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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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und das Kraftfeld des metallenen Monsters. Die sechs Beine schwangen herum und drehten den Avenger, bis Rumpf und Kopf direkt in Richtung des Gateways zeigten. Der Alamo Avenger setzte sich in Bewegung, langsam zuerst, und krachte durch eine weitere Wand. Nach und nach wurde er schneller.
    Als er durch den Wartungssaal für die Konstruktionsbots brach, barst der Boden unter seinen Füßen. Ein wenig außer Gleichgewicht stolperte er ein paar Schritte weiter; dann drehte er den Kopf, um zu sehen, ob eine Bedrohung aufgetaucht war. Undurchdringliche Staubschwaden schossen aus dem Riss im Boden. Dann schob und zwängte sich ein zweiter Alamo Avenger aus dem neu entstandenen Tunnel. Der erste wartete, bis der zweite sich auf gleicher Höhe befand, dann setzten sie ihren Ansturm auf den dritten Turm und das Gateway fort.

    Im Café herrschte Totenstille, als Alessandra Barrons ehrfürchtige Stimme den Start der Raumflugzeuge meldete. Adam wurde bewusst, dass er sich erwartungsvoll die Unterlippe leckte, und er beherrschte sich hastig. Die Bilder von der schwelenden Landschaft rings um das Kraftfeld, das den Raumschiffkomplex umgab, verschwanden und wichen einer sauberen Grafik, die den Orbit der Assemblierungsplattform um Anshun zeigte. In Verbindung mit Barrons wieder ernster Stimme illustrierte sie die bevorstehende Zerstörung. In der Ecke lief ein Countdown herunter. Die Zahlen stimmten ziemlich genau mit dem Zeitgeber in Adams virtueller Sicht überein.
    Die Second Chance hatte noch vier Minuten zu leben. Adam warf einen raschen Blick in die Runde und auf die gebannten Gesichter der übrigen Gäste. Er sah Entsetzen und Faszination zu gleichen Teilen. Endlich einmal fühlte er keine Schuld angesichts dessen, was er getan hatte. Dort oben auf der Plattform gab es keine Unschuldigen, keine Kinder ohne Memorycell Inserts. Diesmal nicht. Diesmal würde alles richtig sein.
    Irgendeinem von Barrons Mitarbeitern war es gelungen, sich Zugang zu dem Schwarm von Mikrosatelliten im Orbit von Anshun zu verschaffen, die normalerweise mit geologischen Überwachungsaufgaben betraut waren. Tausende winziger Festkörpersensoren auf äquatorialen Umlaufbahnen wechselten ihre Blickrichtung auf einen spezifischen Lichtpunkt. Die Assemblierungsplattform schwamm im Zentrum des Bildes in den Fokus, eine gigantische blau-graue Halbkugel aus Malmetall. Die konturlose Symmetrie der Plattform verlieh ihr ein eigenartig organisches Aussehen, fand Adam.
    Dunkle Linien erschienen auf der Oberfläche und formten lange, blütenblattähnliche Umrisse. Adam blinzelte und beugte sich vor. Eine Sekunde zuvor waren sie noch nicht da gewesen, dessen war er ganz sicher. Dann schossen dünne Jets aus schneeweißem Gas aus den breiter werdenden Spalten, die sich weiter und weiter öffneten. Sonnenlicht strömte auf die Plattform herab und überdeckte die düstere Notbeleuchtung. Der unvollständige Rumpf des Raumschiffs glänzte silbern und weiß im Zentrum einer sich immer weiter ausdehnenden Wolke von Gasen.
    »Nein!«, stöhnte Adam. »Das ist unmöglich!« Sein Zeitgeber zeigte einhundertfünfzig Sekunden bis zum Einschlag an.
    Zwei Plasmamotoren zündeten und überstrahlten das Bild mit einer weißen Nova aus superheißen Partikeln. Beide Antriebsjets gingen glatt durch das gefaltete Malmetall der Plattformhülle hindurch und sandten einen Zwillingsspeer aus Licht mehr als hundert Kilometer in Richtung der Planetenoberfläche hinunter. Ein Teil des Plasmastroms prallte von den Rändern der Löcher ab und wurde zurück auf das Raumschiff und das Trägergerüst geworfen. Isolationsmatten und Kabel lösten sich in ihre Bestandteile auf, während Träger verdampften oder zu dünnen, wachsweichen Stäben schmolzen, die Fäden zogen wie heißer Käse, als das Raumschiff sich langsam in Bewegung setzte und vom Gateway entfernte. Container mit Ausrüstungsteilen gingen in Flammen auf und schossen wie orangefarben leuchtende Kometen durch das stellare Inferno, um ein Stück weiter wie Feuerwerkskörper zu zerplatzen.
    Die Second Chance wurde schneller. Zuerst erzitterte der riesige Rumpf und wollte zur Seite ausbrechen, doch dann analysierten die Steuerprogramme die ungleichmäßige Masseverteilung, und der Pilot – Adam fragte sich, ob es Wilson Kime persönlich war – korrigierte die Antriebe entsprechend. Sobald der Schub stabilisiert war, endete das Zittern, und das Raumschiff stieg senkrecht in die Höhe, während es sich weiter und weiter vom Planeten

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