Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
von Highway One drängten, weiter nichts. Dahinter war die Hecksektion des Alien-Schiffs gerade so zu erkennen. Kazimir hatte stets gewusst, wie groß es war und das nur etwas von so gigantischen Dimensionen Jahrhunderte der Reise zwischen den Sternen überstehen konnte, doch all die Statistiken, die Harvey ihm eingetrichtert hatte, waren nichts gegen den Eindruck, den er nun gewann. Das diabolische Ding war riesig . Der Rumpf war ein einfacher langgestreckter Zylinder mit zahlreichen Vorsprüngen und Finnen, welche die Einförmigkeit seiner achthundert Meter Länge durchbrachen, sowie einem komplexen, warzenartigen Cluster von Kraftfeldgeneratoren am Bug. Das Heck war glatt abgeschnitten, eine kreisrunde Klippe von zweihundertfünfzig Metern Durchmesser mit acht Fusionsmotoren, deren Raketendüsen nach draußen ragten. Das Institut hatte einen Kreis aus starken Bogenlampen um die Weltraumarche herum errichtet, sodass sie in einen gewaltigen Pool aus monochrom weißem Licht getaucht war. Nicht, dass Kazimir viel von den schiefergrauen metallenen Rumpfplatten hätte sehen können. Gewaltige Gerüste waren um die Marie Celeste herum aufgebaut mit zahlreichen Laufstegen, die sich über die gesamte Länge des Rumpfs hinzogen. Kazimir erkannte die Umrisse von Menschen und Robotern, die sich auf den Aluminiumplanken bewegten wie winzige aasfressende Insekten, die über einem Kadaver ausschwärmten. Kräne überragten das Gerüst, die an ihren langen Auslegern große Frachtcontainer zu den Ladebuchten auf jeder Ebene der Laufstege wuchteten. Blitze aus rubinfarbenem Laserlicht kamen aus den dunklen Hohlräumen der Antriebsdüsen, ein Hinweis auf lebhafte Aktivitäten im Innern des Ungetüms.
    Plötzlich lief Kazimir ein weiterer Schauder über den Rücken und machte ihn augenblicklich nüchtern. Den Feind mit eigenen Augen zu sehen, den sein Clan geschworen hatte zu vernichten, war eine demütigende Erfahrung. Die Kraft und Entschlossenheit, die von dieser gewaltigen Arche ausgingen, waren unbeschreiblich, wie eine Erweiterung des Willens ihres Herrn. Kazimir fühlte sich im Vergleich dazu geradezu klein und erbärmlich.
    »Los, komm weiter!«, brüllte Bruce. »Verdammt noch mal, Kaz!«
    Kazimir riss sich vom Anblick der Marie Celeste los und bemerkte ein Geschwader schwarzer Land Rover Cruiser, die sich vom Institut her über die Straße in Bewegung gesetzt hatten und nun in ihre Richtung jagten.
    »Verdammte Scheiße!«, fluchte er leise und zog den Charlemagne herum und zu dem intakten Laster. Er kramte in dem Ausrüstungsgürtel, der an der Seite seines Sattels baumelte, und endlich fand er die Dump-Web-Einheit und zerrte sie hervor. Zehn Meter vor ihm hielt Bruce sein eigenes Dump-Web erhoben und saß vornüber gebeugt im Sattel, während er dem Kraftfeld entgegenstürmte, das den Laster umgab. Sein Arm begann zu kreisen, als wolle er ein Lasso schleudern, während er das Gewicht und die Entfernung abschätzte. Als das Schlachtross sich höchstens noch einen Meter vom Rand des Schutzschirms entfernt befand, ließ Bruce das Dump-Web fliegen. Es prallte zu Boden und rollte weiter, bis es den Schutzschild erreicht hatte.
    Kazimir hatte keine Gelegenheit, die Zielgenauigkeit seines Freundes zu überprüfen. Er machte das Gleiche mit seinem eigenen Dump-Web: ließ es kreisen, während er das Kraftfeld beobachtete, und schleuderte es nach vorn. Entfernung, Geschwindigkeit, Winkel – all das hatte er instinktiv abgeschätzt und dann im genau richtigen Augenblick den Aktivierungsknopf gedrückt und losgelassen.
    Das schwere Gerät prallte ein paar Mal vom Boden hoch und dann gegen den Schutzschirm. Interne Sensoren entdeckten die kohärente Energiestruktur und stießen augenblicklich das komprimierte Geflecht aus supraleitenden Fasern aus, die den Hauptteil des Dump-Webs ausmachten. Die dunklen, feinen Fasern dehnten sich aus und glitten die Krümmung des Kraftfelds wie ein nasser schwarzer Fleck entlang, der sich auf einem Stück weißem Stoff ausbreitet. Das dünne Geflecht begann, Energie aus dem Kraftfeld in die Erde abzuleiten. Rauch stieg von dem enzymgebundenen Beton unter dem Laster auf, wo sich die untere Hälfte des supraleitenden Geflechts ausbreitete. Im Heck des Sattelschleppers, hinter der Fahrerkabine, heulte der Kraftfeldgenerator immer lauter und lauter, während er mehr und mehr Energie in die Schutzschilde pumpte, die unbarmherzig an zwei Stellen aufgezehrt wurde. Der Fahrer beobachtete hilflos, wie immer

Weitere Kostenlose Bücher