischen Situation unten am Boden. Ihre Augen und ihr Mund waren stark mit OCTattoos überzogen, die ein filigranes Geflecht von Gold und Platin auf ihrer Haut erzeugten, das immer wieder aufleuchtete und verschwand. Hände und Unterarme zeigten das gleiche Geflecht, das sich bis hin zu ihren Handgelenken und Fingern ausdehnte, als sie einen I-Spot auf der Konsole berührte.
    »Gute Arbeit«, sagte Wilson zu ihr. Eigentlich mochte er derartige Extravaganz nicht besonders – seine eigenen OCTattoos waren völlig unsichtbar -; doch er musste einräumen, dass Annas Leistungen bisher tadellos gewesen waren. Sie war es gewesen, die die überraschten und nervösen Techniker in Arbeitsgruppen organisiert hatte, welche durch das Lebenserhaltungssystem gegangen waren und die massiven Notschotten mit elektrischen Werkzeugen und Muskelkraft verschlossen hatten – eine von einem Dutzend Aufgaben, mit denen er sie betraut und die sie fehlerlos durchgeführt hatte. Die Klimaanlage war hochgefahren worden und lief, und Ventilatoren bewegten die schwere Atmosphäre. Notbeleuchtung mit tragbarer Energieversorgung erhellte die Gänge. Inzwischen teilte Anna das Personal in Schadensbekämpfungsteams auf, die sich für alles bereit hielten.
    Während Anna all ihre Aufgaben erledigt hatte, war Wilson hektisch die Diagramme und Schemata der Second Chance durchgegangen, um herauszufinden, inwieweit das Schiff bereits einsatzfähig war. Es hatte nicht lange gedauert. Angesichts der gewaltigen Menge an Ausrüstung, die man bisher im Rumpf untergebracht hatte, war nur eine alarmierend kleine Zahl von Systemen tatsächlich verfügbar, und so gut wie nichts davon von praktischem Nutzen für die gegenwärtige Situation. Der einzige größere Erfolg bestand darin, dass sie das Notfallkommunikationssystem der Plattform benutzen konnten, um eine Verbindung zur planetaren Cybersphäre herzustellen. Durch diese Verbindung stand Wilson praktisch ununterbrochen mit der SI in Kontakt, seit er an Bord der Second Chance gegangen war. Er war dankbar dafür, dass die SI ein weit über das übliche Maß hinaus gehendes Interesse an dem Angriff zeigte.
    »Die Special Forces Squadron von Anshun wird in sieben Minuten rings um den Komplex in Stellung gehen«, berichtete die SI den Menschen an Bord. »Erste Verstärkungstruppen von CST werden vier Minuten darauf in der Station eintreffen; sie müssten schneller einsatzbereit sein als die lokalen Kräfte. Außerdem wurden auch Kräfte des Commonwealth Security Directorate mobilisiert.«
    »Selbst wenn es ihnen gelingt, den Schutzschirm der Perimeterverteidigung zu überwinden, sind sie mit irgendwas ausgerüstet, womit sie diese gottverdammten Alamo Avengers erledigen können?«, fragte Wilson. Er war sich bewusst, dass Anna ihm einen ängstlichen Blick zuwarf. Winzige goldene Geflechte leuchteten um ihre Augenpartie herum, als sie ihre virtuelle Sicht anwies, direkt auf die Daten zuzugreifen.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete die SI. »Einer der Gründe für den Ruf, in dem die Alamo Avengers immer noch stehen, ist die schiere Menge an Energie, die sie gespeichert haben. Der Bau dieser Maschinen war extrem kostenineffektiv; sie besaßen eine schlechte Reichweite und beschränkte taktische Kapazitäten, und doch lag ihre Effizienz im Einsatz gegen die Bunkerstellungen der Föderation bei fast einhundert Prozent. Die Single Star Republic kam ihrem Ziel sehr nah, Austin in eine isolierte Welt zu verwandeln.«
    »Soll das heißen, dass wir im Komplex nicht über Waffen verfügen, die schwer genug sind, um diese Alamo Avengers auszuschalten?«
    »Das ist richtig, doch das Security Directorate verfügt über diese Waffen, insbesondere angesichts des Kraftfeldgenerators der Maschinen. Allerdings müssen Sie warten, bis die Verstärkungen eintreffen, und das wird noch fünfundzwanzig Minuten dauern.«
    Wilson warf einen Blick auf den Displayschirm. Er und Anna hatten ihren Kommandostand in einem Dienstraum eingerichtet, in dem mehrere Netzwerksysteme und Arrays installiert waren und kaum irgendetwas anderes. Wände, Boden und Decke waren noch nackt und unverkleidet, und Kabelkanäle führten an der Decke entlang wie zwei stumpfsilberne Schlangen, die in einem Paarungstanz umeinander geschlungen waren. Sie hatten drei Konsolenschirme

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