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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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alten Konten von AquaState. Da Sie der Vorsitzende der Muttergesellschaft sind, dachte ich, es wäre einfacher, Sie zu bitten, mir diesen Zugriff zu gewähren, anstatt die Gerichte zu bemühen.«
    »Oh.« Das war nicht ganz das, was er erwartet hatte. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich nach dem Grund dafür frage? Wonach suchen Sie?«
    »Ich darf nicht über einen nicht abgeschlossenen Fall sprechen; ich bin sicher, das werden Sie verstehen.«
    »Selbstverständlich. Ich bin mit den Vorschriften vertraut. Ich hatte heute selbst mit den Behörden zu kämpfen.«
    »Das klingt nicht, als hätten Sie einen angenehmen Tag verbracht.«
    Er grinste auf einnehmende Art. »Geschäftsgeheimnis. Ich darf Ihnen leider nichts darüber erzählen, wie Sie sicher verstehen werden.«
    »Können Sie mir Zugriff auf die Unterlagen gewähren?«
    »Ja, selbstverständlich. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie Fortschritte machen?«
    »Sagen wir es so: Sie sind mit Ihrer Annahme auf der richtigen Fährte.«
    »Das freut mich zu hören.« Er befahl seinem E-Butler, dem Chief Investigator Zugriff auf die entsprechenden Dateien zu gewähren. »Darf ich erfahren, ob Sie zurzeit einen Partner haben, Paula?«
    »Ich glaube nicht, dass diese Frage mit dem vorliegenden Fall in Verbindung steht.«
    »Tut sie auch nicht; trotzdem war sie ernstgemeint.«
    »Warum möchten Sie das wissen?«
    »Ich bin sicher, Sie haben die Antwort bereits häufig genug gehört; aber ich möchte von Anfang an offen zu Ihnen sein. Falls Sie nicht mit jemandem zusammen sind, würde ich mich sehr freuen, Sie an einem der nächsten Abende zum Dinner auszuführen. Sobald wie möglich.«
    Paula neigte unmerklich den Kopf zur Seite und mimte Neugier; sie sah aus wie ein Vogel, der sich für eine Beute interessiert. »Das ist höchst schmeichelhaft, Morton, doch im Augenblick kann ich Ihre Einladung leider nicht annehmen. Ich hoffe sehr, Sie sind deswegen nicht gekränkt?«
    »Selbstverständlich nicht; schließlich haben Sie nicht ›Niemals‹ gesagt. Ich denke, ich werde Sie erneut fragen, sobald Sie diesen Fall abgeschlossen haben.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Danke sehr, Chief Investigator. Ich hoffe, die Unterlagen nützen Ihnen ein wenig.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Morton lehnte sich behaglich auf seinem Sofa zurück und blickte auf den Schirm, wo er noch immer ihr elegantes, beherrschtes Gesicht sehen konnte. Irgendwie war der Tag, wie ihm nun schien, doch kein totaler Verlust gewesen.

    Es war am achten Tag, seit er in den Wald vorgedrungen war, als Ozzie in seinem Rucksack nach wärmerer Kleidung suchen musste. Es war inzwischen zwei Tage her, seit sie die letzten sommergrünen Bäume hinter sich gelassen hatten. Der Pfad führte inzwischen durch erhabene alpine Riesen mit dunklen Stämmen, die von einer steinharten Rinde umgeben waren. Die wachsartigen Blätter waren lang und dünn und besaßen einen etwas größeren Durchmesser als irdische Tannennadeln. Ihre Farben erstreckten sich von Dunkelgrün bis zu einem fast schwarzen Braun. Unter den Bäumen wuchs spärliches Gras, bis auf die unmittelbare Umgebung der Stämme, wo die sauren Nadeln herabgefallen waren. Die kühle Luft hatte zur Folge, dass sie lange Zeit benötigten, um zum gleichen fruchtbaren Humus zu verrotten, der sonst überall im Wald anzutreffen war. Die Luft war schwer vom sauren Geruch.
    Die Sonne war verschwunden; die Stücke Himmel, die Ozzie und Orion zu sehen bekamen, waren eintönig grau von einem tiefhängenden dichten Wolkenschleier. Der Pfad war immer wieder von Nebelbänken verdeckt, die bis in die Höhe der Baumwipfel reichten, und manche waren so ausgedehnt, dass sie Stunden benötigten, um sie zu durchqueren. Jede neue Nebelbank schien größer und kälter als die vorhergehende zu sein.
    Nachdem sie wieder einmal drei Stunden ohne Pause durch eine solche Bank geritten waren, hatte Ozzie genug von der Kälte. Seine dünne Lederjacke troff vor Nässe, und es war eisig kalt. Sein Hemd war ebenfalls feucht. Er stieg von seiner Stute und streifte rasch das Hemd ab, um in ein trockenes zu wechseln, während er vor Kälte zitterte. Bevor der Nebel Zeit hatte, das frische Hemd ebenfalls zu durchnässen, zog er einen schiefergrauen Fleece-Pullover mit einer wasserdichten äußeren Membran aus dem Rucksack und streifte ihn ebenfalls über. Zu Orions Belustigung schnallte er sich anschließend lederne Beinschützer um, die seine Kordhose schützen sollten.

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