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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Folge auf der gespannten Haut ihrer Unterarme.
    »Haben wir irgendwelche Waffen installiert?«, fragte er verzweifelt.
    Annas virtuelle Hände zogen mit brutaler Macht Daten aus dem Array. »Nein, Sir. Nichts.«
    »Gottverdammt!« Er hämmerte mit der Faust auf die Konsole, und sein Körper geriet in Rotation. Er benötigte alle Kraft der anderen Hand, um sich festzuhalten.
    »Irgendwelche Anzeichen, dass die Alamo Avenger bereits an die Oberfläche durchbrechen?« Ihm blieb keine andere Wahl, als alles der SI zu überlassen und zu beten, dass es ihr gelang, die Firewalls rechtzeitig zu durchbrechen.
    »Nein«, sagte die SI.
    »Okay. Wenn ihr dann bitte einen Speicherbereich vorbereiten würdet, um die Erinnerungen eines jeden an Bord aufzunehmen? Falls ihr das Gateway nicht schließen könnt, dann müssen die Erinnerungen später zu den Kliniken transferiert werden, wo die Wiederbelebungen durchgeführt werden.«
    »Selbstverständlich werden wir das tun. Doch es gibt da ein neues Problem.«
    Anna warf Wilson einen gequälten Blick zu. Er sah deutlich, wie schwer es ihr fiel durchzuhalten, welche Anstrengung es sie kostete, ihre Entschlossenheit zu bewahren. Gewöhnliches Führungstraining war für Situationen wie diese kaum geeignet. Er würde später sorgfältig darüber nachdenken müssen – wenn sie diese Krise erst hinter sich hatten. Bis dahin konnte er nicht viel tun oder sagen. »Was für ein Problem?«, fragte er tonlos.
    »Die Civil Flight Control von Anshun meldet zwei unautorisierte Starts von Raumflugzeugen von einer Insel in der Nähe des Äquators.«
    »Was für Starts?«
    »Unbekannt. Doch die beiden Flugkörper scheinen in Retro-Orbits zu wollen.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Wilson die Konsequenzen dämmerten. »Sie haben es auf uns abgesehen«, murmelte er.
    »Es scheint so, ja.«
    »Wie lange noch?«
    »Falls sie weiterhin konstant beschleunigen – acht Minuten.«
    »Wisst ihr ungefähr, wie groß sie sind?«
    »Den Radarechos nach zu urteilen, handelt es sich um mittelgroße Transporter. Falls dies zutrifft, besitzt jedes der Fahrzeuge eine Masse von zweihundertfünfzig Tonnen, unbeladen.«
    Wilson musste nicht rechnen, um das Ergebnis zu kennen. Zweihundertfünfzig Tonnen, die mit zweifacher Orbitalgeschwindigkeit in die Assemblierungsplattform einschlugen … »Sie brauchen keine Ladung und keinen Sprengkopf«, sagte er leise. Und es spielte auch keine Rolle mehr, ob die SI das Gateway abschaltete oder nicht. Wenn die Alamo Avenger sie nicht erledigten, dann würden es die kinetischen Bomben tun.
    Irgendjemand muss uns richtig hassen , dachte Wilson. Aber warum nur? Was macht das für einen Sinn? Wir werden irgendwann zum Dyson-Paar fliegen. Ich werde wiederbelebt, und bei Gott, ich werde dieses Schiff zum Dyson-Paar bringen!
    Und mit diesem Gedanken kam ihm eine Idee, die ihn selbst erschreckte. »Anna! Wir haben die Treibstofftanks vor zwei Wochen den Drucktests unterzogen; ich erinnere mich daran.«
    »Ja«, antwortete sie vorsichtig.
    »Ist noch Treibstoff in den Tanks übrig?«

    Der Betonboden im Strahlungstestlabor 7D bebte leicht. Apparaturen rutschten und rumpelten über Arbeitsflächen und Schreibtische. Ein leises brüllendes Geräusch war hörbar und schwoll im Gleichklang mit den zunehmenden Vibrationen an. Risse erschienen im Boden, und kleine Splitter von Beton platzten ab und schossen durch den Raum oder tanzten über die instabile Fläche. Kameras an der Decke schwenkten hektisch hin und her, doch die einzige Helligkeit im Labor kam von einem gelben Notlicht, das nach der Sabotage der Generatoren aufgeflammt war. Es bot zu wenig Licht für eine gute Auflösung.
    Sekunden später platzte der Boden förmlich auf. Große Betonbrocken segelten in die Höhe, und von ihren geschmolzenen Rändern spritzte flüssiges Gestein in alle Richtungen. Aus dem klaffenden Riss ergoss sich blendend weißes Licht in das Labor und blendete die Kameras. Kleine Energieentladungen folgten Sekundenbruchteile später und schlugen in jede neutrale Oberfläche ein, wo sie Metall verflüssigten und Glas und Plastik verdampfen ließen.
    Dann ging das Licht aus.
    Ein Alamo Avenger wuchtete sich aus dem Loch und in die Ruine des Labors hinaus. Er schwenkte den Kopf hin und her auf der Suche nach seinem Ziel, wobei er eine Wand zum Einsturz brachte und mehrere Stützpfeiler umriss. Große Trümmerstücke und die Decke des darüber liegenden Labors brachen herab und prallten wirkungslos auf den Panzer

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