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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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anzuzünden.« Nichts war trocken. Der Nebel war so dicht geworden, dass er sich wie Nieselregen anfühlte, und ständig tropfte Wasser von Ästen und Zweigen.
    Ozzie spaltete einen der Äste der Länge nach und produzierte faserige Kienspäne. »Ich schätze, du warst nie bei den Pfadfindern, Kumpel, wie?«
    »Was sind Pfadfinder?«
    »Junge Leute, die gerne Camping machen. Sie lernen, wie man Holz aneinander reibt, bis es Funken schlägt. Damit kann man Feuer machen, ganz gleich, wo man ist.«
    »Das ist doch dämlich! Ich werde bestimmt keine Äste aneinander reiben!«
    »Ganz recht.« Ozzie verbarg sein Grinsen, als er einen Topf mit Flammgel öffnete und die einzelnen Kienspäne vorsichtig mit einer dünnen Schicht des blauen Gels einstrich. Er schob die Späne unter die anderen Äste; dann zückte er sein Butangasfeuerzeug. Es war älter als seine Uhr.
    »Bereit?«
    Er schlug Feuer, und indem er das Feuerzeug auf Armeslänge von sich streckte, hielt er es an die Späne. Das Gel entzündete sich mit einem lauten Womp !, und Flammen leckten um die Äste herum und hüllten den gesamten Stapel ein. Ozzie konnte seine Hand gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. »Ich dachte, Napalm wäre geächtet worden«, murmelte er.
    Orion lachte erleichtert auf und klatschte in die behandschuhten Hände. Die Flammen brannten intensiv und fraßen sich rasch in die anderen Äste und Zweige. Innerhalb weniger Minuten brannte der gesamte Stapel lichterloh und verbreitete wohlige Wärme.
    »Leg immer rechtzeitig neues Holz nach«, sagte Ozzie. »Die neuen Scheite müssen erst trocknen, bevor sie anfangen zu brennen.«
    Während der Junge begeistert alle paar Minuten Holz nachlegte, errichtete Ozzie ein paar Meter abseits das Zelt. Das Gestänge bestand aus zwei einfachen Stäben, die eine doppelt luftisolierte Plane stützten, welche sich automatisch aufblies, sobald Ozzie das Ventil aufdrehte. Über die Isolationsplane kam der Windschutz, stabiles, wasserfestes Gewebe mit langen Heringen, die Ozzie tief in den Boden hämmerte. Nicht dass der Wind den Waldboden je hätte erreichen können, doch allmählich überkam ihn ein ungutes Gefühl wegen des schlechten Wetters.
    Ausnahmsweise hatte Ozzie dem Jungen erlaubt, das Essen auszusuchen, was auch immer er wollte. Orion machte die freudlose Umgebung ernsthaft zu schaffen; er hatte eine Aufmunterung dringend nötig. Also setzten sie sich schließlich in den Windschatten der Zeltklappen, die Ozzie so aufgespannt hatte, dass sie eine kleine Veranda bildeten, während das Feuer sie von vorne wärmte und ihre Kleidung trocknete, und aßen Würstchen, Burger, Bohnen und heißen Käse, den sie über dicke Brotstücke gossen. Als Nachtisch erhitzte Ozzie eine Dose Orangenbiskuit mit Sirup.
    Nachdem sie die Tiere versorgt hatten, schichteten sie ein letztes Mal Äste auf das Feuer, bevor sie ins Zelt gingen. Ozzie hatte seinen Six Seasons Schlafsack, in den er sich einrollen konnte. Orions Schlafsack war nicht ganz so gut, doch er verfügte zusätzlich noch über zwei Decken, in die er sich einwickelte. Er murmelte protestierend, dass ihm zu warm sei, und schlief ein.
    Ozzie erwachte mit Kopfschmerzen und dem entschiedenen Gefühl, keine Luft zu bekommen. Draußen war es hell, doch es war nicht die Art von Helligkeit, die Tageslicht üblicherweise verbreitete. Orion schlief neben ihm. Der Junge atmete flach und in kurzen Zügen. Ozzie betrachtete den Jungen einige Sekunden lang, während sein träger Verstand auf Touren kam. Plötzlich ergab alles einen Sinn. »Scheiße!«
    Er schlüpfte hastig aus seinem Schlafsack, kaum dass seine nervösen Finger den Reißverschluss geöffnet hatten. Dann kroch er zum Eingang. Das Innenzelt teilte sich ohne Probleme. Dahinter wölbte sich der Windschutz nach innen. Ozzie zupfte am Reißverschluss. Ein Schwall von feinem pulvrigen Schnee rieselte lautlos ins Zelt und auf seine Knie. Selbst als das Rieseln aufhörte und Ozzie halb in einem breiten Hügel aus Schnee steckte, war noch immer keine Spur vom Himmel zu sehen. Er schob sich nach oben und fing hektisch an zu graben. Sekunden später waren seine Hände im Freien. Grellweißes Sonnenlicht strömte herein. Ozzie atmete die eisige Luft in tiefen Zügen ein, während er versuchte, sein panisch schlagendes Herz zu beruhigen.
    Hinter ihm richtete sich Orion blinzelnd auf. »Was ist denn?«
    »Nichts. Alles in Ordnung.«
    »Ich habe Kopfschmerzen. Ist das Schnee?«
    »Ja.«
    »Oh, wow!« Orion kam

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