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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kämpfer konzentrierten ihr Feuer auf einzelne Söldner, um auf diese Weise ihre Schilde zum Überladen zu bringen.
    Der Charlemagne stand vollkommen still, während die Schlacht rings um ihn herum tobte. Kazimir bewegte sich nicht, den Blick auf die blutigen Überreste von Bruces Schlachtross gerichtet, ohne irgendetwas anderes wahrzunehmen. Er wartete, wartete …
    Ein weiterer Clanreiter galoppierte vorbei und brüllte Kazimir etwas zu, die Hälfte davon Obszönitäten. Lärm und Licht kehrten in Kazimirs Universum zurück. Der Überfall war vorüber. Sie mussten sich zurückziehen. Die meisten Reiter galoppierten bereits wieder die Böschung hinauf und in den Schutz des Waldes. Kazimir gab seinem Tier die Sporen, während er das Gelände vor sich nach Gegnern absuchte. Zwei Söldner des Instituts knieten neben einem Gestrüpp keine zwanzig Meter entfernt und feuerten auf die flüchtenden Reiter am Hang. Kazimir wusste später nicht zu sagen, ob er es gewesen war oder der Charlemagne, der die Richtung gewechselt hatte. Er wusste nur, dass es die richtige Richtung war. Plötzlich jagten sie auf die Söldner zu, schneller und schneller. Die beiden Männer hatten kaum Zeit zu reagieren; sie starrten vollkommen konsterniert auf die grauenvolle Vision mittelalterlicher Gewalt, die über sie kam. Einer wandte sich ab und flüchtete. Der andere riss sein Gewehr hoch. Der Charlemagne senkte den Kopf, und die Titanspitze seines Einhorns war auf gleicher Höhe mit der Brust des Gegners. Kazimir verzog das Gesicht zu eine Fratze des Triumphs, als die Spitze den Schild des Söldners rammte. Es gab eine kurze Funkenkaskade, die über den Schild hinwegströmte wie eine aufblühende Blume. Dann punktierte die karbongebundene Spitze den Schutzschild und drang glatt in den Brustkorb und das weiche Gewebe der Organe hinter den Knochen ein. In diesem Augenblick nahm der Charlemagne den Kopf nach hinten. Der Söldner wurde vom Boden hochgerissen, und die Spitze bahnte sich ihren Weg wie eine Klinge durch den Oberleib des Mannes, bis sie in einem Schwall von Blut wieder freikam. Die zerfetzte Gestalt wirbelte träge durch die Luft, während Blut aus den Arterien spritzte, und landete zuckend und sterbend am Boden.
    Kazimir wusste, dass er Freude hätte empfinden müssen. Die Süße der Rache. Doch es war ein hohler, bedeutungsloser Sieg. Bruce war es gleichgültig, dass der Söldner tot war. Er würde nicht jubeln, würde sich nicht zusammen mit Kazimir in Rock Dee freuen, nicht mit ihm feiern, nicht ein Glas Bier nach dem anderen in sich hineinschütten und niemals seine Chance bei Bethany bekommen. Bruce war tot.
    Der Charlemagne galoppierte davon und den Hang hinauf, als hätte er Kazimirs Verwirrung gespürt, als hätte er aus eigenem Antrieb entschieden, dass es genug war und sie zurück in die Sicherheit des Waldes mussten.
    Der Treffpunkt war eine Lichtung in der Nähe eines schmalen Bachlaufs tief im Wald. Eigentlich hätten sich zwölf McFosters hier einfinden sollen, doch es kamen nur neun. Mit ernster Miene rief Scott McFoster die Namen auf. Kazimir lauschte mit geschlossenen Augen, während heiße Tränen über seine Wangen rannen.
    Der Zählappell war das formelle Ende eines jeden Angriffs. Wer nicht da war und dem Anführer des Trupps antwortete, wurde nicht in den Clan und an seinen Platz zurückgelassen, durfte nicht zu den Farmen, den Dörfern und den Forts zurück. Zu viele Kämpfer waren in den Schlachten gefallen, nur um anschließend vom Starflyer gefangen und versklavt zu werden. Zu viele von ihnen waren anschließend zurückgeschickt worden, um die Clanleute zu verraten und zu töten, mit denen sie gemeinsam aufgewachsen waren. Der Zählappell verhinderte, dass sich ein derartiger Verrat wiederholen konnte.
    »Bruce McFoster?«
    Die Art und Weise, wie Scott den Namen verlas, verriet Kazimir, dass er es bereits wusste.
    Kazimir öffnete den Mund. Ja, ich bin hier! , wollte er rufen. Ich habe es geschafft! Doch hinter seinen geschlossenen Augenlidern sah er nur, wie Bruces Schutzschirm erlosch. Den Sekundenbruchteil von Angst auf Bruces Gesicht, als es ihm bewusst wurde. Und dann nur noch eine Masse aus Blut und Eingeweiden, die auf ihn herabfiel und das widerliche Geräusch brechender Knochen.
    »Bruce McFoster, dein Name wird auf der Ehrenrolle unseres Clans erscheinen, zusammen mit all den anderen, die den Klauen des Starflyers für immer entkommen sind. Wir beten dafür, dass deine letzte Ruhe erfüllt ist von

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