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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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beide, danke sehr.«

    Es war am zweiten Tag ihrer Reise um den Äquator, als das Hysradar endlich etwas entdeckte. Die ersten Scans kamen kurz nach Mitternacht Bordzeit herein. Oscar hatte das Kommando auf der Brücke; er befahl die sofortige Rückkehr in den Normalraum und stellte einen Ruf in die Kabine des Captains durch.
    Als Wilson auf der Brücke eintraf, erst halb in der Jacke und mit wirren Haaren vom Schlaf, waren die Hauptsensoren der Second Chance bereits ausgefahren. Auf den Portalen der Brücke entstand ein Bild. Wilson blinzelte es an; er konnte nicht so recht glauben, was er dort sah. Die Radargrafik aus neongrünen Gitterlinien zeigte das detaillierteste Bild: eine perfekte Halbkugel, die sich aus der glatten Oberfläche der Barriere erhob. Sie besaß einen Durchmesser von fünfundzwanzigtausend Kilometern.
    Tunde Sutton und Bruno Seymore trafen auf der Brücke ein. Beide blieben hinter Wilson stehen und starrten perplex auf das Bild. »Wow!«, murmelte Bruno schließlich. »Wie ein Insekt in Bernstein.«
    »Okay.« Wilson ging zu seiner Konsole und nahm in seinem Sessel Platz. »Was sehe ich auf dem Schirm? Ist es ein Planet?«
    »Nein, Sir!«, sagte Russell. Die Bildschirme über seiner Konsole leuchteten hell, als er die hereinkommenden Daten durch Analyseroutinen schickte. »Ich würde sagen, es ist eine Auswölbung der Barriere selbst. Die Oberfläche ist genauso eben wie die der Barriere, und es handelt sich um eine perfekte Halbkugel. Das Magnetfeld ist extrem stark, wenigstens eine Größenordnung über dem eines gewöhnlichen Planeten, und es fluktuiert beständig, als würde es sich drehen. Es gibt kein Gravitationsfeld als solches … die Sensoren empfangen allerdings Gravitationswellen, die von der Halbkugel ausgehen. Es sind Pulse, nicht synchron mit den magnetischen Schwankungen. Sehr eigenartig.«
    Wilson drehte sich zu Tunde um, der in diesem Moment vor seiner eigenen Konsole Platz nahm. Der Astrophysiker erwiderte Wilsons Blick mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Irgendein Signal?«, fragte Wilson.
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Die Pulssequenz ändert sich nicht«, meldete Russell. »Falls es sich um ein Signal handelt, dann sagt es nicht besonders viel.«
    »Können Sie erkennen, woher die Pulse kommen?«
    »Sie scheinen aus der Halbkugel zu kommen, obwohl es danach aussieht, als würde sich der genaue Ursprungspunkt irgendwo im Innern bewegen.«
    »Okay, sonst noch etwas?«
    »Es gibt keine Infrarotemission.« Er nickte in Richtung des großen Portals. Es zeigte die nackte Oberfläche der Barriere in hellem Karminrot. Ein großer Kreis in der Mitte des Bilds war schwarz, als hätte jemand ein Loch hineingeschnitten. »Warten Sie – da ist irgendetwas oben im Zentrum!« Russels Stimme klang aufgeregt, als er die Rohdaten interpretierte. »Der Apex ist nicht rund, er ist flach … oder vielleicht bildet er auch eine Art Krater. Eine Öffnung! Dort befindet sich eine Öffnung!«
    »Stimmt!«, rief Bruno, und auf seinem Gesicht breitete sich ein wildes Grinsen aus. »Leichte Photonenemission. Es kommt Licht heraus, Wellenlänge unmittelbar außerhalb von Ultraviolett. Nicht infrarot, nicht wie der Rest der Barriere. Das könnte der Weg hinein sein!«
    Wilson und Oscar wechselten schockierte Blicke. »Beruhigen Sie sich«, sagte Wilson zu Bruno. »Ich möchte Realitäten, keine Spekulationen, nicht an diesem Punkt. Geben Sie mir ein vernünftiges Bild von unserem Hauptteleskop. Oscar, wie groß ist unser gegenwärtiger Abstand?«
    »Einhunderttausend Kilometer über der Barriere, siebzigtausend Kilometer über der Hemisphäre.«
    »Das müsste ja wohl reichen.«
    »Fokussiere jetzt«, meldete Bruno.
    Das Brückenportal zeigte einen rasch nach außen expandierenden Ring aus Rot, dann wurde das Bild vollkommen schwarz. »Jetzt kommt es!«, sagte Bruno triumphierend. Ein leuchtender Fleck in der Mitte des Bildes wurde rasch größer und entwickelte sich zu einer lavendelfarbenen Sichel, die in der Mitte des Portals leicht zitternd stehen blieb.
    »Größe?«, fragte Wilson.
    »Das Loch besitzt einen Durchmesser von siebzehn Kilometern.«
    »Die Wellenlänge passt nicht zum bekannten Spektrum von Dyson Alpha«, sagte Tunde. »Der Stern leuchtet nicht in diesem Bereich.«
    Wilson schaffte es nicht, den Blick von der leuchtenden Sichel abzuwenden. »Irgendwelche lokalen Aktivitäten, die auf Raumschiffe oder aktive Sensoren hindeuten?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich nehme an, Sie können nicht

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